Existenzgründung Einzelhandel

Liebe/-r Experte/-in,

ich beabsichtige nach meiner Ausbildung und Studium einen Sportartikel-Fachhandel in bester (!) Lage zu eröffnen.

Ich habe die Chance eine Ladenfläche zu bekommen, allerdings beträgt diese „nur“ 39 QM, wobei davon noch ca. 2 QM für das zu installierende WC abgezogen werden müssen.
Zudem besteht keine Lagermöglichkeit wie Keller etc. Jedoch ein großer Einbauschrank/Wandsystem mit 3 Meter Höhe. Lagerungsflächen ergeben sich so durch die Höhe. Meine Produkte sind nicht besonders voluminös. Viel Raum und Konzentation wird bei mir auf Sportschuhen liegen, jedoch habe ich etwas Zweifel ob der Platz reichen wird. Aber als Start-Up-Unternehmer ist kleiner ja tendenziell besser als zu groß…

Ganz generell: Halten Sie die etwa 37QM für zu klein?

Besten Dank!

Hallo (…),
die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab.
Die Ladenfläche und die Microlage gehören ebenso zusammen wie die potenziellen Kunden die pro Stunde an deinem Geschäft vorbei gehen.
Eine seriöse Aussage kann nur nach einer ausgiebigen Begutachtung erfolgen.
Als Handelsberater ist das mein tägliches Brot.
Ich würde fahrlässig handeln wenn ich dir hier, ohne weitere Informationen, zu oder ab Raten würde.
Wenn du willst kannst du im Netz unter Salvador Lauerwald mein Profil ansehen.
Als Gründer hast du auch wahrscheinlich Fördersnsprüche, unter den gleichen Namen findest du mich auch in den Seiten der staatlichen KfW-Bank.
Wie auch immer du sich entscheidest, viel Erfog.
Horatio

Hallo Herr (…),

37 qm Verkaufsfläche klingen erst einmal sehr klein, insbsondere wen mann bedenkt, dass es auch Raum zum Anziehen der Schuhe und zum Probelaufen geben sollte. Wenn viele Kunden im Laden sind (was ich Ihnen von Herzen wünsche), treten sich die Kunden unter Umständen schnell auf die Füße und darunter leidet die Einkaufsatmosphäre.

Für die Beurteilung, ob 37qm betriebswirtschaftlich sinnvoll sind, sind wären weitere Informationen über die Miethöhe und Umsatzplanung notwendig.
Wissen Sie wie viel Umsatz pro qm durchschnittlich in Ihrer Branche erreicht werden?
Ich habe bei einer schnellen Recherche Zhalen von 1.800 (Handel mit Sportartikeln) und 3.000 Euro (Schuheinzelhandel) gefunden. Wenn man 2.000 Euro pro qm ansetzt, erreichen Sie mit 37 qm ca. 74.000 Euro Jahresumsatz.
Wenn die Mietkosten 10% vom Umsatz betragen sollen, darf die Miete also nicht teurer als 7.400 Euro pro Jahr und damit nicht teurer als 620 Euro im Monat sein. Das wären ca. 15,80 Euro pro qm und Monat Mietkosten. Das erscheint mir sehr gering.
Bei einer höheren Miete steigen der Mietksotenanteil am Umsatz und bei einem höheren Mietkostenanteil dürfte sich die Fläche kaum rechnen.

Vielleicht sind die Zahlen bei Ihnen ja auch anders und optimistischer.

Grundsätzlich müssen Sie sich bewusst darüber sein, dass Sie in einer 1-A-Lage viele große Geschäfte um sich herum haben. Da kann es sein, dass ein kleiner Laden schnell übersehen wird. Sie müssen also mit entsprechender Werbung auf sich aufmerksam machen, die Kundenfrequenz abzuschöpfen.
Ich würde zur Risikominimierung den Mietvertrag so kurz wie möglich abschliessen. Wenn der Vermieter mitmacht mit jährlicher Kündigungsfrist, ansonsten höchstens 5 Jahre mit Verlängerungsoption.

Viele Grüße und viel Erfolg
Randolf Dieckmann

Hallo,

meiner Meinung nach kommt es auf die Breite des Sortimentes an. Wenn dein Augenmerk bei den Schuhen liegt, musst du trotzdem etwas Platz für Lagerungen einplanen. Das fängt an mit der Pappe und den Müll, mit doppelten Größen die zu viel Verkaufsraum nehmen würden, Zusatzartikel, bei Bekleidung eine Menge Bügel die viel Platz brauchen, Preisetiketten, Platz für Ständer und und und…
Ich verkaufe selbst Textilien, also unser Lager ist immer randvoll.
Mit einen nicht so breiten Sortiment kann ich es mir schon vorstellen, jedoch muss der wenige Platz gut ausgenutzt sein.

MFG

Lieber (…),
spontan würde ich sagen, dass Sie auf dieser kleinen Fläche nicht genügend Umsatz für ein wirtschaftlich tragfähigfes Unternehmen generieren können, aber …

Tatsächlich hängt das Ergebnis von vielen Faktoren ab. Eine 1A-Lage in Düsseldorf oder München ist nicht vergleichtbar mit einer 1A-Lage in einer Kleinstadt. Die Frequenz vor dem Ladenlokal, die Zielgruppe, Markenbekanntheit / -beliebtheit, … spielen eine große Rolle.
Ein Lager ist je nach Zielgruppe, Sortiment und Marketingstrategie u.U. nicht erforderlich.
Ein professionelles detailliertes Unternehmenskonzept / Businessplan inklusive Marktanalyse / Umsatzpotenzial-Analyse, Marketingstrategie, Rentabilitätsrechnung, … gibt Auskunft über die Wirtschaftlichkeit.

Gerade Start-Up Unternehmen sollten langfristig (5-Jahresplan) planen. Wirtschaftlicher Misserfolg hat i.d.R. nicht nur finanzielle Folgen.

Bei der Planung / Erfolgsanalyse kann ich Sie gerne unterstützen. Meine Beratung wird i.d.R. stark bezuschusst.
In den meisten Bundesländern werden Existenzgründungsberatungen bezuschusst.
Erste kostenlose Beratungen erhalten Sie auch bei der IHK an Ihrem Standort.

Viel Erfolg
Maria Henkys
ShopConsult-NRW.de

Liebe/-r Experte/-in,

ich beabsichtige nach meiner Ausbildung und Studium einen
Sportartikel-Fachhandel in bester (!) Lage zu eröffnen.

Ich habe die Chance eine Ladenfläche zu bekommen, allerdings
beträgt diese „nur“ 39 QM, wobei davon noch ca. 2 QM für das
zu installierende WC abgezogen werden müssen.

Viel Raum und

Konzentation wird bei mir auf Sportschuhen liegen, jedoch habe
ich etwas Zweifel ob der Platz reichen wird. Aber als
Start-Up-Unternehmer ist kleiner ja tendenziell besser als zu
groß…

Ganz generell: Halten Sie die etwa 37QM für zu klein?

Besten Dank!

Hallo (…),

tja, tatsächlich eine nschwierige Lage. Sie befinden sich in dem Dilemma vieler zukünftiger Unternehmer.
Es gilt natürlich: Lage, Lage, Lage! Und das stimmt auch. Aber das Sortiment muss auch passen. Nun liegt bei Ihnen der Fokus auf Sportschuhen. OK, nicht serh voluminös, richtig. Aber bedenken Sie: Sie müssen die Schuhe je Modell in mehreren Größen vorhalten! Und es werden sicher nicht nur Schuhe sein. Wo lagern sie dort Ihren Bestand? Anderes Szenario: Der Verkauf alleine mit Sportschuhen läuft nicht so gut, sie müssen Ihr Sortiment erweitern-und dann?
Mein Rat: Kalkulieren Sie ganz hart die Art und Anzahl Ihrer Produkte durch:

  1. Wieviel halte ich von welchem Artikel vor und was davon bekomme ich in den Wandschrank,der ja, wenn ich das richtig verstanden habe, die einzige Lagermöglichkeit ist.
  2. Habe ich andere Möglichkeiten zur Lagerung der Schuhe, z.B. intelligente Verkaufssystemen (Regale,o.ä.) , die zulassen, das ich Bestand auch dort „präsentieren“ kann und nicht im Lager „verstecken“ muss.
    Wenn die Lage dieses Ladenlokals wirklich so bestechend ist,sollten Sie vielleicht versuchen,in näherer Umgebung weitere Lagerräume anzumieten. Das muss nicht im selben Haus sein, gerne auch „um die Ecke“, kann auch nur ein kleiner Raum sein,etc. Der nimmt Ihnen aber den Druck! Und Sie können Ihre gute Lage nutzen!
    Und: Hören Sie ein bisschen auf Ihren Bauch. Ist das wirklich „mein“ Laden oder will das nur mein Kopf! Wie,wenn Sie eine Wohnung besichtigen.
    Dann klappt das schon. Aber: Sie müssen in jedem Fall als Start-up und bei wenig Platz sehr diszipliniert Warenwirtschaft betreiben. Inventar streng verwalten, nur dann haben Sie keine „Ladenhüter“,die in de Ecke verstauben!
    In jedem Fall: Alles Gute für Ihr Unternehmen!!!
    Gruß
    A. Joeressen