Existenzgründung und KFW Kredit

Bildung & Beruf Existenzgründung & Selbstständigkeit
#1

Guten Tag,

ich möchte ein Unternehmen in Villingen-Schwennigen gründen. Es soll eine Art Kombination aus Großhandel und Internetfirma sein. Ich sehe schon die Gesichter sich abwenden, ich weiss Internetfirma hat so einen nebulösen unseriösen und vorallem „kann doch jeder machen“ Ruf.
Dem ist aber nicht so, eine Firma wie sie mir vorschwebt kann zum einen nicht jeder machen und zum zweiten steckt da echt viel Arbeit drin.
Mit diesem Vorurteil muss ich aber auch gegenüber der Bank durchkommen…

Aber nun zurück zu meinem Thema.

Ich möchte dazu einen KFW Kredit aufnehmen, aber so etwas wie eine Hausbank habe ich nicht. Bin ein recht flexibler Mensch, der sein Geld hier und sein 0€Gebühren Konto dort hat…

Ich benötige 100.000€ Startkapital auf etwa 3 Jahre.
Es handelt sich hierbei um das gesamte Kapital dass ich brauche.
Ich habe 50.000€ in Bar, brauche also noch 50.000€.

Die Sache mit dem Konzept (Businessplan) habe ich verstanden. Eine Umsatz und Ertragsvorschau, Gewinn/Verlustrechnung, Liquivorschau usw dass alles weiss ich wie es geht.

Was mich aber im abschreckt sind die vielen vielen Beiträge über mangelndes Interesse bei der Bank, stockende Kreditvergabe, Sicherheiten (hab keine) etc.

Was mir dazu immer einfällt ist, hätte ich 100.000€ die ich als Sicherheit hinterlegen könnte um 100.000€ zu bekommen dann bräuchte ich keinen Kredit.

Wie geht man am besten vor?
Wie stehen Chancen
Was denken Sie?

MfG

M. Berger

#2

Servus,

eine sinnvolle Reihenfolge ist, vor Beantragung des Kredits - die üblicherweise sehr sehr schwer fällt, wenn der schon einmal abgelehnt worden ist - zu untersuchen, ob es nicht Subventionen dafür geben kann, dass man den Kreditantrag von jemandem unterfüttern lässt, der das öfter mal macht. Ob es welche gibt, hängt von vielen Dingen, u.a. von der Region ab. Es lohnt sich aber schon, hier mal Schritt für Schritt durchzugehen:

http://www.foerderdatenbank.de/

Schöne Grüße

MM

#3

Guten Tag Herr May,

danke für den Link!

Sie meinen dass sich jemand vor Abgabe an die Bank das Ganze ansehen sollte, am besten jemand der das öffters macht?

Wo findet man seriös sojemanden?

Mfg

Berger

#4

IHK bieten meistens eine grundlegende Beratung an.
Es gibt auch Unternehmensberatungen, die sich darauf
spezialisiert haben.
Aber vorne weg: Am Ende kommt meistens nichts bei rum.

#5

Servus,

Wo findet man seriös sojemanden?

das dürfte der größte Knackpunkt sein, alldieweil sich jeder „Unternehmensberater“ nennen kann.

Erstes, sehr grobes Sieb dürfte sein, dass vorneweg alle ausgesondert werden, die nicht von sich aus von vornherein darauf hinweisen, dass das Geld, das sie kosten, unter Umständen aus Fördertöpfen kommen kann. Freilich ohne dabei dicke Versprechungen zu machen, bevor sie die Situation kennen („Keine Sorge, das holen wir uns alles wieder!“).

Scharmant finde ich die teilweise anzutreffende Honorargestaltung von (eher kleinem) Fixum und (eher größerer) Erfolgsprämie. Das kann sich einer eher leisten, wenn er sich von seiner Arbeit Erfolg erwartet.

Klarheit der Darstellung, was der Berater zu tun beabsichtigt, und wie er dabei vorgehen will, ist auch ein Kriterium. Eine „Black Box“ überlasse ich nur einem, dem eine glänzende Reputation vorausstrahlt.

Durchaus wichtig ist auch der ganz subjektive Aspekt, dass „die Chemie stimmt“: Einer, der dem einen eine wertvolle Unterstützung sein kann, ist vielleicht für den andren ein ganz ungenießbarer Schwätzer - dann kommt nichts raus bei der Sache.

Sachlich wird es kaum möglich sein, dass einer „alles kann“, weil es dann schon gut möglich ist, dass er nichts richtig kann. Ein Berater sollte schon in der Lage sein, die Schwerpunkte seines Tuns zu benennen. Ein begnadeter Vertriebler, der für jeden Ramschladen einen Kandidaten für eine stille Beteiligung auftreiben kann, wird vielleicht nicht gleichzeitig ein guter KfW-Lotse sein. Und ein Personalspezialist wird auch nicht unbedingt gleichzeitig ein Finanzierungsprofi sein.

Ferner ist es vielleicht auch möglich, schon beim ersten Kontakt vorzufühlen, ob sich hinter der „Beratung“ in Wirklichkeit die mehr oder weniger ausschließliche Vermittlung von Risikolebensversicherungen, Altersversorgungsmodellen etc. verbirgt. Wenn z.B. auf der Visitenkarte was von „Finanzdienstleistungen“ steht, täte ich da schon ein bissel auf den Busch klopfen.

Schöne Grüße

MM

#6

Hallo MartinBerger,

ich habe einen Tipp für dich,denke einmal darüber nach:
Zu einem Unternehmer gehört es unter Anderem auch, sich und seine Idee sehr gut verkaufen zu können.
Du musst deine Investoren begeistern und überzeugen können, damit sie dir ihr Geld anvertrauen,sonst ist deren Verlustangst und die Skepsis an deiner Befähigung zu groß.

Gruß

muslima

#7

Hallo muslima,

das ist mir bewusst.

Aber es ist doch so dass man nicht alles kann. Man kann kein Herzchirurg sein und dann auch noch seine Steuererklärung 1a abgeben.

Wo meine Stärken liegen das weiss ich, eine davon ist dass ich auch weiss wo ich besser die Finger von lasse.

Klar kann ich Menschen für etwas begeistern, ich weiss wie viele Menschen ticken und ich vertrete meine Ideen wie ein Löwe seinen Harem (wär ich ein weibchen hätte ich gesagt wie eine Löwin ihr junges).
Ich denke auch dass ich in einem persönlichen Gespräch davon überzeugen kann dass ich das was ich tue verstehe und davon überzeugt bin.

Was ich aber nicht weiss ist wie eine Kreditgeschichte abläuft, auf was man achten muss, wie der Text formuliert sein soll, welche Daten wichtig und welche Daten unwichtig sind. Ein Coaching wäre nicht schlecht und mit einem profi reden (kostet zwar was) aber kann vielleicht nicht schaden.

Beim „verkaufen“ dann stehe ich ohne zweifel mit an der fordersten Front!

Martin