Existenzgründung von 2 Personen,Rechtsform?

Hallo zusammen,

welche Rechtsform ist in einer Geschäftspartnerschaft, bei dem einer die finanziellen Mittel mitbringt und der andere das nötige Know How, sinnvoll, um eine gleichgestellte Partnerschaft zu gewährleisten?

Vielen Dank vorab…
Manu

Jede und Keine
Hi !

Jede Gesellschaftsform birgt unterschiedliche Möglichkeiten und Risiken. Dies betrifft sowohl den Bereich der Einbringung von Kapital/Know How, als auch die Verwertung im laufenden Betrieb und den Bereich der Betriebsstillegung.

Bei jeder Form gibt es ein paar gesetzliche Vorschriften, wie mit

  • Haftung,
  • Geschäftsführung und Vertretung (Zustänidgkeiten),
  • Namen der Gesellschaft,
  • Gewinnermittlung,
  • Gewinnverteilung,
  • Auflösung der Gesellschaft,
  • Versicherung der Gesellschafter,

  • umzugehen ist. Was für den Einen in dem einen Bereich als Vorteil gil, sieht der Andere möglicherweise als eklatanten Nachteil.

Es hat sich in der Praxis in der Vergangenheit regelmäßig als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn VOR der Gründung (mindestens) zu den oben genannten Punkten mal jeder Gesellschafter für sich ALLEINE eine Aufstellung über seine Wünsche und Vorstellung macht. Anschließend sollten sich die (potentiellen) Gesellschafter zusammensetzen und über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprechen.

Nachdem sich dann hierüber verständigt wurde, kann man die entsprechende Gesellschaftsform festlegen und die wichtigen Punkte in einem Gesellschaftsvertrag unterbringen. Hierzu ist in aller Regel die Hinzuziehung eines Anwaltes (möglichst sogar Fachanwalt für Gesellschaftsrecht) durchaus sinnvoll, weil dieser meist auch noch andere wichtige Punkte ins Spiel bringt.

BARUL76

Die gleichberechtigte Partnerschaft kann e i n wesentlicher Gesichtspunktbei der Wahl der Rechtsform sein.
Andere sind:

  • Werden (sollen) beide gleichermaßen in dem Unternehmen arbeiten?
  • Werden über das Kapital, das der eine mitbringt, weitere Kredite
    nötig sein?
  • zur ganz wichtigen Haftungsfrage: Wie sieht der jeweils persönliche
    finanzielle und familiäre Hintergrund aus?
    Gibt es Vermögen, sind Familiengangehörige zu unterstützen und damit
    auch zu schützen vor einer evtl. „Pleite“.
  • Wie wird es sein, wenn einer der Partner mal nicht mehr in der Lage ist, mitzuarbeiten (Unfall, Krankheit) oder im Todesfall, was ist von Seiten der Erben zu erwarten?
  • Wer wird geschäftliche Entscheidungen treffen?

Diese und schätzungsweise 1000 andere Fragen sind vorher zu klären.

Neben einem Rechtsanwalt (für den gesetzulich-rechtlichen Teil) empfehle ich dringend bei partnerschaftlicher Gründung einen praxis-erfahrenen Unternehmensberater hinzuziehen.
Der Job von Beratern ist es, Euch Fragen zu stellen, auf die ihr noch
nicht gekommen seid, auf die ihr aber früher oder später mit Sicherheit Antworten finden müßt.

Alles Gute