Exons (und Exonshuffling)

Hallo!

Wie ist das? Beidseitig von Introns flankierte Exons haben doch fast immer eine durch drei teilbare Basenanzahl oder? Bei dem ersten Exon, mit dem die Transkription startet, ist diese strenge Regelung nicht gegeben oder?

Danke schonmal für hilfreiche Antworten, Stefan

Wie ist das? Beidseitig von Introns flankierte Exons haben
doch fast immer eine durch drei teilbare Basenanzahl oder? Bei
dem ersten Exon, mit dem die Transkription startet, ist diese
strenge Regelung nicht gegeben oder?

Hi Stefan,

Für von Introns flankierte Exons gilt: Teilbar durch drei muss nicht sein, (kommt aber häufig vor). Beim Spleißen kann auch innerhalb eines Tripletts gespleißt werden. Es kann also durchaus vorkommen, dass ein Exon nicht durch 3 teilbar ist. Allerdings muss nach erfolgtem Spleißen für eine erfolgreiche Translation die Triplett-Regel erfüllt sein, sonst kommt es zu Leserasterverschiebungen und ggf. zu vorzeitigen STOP-Codons.

Der Begriff 1. Exon ist ein wenig vorsichtig zu gebrauchen, da bei dem ersten translatierten Exon das Startcodon (ATG) entscheidend für den Start ist, allerdings können davor noch untranslatierte Bereiche, häufig sogar auch noch ein untranslatiertes Exon liegen.

z.B. so:
untranslatiertes Exon (=5’-UTR)/Intron/Exon mit Start-ATG/Intron/Exon/etc./3’UTR

Zu Deiner Frage der Länge des ersten Exons gilt also, dass es ebenfalls nicht durch drei teilbar sein muss (und meistens auch nicht ist).

Gruß

Hallo!

Vielen Dank bereits für die Antwort. Da habe ich jetzt aber ein paar weitere Fragen :wink:

Der Begriff 1. Exon ist ein wenig vorsichtig zu gebrauchen, da
bei dem ersten translatierten Exon das Startcodon (ATG)
entscheidend für den Start ist, allerdings können davor noch
untranslatierte Bereiche, häufig sogar auch noch ein
untranslatiertes Exon liegen.

So ist das auch bei dem Gen, was ich grad bearbeite. Kommt es mitunter auch vor, dass in von Introns flanktierten kleinen Exons keine Startcodons sind und das so ein ganzes Exon sozusagen zum Spaß in der mRNA ist, also sogar als 2. Exon ganz untranslatiert bleibt?

Zu Deiner Frage der Länge des ersten Exons gilt also, dass es
ebenfalls nicht durch drei teilbar sein muss (und meistens
auch nicht ist).

Und kommt es (physiologisch) auch vor, dass ein ganzes Exon oder sogar mehrere in der 3’UTR liegen?

Grüße, Stefan

So ist das auch bei dem Gen, was ich grad bearbeite. Kommt es
mitunter auch vor, dass in von Introns flanktierten kleinen
Exons keine Startcodons sind und das so ein ganzes Exon
sozusagen zum Spaß in der mRNA ist, also sogar als 2. Exon
ganz untranslatiert bleibt?

Hi Stefan,

diese Frage habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Das Startcodon muss nur im ersten translatierten Exon sein, Exons zwischen Start und Stop-Kodon werden translatiert. Es gibt allerdings alternatives Spleißen (falls Du das meinst), so dass manchmal in einer frühen mRNA noch Exons und Introns auftauchen, die später noch herausgeschnitten werden. Ist die mRNA aber erst einmal im ribosomalen Komplex dann wird (relativ) stur in Aminosäuren übersetzt.

Oder meintest Du, dass Du mehrere untranslatierte Exons im 5’UTR findest? Auch das ist denkbar. Meiner Erfahrung nach sitzen dann sowohl in den untranslatierten Exons, als auch in den Introns dazwischen wichtige Kontroll- und Regulatorelemente. Also „zum Spaß“ sind die sicherlich nicht da, sonst würden sie ziemlich schnell verloren gehen.

Und kommt es (physiologisch) auch vor, dass ein ganzes Exon
oder sogar mehrere in der 3’UTR liegen?

Also zwischen dem Stop-Signal und dem Polyadenylierungssignal (AATAAA) könnten durchaus Bereiche liegen, die beim späteren Prozessieren herausgespleißt werden. Ob es auch mehrere 3’-untranslatierte Exons geben kann ist mir persönlich noch nicht untergekommen, aber theoretisch denkbar, solange die Spleiß-Signale stimmen.

Gruß

Noch eine Off-Topic-Frage nach Deiner Visitenkarte:
Studierst Du zufällig molekulare Medizin und biste ein Stusti?

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Hallo Nico!

Oder meintest Du, dass Du mehrere untranslatierte Exons im
5’UTR findest? Auch das ist denkbar.

Darauf wollte ich hinaus.

Meiner Erfahrung nach

sitzen dann sowohl in den untranslatierten Exons, als auch in
den Introns dazwischen wichtige Kontroll- und
Regulatorelemente.

Also „zum Spaß“ sind die sicherlich nicht

da, sonst würden sie ziemlich schnell verloren gehen.

Das habe ich etwas zu flachs gesagt…

Und kommt es (physiologisch) auch vor, dass ein ganzes Exon
oder sogar mehrere in der 3’UTR liegen?

Also zwischen dem Stop-Signal und dem Polyadenylierungssignal
(AATAAA) könnten durchaus Bereiche liegen, die beim späteren
Prozessieren herausgespleißt werden. Ob es auch mehrere
3’-untranslatierte Exons geben kann ist mir persönlich noch
nicht untergekommen, aber theoretisch denkbar, solange die
Spleiß-Signale stimmen.

OK, Dankeschön

Studierst Du zufällig molekulare Medizin und biste ein Stusti?

Das schimpft sich hier in Bonn Molekulare Biomedizin. Und zum zweiten Ja. Hab dich grad im Intranet gefunden :wink:
MPG, das wär natürlich ein Traum… Ich würde aber später lieber was in Richtung Onko statt Immuno machen, glaube ich. Obwohl da ja vieles zusammenfließt.

Gruß, Stefan