Exposé

Hallo,

ich bin gerade dabei mein Diplomarbeitskonzept auszuarbeiten. Meine Frage dazu: was gehört da alles rein? Ich habe zwar Vorgaben von der Uni, doch leider noch keine wirkliche Vorstellung davon.
zB: muss ich ein Inhaltsverzeichnis (grobe Gliederung) angeben; ich denke aber, dass sich das IV im Zuge meiner Recherchearbeiten entwickeln und verändern wird.
Zum anderen, verstehe ich auch nicht, warum ich bereits angeben muss, welche Literatur ich heranziehen werde, da ich mich jetzt doch noch nicht festlegen kann. Oder soll ich hier nur die Grundliteratur angeben?

Ich habe bis jetzt:

  1. Einleitung (bisheriger Wissensstand)
  2. Ziel und Motivation der Arbeit
  3. Methodik (systemischer Ansatz)
  4. Grobgliederung des Inhaltsverzeichnisses

Ich danke euch fuer alle Anregungen und auch für andere Hilfe (Links, Bücher) wie ich mein Konzept überzeugend gestalten kann.

Livia

Hallo Livia,

die Erstellung eines Exposés soll sicherstellen, dass Du ein konkret benanntes Thema in einer bestimmten Bearbeitungszeit in einem definierten Seitenumfang schaffen kannst.
Der Betreuer, der das Exposé liest hat die Verantwortung zu erkennen, ob Du das Dir selber gestellte Thema in fachlicher und zeitlicher Hinsicht schaffen kannst; zudem sollte er Dich hinsichtlich der Auswahl von Literatur/Methode etc. beraten.

Anders formuliert: Wer kein realistisches Exposé zu einer wissenschaftlichen Fragestellung entwerfen kann, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht in der Lage sein innerhalb eines vorgegebenen Bearbeitungszeitraums zu Ergebnisse zu kommen. Viele meiner Kunden haben sich - nach z.T. jahrelangem „Abmühen“ an einer Abschlußarbeit - an mich gewandt. In allen Fällen wurde ohne Exposé angefangen!!

Grüsse aus Lüneburg
Heiner Gierling

Hallo Heiner,

danke für deine Antwort
Kannst du mir Tipps geben, wie ich das Exposé angehen kann?? Soll es bereits all meine Hypothesen, Schlussfolgerungen etc. enthalten. Dazu müsste ich ja bereits die gesamte Literatur gelesen haben. Und wie kann ich schon im Exposé die Quellen beschränken? Zu meinem Thema gibt es endlos Publikationen?

Eine etwas ratlose
Livia

Hallo!
Das sich das Inhaltsverzeichnis während der Arbeit noch verändert ist absolut klar. Du sollst im Exposé vielmehr eine Grobgliederung geben, einen so genannten „Roten Faden“, anhand dessen Dein Betreuer beurteilen kann, wie Du an das Thema herangehen willst.
Ähnliches gilt für die Literatur: Auch hier kannst und sollst Du natürlich nicht „alles“ angeben. Aber das, was Du als Basis verwenden willst. Vielleicht so 10-20 Quellen. Alles andere entwickelt sich dann.
Ansonsten halte Dich an die Vorgaben Deines Lehrstuhls. Vielleicht findest Du auch hier noch ein paar Tips:
http://www.wiwi-treff.de/artikel/Diplomarbeit/630P0M…
Viel Erfolg!
Iceman

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Hallo Livia,

  1. es ist bemerkenswert, dass man als Student in der Abschlußphase nicht gelernt hat, wie man ein Exposé schreibt, findest Du nicht auch? Irgendetwas stimmt das nicht im „Staate …“

  2. Die Fragen, die Du hier stellst, sollten von einem fähigen Betreuer beantwortet werden können.

Allgemein kann gelten, dass ein Exposé zum Thema auch zu einer Auswahl bestimmter Literatur führt. So könnte z.B. ein bestimmter Veröffentlichgszeitraum, eine bestimmte Schriftenreihe etc. untersucht werden. Auch denkbar: der Vergleich von zwei verschiedenen Autoren, die sich zur Fragestellung geäußert haben.

Deine spezielle, im Exposé vorentwickelte Fragestellung, umfaßt auch eine Beschreibung der methodischen Vorgehensweise (Experiment; Literaturauswertung etc.) und eine Beschreibung der zu konsultierenden Literatur. Zudem sollte das Exposé auch Zeiträume für die einzelnen Arbeitsschritte benennen. So könnte die Literatursichtung und -auswertung z.B. mit zwei Monaten (von 6 Monaten) veranschlagt werden. Aus dieser Begrenzung ergibt sich i.d.R. die in einem Exposé zu nennende Einstiegs- oder Basisliteratur.
Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Ich hoffe.

Was würde passieren, wenn man die Literatur nicht „eingrenzt“: man könnte ein ganze Forscherleben lang lesen, ohne je etwas zu veröffentlichen.
Deine Aufgabe - als Diplomantin - ist es jedoch nicht neue Erkenntnisse zu produzierten (wäre ein schönes Nebenprodukt) … Dein Aufgabe ist es: nachzuweisen, dass Du gelernt hast mit wissenschaftlicher Methode intersubjektiv nachprüfbare Texte zu einer bestimmten Fragestellung, in einer vorher definierten Zeitspanne vorzulegen.

Grüsse aus Lüneburg
Heiner Gierling