Exposé

Hallo,

ich muss - um mich für ein Seminar der Neueren deutschen Literaturwissenschaften - anzumelden ein Exposé über „Der Besuch der alten Dame“ von Dürrenmatt schreiben.
Nun habe ich bisher ein solches nie geschrieben - nun zu meiner Frage:

Muss ich in einem Exposé (3-5 Seiten) auch Fußnoten und Literaturangaben machen? Ich habe mir das so gedacht, dass ich eine kleine Inhaltsangabe und Aufführung des Themas/Problems wiedergebe und ein wenig auf die Komik (welche behandelt werden soll) eingehe.
Es wird schwer sich auf eine so geringe Seitenzahl zu reduzieren - deshalb bin ich mir bzgl. der Formalitäten nicht so sicher.

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Vielen Dank,

Anita

Hallo,
ein Exposé ist ja etwas Vorläufiges, Rohes. Also würde ich auf Fußnoten und den ganzen Kram verzichten, aber trotzdem durchblicken lassen, dass du dich literaturmäßig schlau gemacht hast. Verzichte bloß auf die Inhaltsangabe. Bei 5 Seiten nimmt das so viel Platz weg. Wenn ich der Dozent wäre und die Teilnehmerzahl des Seminars begrenzen wollte, würde ich als erstes die Leute rausfiltern, die mich mit Inhaltsangaben statt mit eigen Beobachtungen langweilen. Also gestalte das Ganze eher wie ein Essay, ohne Gliederung, Zitate (wenn sie sein müssen) gleich in Klammern belegt, ohne Literaturverzeichnis, vom Stil her vielleicht etwas feuilletonistisch. Stell dir doch vor, du müsstest für die „Zeit“ einen langen Leitartikel über die Komik im „Besuch“ schreiben.

Gruß
André

Hallo Anita

wiedergebe und ein wenig auf die Komik (welche behandelt
werden soll) eingehe.

Ich wundere mich, wo dein „Auftraggeber“ da Komik findet. Es ist ein ganz schaurig-brutales Drama und ich hoffe, du gehörst nicht zu den Leuten, die im Theater am falschen Ort lachen, nämlich, wenn etwas als äusserst peinlich empfunden wird; und es IST ein peinliches Stück!
Viel Erfolg
Erich

Hallo Erich,

Ich wundere mich, wo dein „Auftraggeber“ da Komik findet. Es
ist ein ganz schaurig-brutales Drama und ich hoffe, du gehörst
nicht zu den Leuten, die im Theater am falschen Ort lachen,
nämlich, wenn etwas als äusserst peinlich empfunden wird; und
es IST ein peinliches Stück!

Dürremnatt hat es selbst als tragische Komödie bezeichnet. Was liegt also näher als auch die komischen Elemente im Stück zu untersuchen? Ich würde umgekehrt fragen, ob es nicht peinlich ist, mit geneigtem Kopf und Zeigefinger an der Unterlippe mit bierernster Mine im Theater zu sitzen und sich jedes Lachen ob der „schaurig-brutalen“ Geschichte zu verkneifen?

Gruß
André

Hallo André

ist, mit geneigtem Kopf und Zeigefinger an der Unterlippe mit
bierernster Mine im Theater zu sitzen und sich jedes Lachen ob

Ich hoffe, nie neben dir im Theater zu sitzen, weil du

  • erstens im falschen Moment lachst, aber schlimmer noch
  • zweitens, eine MINE auf dir hast!
    Du bist mir ja ein schöner Spassvogel!
    In Freundschaft aus der Ferne
    Erich

Hast du neben dem Verschreiber (es war schließlich schon recht spät) auch inhaltlich was auszusetzen? Oder beschränkt sich dein Diskussionsniveau auf Grundschullehrerniveau?

Gruß
André