Externe Festplatte an HD-Receiver

Schönen guten Tag,

ich möchte eine externe Festplatte an meinen HD-Receiver anchließen um Filme aufzunehmen und wiederzugeben.
Nun möchte ich gerne mal eure Erfahrungswerte abfragen, welche
Merkmale die Festplatte haben sollte.

Soll die Festplatte eine eigene Stromversorgung haben? Oder ist das nicht sinnvoll?
Reicht eine mit 5400 Umdrehungen aus oder ist eine 7200 empfehlenswerter?
Oder ist die Puffergröße 8 MB oder 16 MB entscheidender als die Rotationsgeschwindigkeit?
Nicht dass die Filme nachher bei der Wiedergabe stocken oder die Daten bei der Aufnahme nicht mehr nachkommen?

Vielen Dank für eure Empfehlungen und Erfahrungswerte schon mal im Voraus.

Schönes Wochenende und viele Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten,

ich gehe mal davon aus, dass dein Reciever eine USB2-Schnittstelle hat. Ich persönlich würde eine sparsame (d.h. mit 5400 U/min) 3,5" oder 2,5" Festplatte verwenden, sofern sie nur für diesen Zweck verwendet wird.

Folgende Gründe sprechen dafür: über USB2 ist die theoretische Brutto-Übertragungsrate bis zu 60 MB/s. In der Praxis liegt die Netto-Übertragungsrate deutlich tiefer und da dürfte selbst eine verhältnismäßig langsame Festplatte ausreichen, weil moderne Platten aufgrund der hohen Datendichte eine recht hohe Übertragungsrate haben. Außerdem liegt die Datenrate von HD-Sendern (laut Wikipedia) bei 5-8 Mbit/s bei DVB-S2 – das ist für die Hardware keine Herausforderung. Der Cache sollte bei dieser Verwendung keine große Rolle spielen.

Ein weiterer Punkt ist die Lautstärke, denn du wirst ja auch direkt von der Festplatte Aufnahmen sehen und manche Leute sind selbst durch ein leises Surren schon sehr angenervt und da haben Festplatten mit 5400 U/min schon mal einen Vorteil (auch wenn es natürlich auch leise Festplatten mit 7200 U/min gibt).

Bei einer 2,5" Platte würde ich in die Betriebsanleitung des Recievers nachsehen, wie viel Strom er über die USB-Schnittstelle liefern kann und das mit eventuellen Hinweisen des Festplattenmodells vergleichen, denn es hält sich kaum jemand an die Normen für Stromversorgung über USB-Ports. Bei einem 3,5" Modell hast du das Problem nicht aber dafür bräuchtest du vielleicht eine Zeitschaltuhr, wenn du mal eine Sendung über eine Timer-Programmierung aufzeichnen willst. Es gibt auch 3,5" Festplattengehäuse, die die Platte anhand des USB-Signals an- und abschalten können aber ob das funktioniert, kann man meistens nicht herausfinden, bevor man es nicht selbst ausprobiert hat.

Hallo Alpha-Kappa,

vielen Dank für die Hinweise und Erklärungen.
Es reicht also vollkommen eine 5400 U/min und ein Cache mit 8 MB ebenfalls.

Die nachfolgenden Aussagen verstehe ich noch nicht so ganz:

Bei einer 2,5" Platte würde ich in die Betriebsanleitung des
Recievers nachsehen, wie viel Strom er über die
USB-Schnittstelle liefern kann und das mit eventuellen
Hinweisen des Festplattenmodells vergleichen, denn es hält
sich kaum jemand an die Normen für Stromversorgung über
USB-Ports. Bei einem 3,5" Modell hast du das Problem nicht
aber dafür bräuchtest du vielleicht eine Zeitschaltuhr, wenn
du mal eine Sendung über eine Timer-Programmierung aufzeichnen
willst. Es gibt auch 3,5" Festplattengehäuse, die die Platte
anhand des USB-Signals an- und abschalten können aber ob das
funktioniert, kann man meistens nicht herausfinden, bevor man
es nicht selbst ausprobiert hat.

Bedeutet das, dass eine 2,5" keine externe Stromversorgung besitzt und eine 3,5" eine externe Stromversorgung hat? Ist das generell so oder habe ich das falsch interpretiert?

Wenn ich keine externe Stromversorgung habe, geht die Platte also auch an, wenn der Receiver angeht. Ist ja praktisch.
Bei einer externen Stromversorgung muss ich die Platte dann angeschaltet lassen, wenn ich eine Timerprogrammierung mache.
Ist das soweit richtig?

Die Stromversorgung des USB Anschlusses steht nicht in der Betriebsanleitung des Receivers.
Könnte es therotisch dann sein, wenn ich eine Platte ohne externe Stromversorgung habe, dass diese dann nicht ausreicht um die Platte zu starten?

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Liebe Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten,

Bedeutet das, dass eine 2,5" keine externe Stromversorgung
besitzt und eine 3,5" eine externe Stromversorgung hat? Ist
das generell so oder habe ich das falsch interpretiert?

Also im 3,5" Bereich ist mir kein Gerät bekannt, das nicht über ein extra Netzteil versorgt wird. Bei 2,5" Platten wird es sicherlich auch Geräte geben, die mit Netzteil betrieben werden bzw. optional mit Netzteil betrieben werden können aber die meisten Geräte werden direkt über die USB-Verbindung versorgt. Manchmal werden auch USB-Kabel mit 2 USB-Steckern mitgeliefert, damit das Gerät über zwei USB-Anschlüsse versorgt werden kann, weil es zu viel Strom benötigt aber meines Wissens nach gehört so etwas schon eher zum alten Eisen weil die Festplatten auch sparsamer geworden sind.

Wenn ich keine externe Stromversorgung habe, geht die Platte
also auch an, wenn der Receiver angeht. Ist ja praktisch.

Ich habe es selbst noch nie ausprobiert und will es deshalb nicht behaupten aber es ist eigentlich logisch. Aber es hängt auch von der Funktionsweise des SAT-Recievers ab denn der Hersteller könnte ihn theoretisch auch so programmieren, dass er erst Spannung auf den USB-Slot schaltet, wenn man die entsprechende Funktion aktiviert.
Deshalb würde ich dir empfehlen, im Freundeskreis mal nach jemandem mit einer externen 2,5" Platte zu suchen um es einfach mal auszuprobieren.

Es gibt auch externe 3,5" Festplatten, die zwar über ein Netzteil versorgt werden aber sich trotzdem einschalten, wenn sie „merken“, dass sich am anderen Ende am USB-Anschluss etwas tut. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das im Zusammenspiel mit einem SAT-Reciever zuverlässig funktioniert weil es schade wäre, wenn man sich drauf verlassen würde und dann eine Sendung verpasst, weil es doch nicht funktioniert hat – aber vielleicht findest du dazu ja noch Infos von anderen Nutzern im Netz.

Bei einer externen Stromversorgung muss ich die Platte dann
angeschaltet lassen, wenn ich eine Timerprogrammierung mache.
Ist das soweit richtig?

Ja oder du machst eine Zeitschaltuhr davor und programmierst sie so, dass die Festplatte sich vor dem SAT-Reciever einschaltet und sich nach dem SAT-Reciever ausschaltet.

Die Stromversorgung des USB Anschlusses steht nicht in der
Betriebsanleitung des Receivers.
Könnte es therotisch dann sein, wenn ich eine Platte ohne
externe Stromversorgung habe, dass diese dann nicht ausreicht
um die Platte zu starten?

Ja. Ich würde das Risiko nicht besonders hoch einschätzen aber man kann es sicherlich nicht ausschließen.

Bei 2,5"
Platten wird es sicherlich auch Geräte geben, die mit Netzteil
betrieben werden bzw. optional mit Netzteil betrieben werden
können aber die meisten Geräte werden direkt über die
USB-Verbindung versorgt. Manchmal werden auch USB-Kabel mit 2
USB-Steckern mitgeliefert, damit das Gerät über zwei
USB-Anschlüsse versorgt werden kann, weil es zu viel Strom
benötigt aber meines Wissens nach gehört so etwas schon eher
zum alten Eisen weil die Festplatten auch sparsamer geworden
sind.

Leider nein.

Hintergrund:
Es ist genau spezifiziert, wie viel Strom eine USB 2.0 - Schnittstelle abgeben können muss. Der USB-Standard sieht vor, dass sich Geräte zunächst im Low-Power (100 mA) Mode am Bus anmelden und erst mit Erlaubnis des Host in den High-Power Mode (500 mA) umschalten.

In der Praxis sieht es so aus, dass sich viele Geräte nicht an diese Spezifikationen halten. Und viele Geräte fragen nicht erst nach Erlaubnis. Bei Tests der c’t haben sich ALLE 2,5" Festplatten kurzfristig mehr als 500 mA gezogen. Denn auch wenn der Dauerverbrauch gesunken ist, benötigen alle Festplatten zum Start des Motors einen ordentlich Schluck aus der Leitung. Deshalb das Y-Kabel im Lieferumfang der 2,5" Festplatten, um zwei USB-Buchsen anzuzapfen und dann legal die doppelte Menge ziehen zu dürfen. (Wenn’s trotzdem nicht funktioniert, ist es wenigstens nicht die Schuld der Festplatte.)

Viele Hosts, also Geräte an denen USB-Geräte angeschlossen werden, sind da gutmütig, weil sie wie PC oder Notebook auch mehr als die 500 mA liefern. Aber gerade Router, Blu-Rays und PVR benötigen für ihren Eigenbedarf keine bärenstarke 5-Volt-Versorgung, haben also nicht die Reserven von Computern.

Unter 500 mA bleiben nur 1,8" Platten, die aber andere Probleme haben können.

An meinem PVR, der auch nur verspricht, mit USB-Sticks zu funktionieren, habe ich inzwischen vier 2,5" verschiedener Hersteller getestet. Keine der Festplatten bekommt genügend Strom für den Anlauf. Deshalb habe ich mit dem Y-Kabel ein kleines Zusatznetzteil eingeschleift, welches sich geschickterweise nur dann anschaltet, wenn die Festplatte auch wirklich genutzt wird.
Die 1,8" Platte von Samsung funktioniert wegen ihrer Sektorstruktur nicht an meinem PVR. Denn: Hosts, die keine Computer sind, unterstützen meist nur das Gebräuchlichste: andere Dateisysteme neben FAT, Sektorgrößen ungleich 512, verschiedene Partitionen, größere Festplattenkapazitäten => alles unwahrscheinlich bis Glücksache.

Probieren geht über Studieren. Aber auch das ist nicht zuverlässig, weil viele Hersteller unter gleicher Produktbezeichnung unterschiedliche Hardware verbauen. Mal wird der jeweils billigste Hersteller ausgewählt, mal verändern die Hersteller die Konstruktion (erheblich).

Am Besten, man fragt im Forum der jeweiligen Geräte mal nach positiven Erfahrungen aus den letzten zwei Monaten und hofft, dass man noch das gleiche Modell kaufen kann.

Ciao, Allesquatsch

Vielen, vielen Dank für die kompetenten Hinweise und Aussagen.
Dann bleibt wohl nichts anderes übrig als eine 2,5" zu testen, ob sie anspringt oder nicht :wink:

Schönes Wochenende und viele Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten!

Ich betreibe mit einem Clarke Tech 5000 eine Western Digital MDL WD 5000(3,5 Zoll,externe Stromversorgung) schon seit längerer Zeit.Schaltet sich mit dem Receiver über die USB2 Schnittstelle aus und ein,auch im Timerbetrieb.Ob die Platte 5000 oder 7200 U dreht ist eh egal,die neuen sind sowieso stromsparend.
Liebe Grüsse aus Wien Manfred