Vor 3 Monaten habe ich einen Mann kennen gelernt. Es war die sogenannte Liebe auf den ersten Blick, und wir verbrachten viele schöne Tage und Wochenenden. Er ist geschieden und hat eine Tochter, ich bin alleinerziehend mit Sohn. Die Kinder verstehen sich gut und wenn wir alle zusammen sind, ist es wie eine kleine happy family. Für mich ist es emotional sehr intensiv und obwohl wir uns noch nicht lange kennen fühle ich mich ihm sehr verbunden und vertraut. Durch einige Dinge, die er tut und sagt, muss ich davon ausgehen, dass es ihm ähnlich geht.
Allerdings fiel mir in den letzten Wochen auf, dass er sich seltener meldete. Als ich ihn Anfang der Woche am Telefon darauf ansprach, sagte er mir, dass er in existentiellen Schwierigkeiten steckt und momentan nicht weiß wie seine Zukunft und die Zukunft seiner Tochter aussieht, da er komplett zahlungsunfähig sei. Ich wusste schon, dass es finanziell nicht so rosig aussieht bei ihm wegen der Scheidung und weil er viele Kredite am Laufen hat wegen des Hauses. Dass es ihm so schlecht geht und er vor der Insolvenz steckt, ist mir erst bei diesem Telefonat klar geworden. Ich reagierte anfangs etwas ärgerlich, dass er nicht mit mir spricht, wenn es ihm so schlecht geht, denn ich wäre ja seine Partnerin, usw. Er antwortete nur, dass er das mit sich ausmachen müsste und auch nur kann und dass ich ihm nicht helfen könnte und er auch z.Zt. kein guter Partner für irgendwas sein könnte. Er bat mich um Freiraum, um alle Dinge zu klären.
Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich mich nun verhalten soll. In Ruhe lassen, so lange warten, bis er sich irgendwann gefangen hat? Ab und zu mal nachfragen, wie es ihm geht?
Ach ja, und dann noch die Frage: glaubt ihr, dass man wirklich so schwerwiegende Probleme haben kann, dass man keinen Raum/ Kopf hat, seinen Partner einzubeziehen? Oder heißt das, dass die Gefühle eigentlich nicht reichen?
Wenn irgendjemand ähnliche Situationen kennt, würde ich mich freuen, davon zu hören…