Extrem hohes Hausgeld/Wohngeld

Hallo!

Es geht um eine Eigentumswohnung in Berlin Prenzlauer Berg, sanierter Altbau, ca. 130 qm, Erdgeschoß. Das Hausgeld beträgt für diese Wohnung momentan 474,00 Euro monatlich, es wurde gerade wieder um 50 Euro erhöht (also von 424,00 Euro). Der Eigentümer findet das sehr hoch - natürlich sind Heizkosten in einer Erdgeschoßwohnung höher, jedoch kann sowas doch eigentlich nicht so viel ausmachen, oder? Wie kann der Eigentümer jetzt vorgehen? Er möchte sich ungern gleich „Feinde“ machen (hat die Wohnung erst vor einigen Monaten erworben). Es ist zwar trotzdem ein „guter Kauf“ gewesen - jedoch steht trotzdem die Frage im Raum, was man wegen des Haugelds machen kann. Kann man das irgendwo mit der genauen Abrechnung „kontrollieren“ lassen?

Danke für Antworten!

M.

Servus,

bei der Prüfung von Eingangsrechnungen auf Plausibilität ist der allererste Schritt, sie so aufzugliedern, daß überhaupt etwas Prüfbares vorliegt.

Es besteht z.B. ein sichtbarer Unterschied zwischen „Hausgeld“ in dieser Höhe, das zu 85% von Heizkosten verursacht ist (eventuell hat der Architekt vergessen, eine Verglasung der Fenster einzuplanen), und zwischen dem gleichen Betrag, der durch ein Hausmeistergehalt von 8.000 € p.m. verursacht wird. Wenn im Hofraum so viele Blindgänger liegen, daß regelmäßig einmal im Jahr der Kampfmittelräumdienst vorbeischauen muß (keine Ahnung, ob solche Aktionen von den Eigentümern bezahlt werden müssen) ist es wieder etwas anderes, und wenn es keine Erfassung des Warmwasserverbrauchs gibt und ein Wohnungsinhaber gewohnheitsmäßig heizt, indem er alle Heißwasserventile am 01. November aufmacht und am 20. März wieder schließt, sieht die Sachlage wieder anders aus.

Und wenn es sich um Vorauszahlungen handelt, die so kalkuliert sind, daß es unter keinen Umständen zu einer Nachzahlung bei der Abrechnung kommt, ist das nochmal was anderes.

Kurzer Sinn: „Hausgeld“ in irgendeiner Höhe ist ungefähr so, wie wenn man auf einer Speisekarte „Mittagessen“ ohne jede weitere Angabe läse und daraus analysieren wollte, ob der angegebene Preis angemessen ist oder nicht, und falls er zu teuer ist, ob das denn vielleicht eher am opulenten Nachtisch oder an der exzessiven Anhäufung von Trüffelraspeln auf der Pasta liegt.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Vielen Dank! Zufällig liegt mir die Abrechnung des Eigentümers vor :wink: Demnach wurden in diesem Jahr berechnet:

Zinsen und Gebühren 15,96
Hausverwaltung 365,00
Müllabfuhr 78,00
Strassenreinigung 30,40
Recycling 36,90
Niederschlagswasser 70,70
Schneebeseitigung 14,80
Hausbeleuchtung 22,80
Versicherungen 238,20
Hausreinigung 232,60
Gartenpflege 68,40
Kabelgebühren 135,12
Hauswartslohn 54,20
Instandhaltung/Wartung 142,50
Abrechnung Hausnebenkosten10,00
Rücklagen Sparkonto 323,70
Heiz- und Wasserkosten 3837,00

Gibt es da beim Überfliegen als Experte schon irgendwelche Positonen die als „überdurchschnittlich hoch“ ins Auge stechen?

Danke und Gruß,

M.

Servus,

der einzige Posten, der hier überhaupt eine Prüfung wert ist, sind „Heiz- und Wasserkosten“. Wenn sie tatsächlich nicht weiter aufgeschlüsselt sind, riecht das eh ziemlich nach Unrat.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Heiz- und Wasserkosten 3837,00

Die kann man doch eigentlich nicht in einer Pos. zusammenfassen!
Das kommt mir merkwürdig vor.

Gruß:
Manni

Hallo,
Hausverwaltung und Ruecklagen Sparkonto zahlt der Vermieter, sind nicht umlagefaehig…
Gruss Helmut

Hallo,
ich habe mal deine 130 qm Altbau Whg, meiner 125 qm Altbau Whg (auch in Berlin) gegenübergestellt.

Kaltes Wohngeld: deine Whg. 155€ - meine Whg. 204€
Hzg+WW : deine Whg. 319€ - meine Whg.84€

Ich heize mit Gas, habe überall Thermopenfenster, unser Haus hat keine Außendämmung.

Gruß n.

Hallo,

danke erstmal für die Antworten. Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Die genauen Abrechnungen sind vorhanden, werden über „techem“ gemacht. Da ist dann der Verbrauch aufgeschlüsselt. Reicht das oder gibt es da normalerweise noch etwas Anderes? Stimmt schon, der Posten macht ja bei der Abrechnung wirklich eine Menge aus…

Grüße,

N.

Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort! Der Unterschied ist ja wirklich heftig. Da wird man doch wohl hoffentlich irgendwas machen können wegen der Kosten. So ganz kann ich das auch nicht glauben, dass das sooo viel sein soll…

Grüße,

N.

Hallo

der Posten Heiz- und Wasserkosten ist unverhältnismäßig hoch.

Beispiel: Hier: 96 qm Wohnfläche, an 3 Seiten Außenwände, Baujahr 1986, Heizungskosten knapp 1000 €

34 qm mehr Wohnfläche sollten nicht in fast 4-fachen Kosten resultieren… sicher ein Punkt um einzuhaken…

Diese Summen fallen bei uns im Büro nicht an - und da haben wir 230 qm Altbau einfachverglast und tatsächlich mehr als schlecht gedämmt…

Wendy

Hallo

der Posten Heiz- und Wasserkosten ist unverhältnismäßig hoch.

Beispiel: Hier: 96 qm Wohnfläche, an 3 Seiten Außenwände,
Baujahr 1986, Heizungskosten knapp 1000 €

doch, das geht:

  • Baujahr 1980; 320 Euro/Monat nur Heizung+ WW
  • Baujahr 1960: 300 Euro/Monat

Das waren jeweils EFHs mit 120-140qm, aber dafür wurden auch nicht alle Räume genutzt.

Beim beiden waren schlechte Isolierung und veraltete Heizungsanlagen schuld (vor allem letzteres).