Extrem willensstarkes kind

Extrem willensstarkes kind-wie schafft ihr es, konsequent grenzen zu setzen??

mein sohn treibt mich manchmal an den rande meiner kraft. er ist extrem eigensinnig, willensstark und reagiert quasi gar nicht auf erklärungen, verbote, warnungen, drohungen oder dergleichen. er will am liebsten alles bestimmen, ständig seinen sturen kopf durchsetzen und das kostet mich eine menge kraft und nerven. vom eifersuchtsverhalten gegenüber seinem kleinen bruder jetzt mal ganz abgesehen. er ist 3,5 jahre alt und ich kämpfe phasenweise den ganzen tag mit ihm.

inzwishcen ist uns klar geworden, dass bei so einem kind direkte konsequenzen die einzige lösung sind. (wobei es auch hier schwieig ist, da die meisten konsequenzen dann einfach hinnimmt)

aber bei aller liebe. wie schafft man das? ich kriege es einfach nicht umgesetzt. er kostet mich soviel kraft und nerven. nicht, dass ich ihn einfach „lassen“ würde, sodass er machen kann, was er will.,
aber so, dass es wirklich „fruchtet“, das krieg ich einfach irgendwie nicht dauerhaft hin.

habt ihr auch solche kinder? wie schafft ihr das?

Hallo,

Ihr seid auf den richtigen Weg - ohne direkte Konsequenzen geht’s nicht - und gleichzeitig ganz viel Liebe und Geborgenheit.

Dass Du den Eindruck hast, dass ihn die Konsequenzen nicht beeindruckt, kenne ich auch. Gerade in dem Alter ist es dem kleinen Menschen oft schnuppe, das mit der Konsequenz. Vielleicht ist aber die Konsequenz nicht so unattraktiv wie Du Dir das vorstellst. Das würde ich mal überprüfen. Wenn es Streit über Entscheidungen gibt, dann übertrage ihn keine Entscheidungen. Du kannst es dann ab und zu probieren, ob es klappt (es muss ja irgendwann auch Fortschritte probiert werden). Wenn Du eine Entscheidung getroffen hast, wird nicht mehr diskutiert. Irgendwann wird er merken, dass es netter ist, wenn man kooperiert und auch selber etwas mitentscheiden kann.

Ansonsten den Kurs so beibehalten, sonst wird es mit zunehmenden Alter immer schwieriger.

Viele Grüße

Hallo,

inzwishcen ist uns klar geworden, dass bei so einem kind
direkte konsequenzen die einzige lösung sind. (wobei es auch
hier schwieig ist, da die meisten konsequenzen dann einfach
hinnimmt)

mich würde interessieren, welche Konsequenzen das sind?

aber bei aller liebe. wie schafft man das? ich kriege es
einfach nicht umgesetzt. er kostet mich soviel kraft und
nerven.

Das hilft jetzt wahrscheinlich nicht viel, aber: Du bist damit nicht allein, fast jede Mutter/jeder Vater ist mal an dem Punkt, an dem sie/er denkt: Ich schaffe das alles nicht (richtig). Konsequent zu bleiben ist, wie du selbst geschrieben hast, sehr wichtig. Dein Kind braucht Grenzen, aber es ist eben auch in dem Alter, in dem es diese Grenzen austesten will. Und das kann extrem anstrengend sein!

Versuch aber auch mal ein bisschen Abstand von diesem Machtkampf zu bekommen. Das heißt: Nimm dir Zeit NUR für dich und dein Sturköpfchen. Ohne kleinen Bruder! Ich glaube, es ist für euch beide wichtig, immer wieder auch positive Erfahrungen mit einander zu machen. Und vielleicht ist das ständige Rebellieren ja auch ein Schrei nach Aufmerksamkeit? Würde ich mal so aus dem Bauch heraus vermuten…

Liebe Grüße!

Hallo,

bei meinen Kindern war es so, dass der große erst so anstrengend wurde nach dem der Bruder geboren wurde.

Es war super angstrengend, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es nur darum ging Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch ein Kampf zwischen Mutter und Kind ist eine Form von Aufmerksamkeit.

Letztendlich habe ich den großen immer mit eingebunden. Er half mir beim Wickeln, Füttern, etc. Dann mussten die Omas herhalten und auf den Kleinen aufpassen. Dadurch konnte ich mich dann 100 % dem Großen widmen. Nach einer gewissen Zeit hat er einfach gemerkt, dass ich mit beiden Kindern gleichermaßen fair umgehe. Dann war es auch nicht schlimm, wenn der Kleine mal mehr Aufmerksamkeit brauchte. Schliesslich wusste mein Großer, dass er auch noch seine Zeit bekommt.

Das ganze ging zwar nicht von heute auf morgen, aber die Situation entspannte sich relativ schnell.

Vielleicht liegt´s ja bei Dir auch daran.

LG

Frage

er
ist extrem eigensinnig, willensstark und reagiert quasi gar
nicht auf erklärungen, verbote, warnungen, drohungen oder
dergleichen.

Hallo Du.
Hast Du das Gefühl, dass er das bewusst (böswillig) macht, oder er die Dinge die er tut, völlig in Ordnung findet?

Gruss

Guten Tag,

hallo,

also mein eindruck ist, dass er in den meisten fällen von seinem verhalten vollkommen überzeugt ist. er hat eine genaue vorstellung von dem, was er will und das versucht er auf biegen und brechen durchzusetzen… böswilligkeit kann ich da nicht erkennen.

gruss

Hallo,

der stellt euch auf die Probe, das ist klar. Ich hab das mit meiner Tochter auch durch, nachdem die Schwester geboren wurde. Bei uns fielen eine heftige Trotzphase inklusive Tobsuchtsanfällen und eine schlimme Eifersuchtsphase zusammen (sie war damals 2,5 Jahre). Das raubt einem wirklich jede Kraft. Zumal man ja auch im Babystress ist, nicht richtig schläft und das alles. Aber es wird besser. Viiiiel besser!

Ich hab (fast) immer versucht konsequent zu bleiben - nein heißt nein und ja heißt ja. Ich musste dann auch schon das eine oder andere Mal eine halbe Stunde vor dem Spielplatz stehen, weil es hieß wir gehen jetzt und meine Süße (die ich das eine oder andere Mal echt hätte erwürgen können) wollte nicht Heim. Gleiches Spiel im Treppenhaus, beim Zähneputzen etc. Sehr sehr anstrengend…

Bei ‚Strafen‘ und Verhaltenskonsequenzen solltest du darauf achten, dass es immer direkt mit dem Fehlverhalten zu tun hat. Es bringt z.B. nichts, ihm die Gute-Nacht-Geschichte zu streichen, weil er beim Essen trotz mehrmahligen Auffordern immer noch mit seinen Fingern dermaßen rumsaut statt den Löffel zu benutzen - hier kurz das Essen wegnehmen. Das ist jetzt nur ein Beispiel.

Was aber genauso wichtig wie Konsequenz ist, ist die doppelte Portion Aufmerksamkeit zu schenken, die er gerade jetzt am nötigsten braucht - und mit seinem Verhalten permanent versucht einzufordern. Versuche dir Zeit nur mit ihm zu schaffen, z.B. Abends vor dem Schlafen oder wenn der Kleine Mittagsschlaf macht.

Ansonsten musst du auch nicht immer lieb sein, der kann auch ruhig mal merken, wenn er eine Grenze überschritten hat und du richtig sauer bist.

Was mir persönlich hilft, ist mein ein bis zweimal in der Woche stattfindendes Antiaggressionsprogramm im Fitnessstudio. Da power ich mich richtig aus und das stärkt mich ungemein. Hört sich paradox an, ist aber wahr. Ich hab damit angefangen, als ich richtig fertig war, total kaputt, müde, genervt. Es hilft mir gelassener zu werden, weil ich den ganzen Frust abbauen kann.

Also Kopf hoch, das wird schon - die werden ja auch mal größer :wink:

Schaff dir einen Freiraum und einen Raum nur für Euch beide.

LG von Suse

P.S. www.elternplanet.de Schau dir mal die Videos an, sehr hilfreiche Tipps.

Hast Du das Gefühl, dass er das bewusst (böswillig) macht,
oder er die Dinge die er tut, völlig in Ordnung findet?

Hallooooo? Das Kind ist 3,5!

3 Like

Das weiss ich, aber danke, dass Du mich daran erinnerst.

2 Like

Hallo,
Habe selbst ein Enkelkind, dass eben solche Probleme bereiet. Meine Tochter ist völlig am Ende. die Kleine ist 5 und weiß alles besser.Sie ist zudem sehr sprachgewand, so dass man nicht mehr weiß was man sagen soll. Es fruchtet nichts. Dabei kann Sie aber auch so lieb sein. Dagegen ist Sie Vorlaut und ungehalten. Ein Drama im Einkausmarkt.Bei meiner Tochter gibt es nur noch gezanke.Ich kann diese Probleme gut verstehen.Dieses Problem ist aber oft nicht alleine zu lösen.Versuch erst mal mit einem Kinderarzt zu reden vieleicht steckt ja ein Problem dahinter. Er wird dir schon weiterhelfen, und dich event. überweisen. Oder such selbst einen Therpeuten auf. Man braucht ja auch selbst Hilfe. Bitte nicht davor scheuen. Eine fachgerechte Hilfe würde euch beiden gut tun.Ich habe dies meiner Tochter auch empfohlen. Ich möchte keinen weiteren Rat anbieten, da man die Situation sehr gut kennen muss.Hier sind Fachleute gefragt.Lass dich daher nicht verwirren.
Alles, alles Gute und viel Erfolg

Hallo!!

Hart bleiben… !!

Und : biete ihm die möglichkeit zu entscheiden. zb: willst du die blaue oder grüne jacke anziehen? - ich will keine anziehen - du kannst dir aussuchen, welche du anziehst,. also lieber grün oder blau?

daduech hat er die möglichkeit mitzureden. hilf oft weiter.

und ich bin dann gaaaaanz ruhig, zur not bleiben wir dann den ganzen tag zuhause und er in seinem zimmer, wenn das nicht funktioniert (unser großer ist allerdings auch älter). ich sage ganz klar, das ich über manche dinge nicht diskutiere!!
und wenn es mal ehct arg ist, dann überlege ich mir, wie ich schwierige situationen im vorfeld anders regeln kann oder vermeiden kann. einkaufen bin ich eine zeit abends alleine gegangen, und auch mit der aussage, das mir das mit ihm zu anstrengend ist, wenn er nicht hört (natürlich netter formuliert). und siehe da, auf einmal ging es.

liebe grüße

Brenna

ich kämpfe phasenweise den ganzen tag mit ihm.

Ich bin nicht ironisch: das könnte eines der Ziele des Kindes sein. Jedes reagieren, jedes schimpfen, bestrafen, brüllen, ist aufmerksamkeit.
Ich versuche in solchen Fällen, so wenig wie möglich „das spiel mitzuspielen“. Kind schreit? ok, kein problem, das muss mich nicht angehen (SEHR SCHWER UMZUSETZEN)(kommt natürlich auf den Kontext an). Selber weggehen (in einen anderen Raum) oder das Kind in einen anderen Raum verweisen.

Handgreiflich werden nur im Sinne von Verbote oder Anweisungen durchsetzen (wir gehen jetzt - wenn das kind nicht kommt kann mans in dem Alter noch „unter den Arm klemmen“ und im Auto verstauen)

Da das Kind Aufmerksamkeit fordert: möglichst wenig negative Aufmerksamkeit geben, aber möglichst viel positive (Zeit haben, spass haben zusammen, was tolles machen, basteln, spielen, rausgehen, vorlesen) und LOBEN! alles hervorheben was irgendwie gut ist, um den negativen Kreislauf, der sich zwangsläufig einstellt, zu durchbrechen.

Was macht der zweite Elternteil?

Zu den Konsequenzen: gut finde ich „logische Folgen“, siehe Dreyfus „Kinder fordern uns heraus“, in Deutschland immer wieder aufgelegt.
Ist überhaupt ein exzellentes Erziehungsbuch für geplagte Eltern, auch wenn nicht alles so einfach funktioniert :smile:

Gute Nerven!!! Er wird grösser!