EZB beschliesst nicht, wieviel Geld gedruckt wird?

Hallo!

Meine Frage ist, ob eine Zentralbank (egal welche) tatsaechlich nur den Zinssatz bestimmt und die zu druckende Geldmenge von der jeweiligen Regierung bestimmt wird. (Genauer gesagt, wie das in Deutschalnd war bzw. in Euroland und Grossbritannien ist.)

Zumindest meinte das eine englische Professorin hier in London. Nun ist die Bank of England erst seit kurzem unabhaengig. Dass die zu druckende Geldmenge von der Regierung bestimmt wird, halte ich aber fuer absurd. In manchen Belangen ist England ein Entwicklungsland (Eisenbahn, Tierseuchen,…), aber dass die Regierung noch die Geldmenge bestimmt, halte ich fuer unwahrscheinlich.

Gruss

Stephan

Hallo Stephan,

vielleicht beantwortet dir diese Seite deine Frage:
http://www.meingeld.de/lexikon/Seiten/zentralb.htm

Gruß
Uschi

Hallo Uschi,

Der Link ist tot!!!

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Hallo Stephanbim,

In D hatte die Deutsche Bundesbank (BuBa) das alleinige Recht, Geldscheine drucken zu lassen. Die jeweilige Bundesregierung durfte, sofern die Bundesbank dies genehmigte, Münzen herausgeben, so zum Beispiel diese 10 DM-Münzen, die ja echtes Geld sind, aber eher exotisch.
Grundsätzlich kontrollierte die unabhängige BuBa die Geldmenge. Diese umfasst zusätzlich zum Bargeld noch Guthaben von uns kleinen Leuten und Firmen bei normalen Banken (also nicht Zentralbanken), wobei je nach Definition noch einige Sachen dazukommen können wie Guthaben mit bis zu bestimmter Laufzeit.
Damit die BuBa die Geldmenge auch kontrollieren kann, muss sie unbedingt die letzte Entscheidung über die Menge der Geldscheine habn.
Die EZB ist stark dem Vorbild der BuBa nachempfunden. Sie ist so unabhängig wie man es sich nur wünschen kann und keine Regierung kann ihr irgendetwas bezüglich ihrer Arbeit vorschreiben.
Was die Bank of England betrifft, traue ich den Engländern zu, dass die Regierung die Bargeldmenge bestimmen darf; aber trotzdem der Notenbank nicht reinredet. Die englische Regierung hat sogar das Recht, die Presse zu zensieren und tut es nicht…so komisch sind die Engländer.
Allgemein gesagt ist es tatsächlich unsinnig, die besagte Entscheidung nicht der Notenbank zu überlassen. Es könnte zu mangelndem Vertrauen des Devisenmarktes zu dieser Währung führen, wenn die Regierung sich stark in die Geldpolitik miteinmischen darf. Mangelndes Vertrauen hingegen kann eine Währung tief stürzen lassen was wiederum der Volkswirtschaft sehr schlecht tuen kann - man denke an die Asienkrise

Gruß
Udo Jain
VWL-Student

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Hallo Udo!

Ja, das macht Sinn, was du geschrieben hast. Ist auch meine Ansicht gewesen, wollte es nur mal bestaetigt sehen.

Die englische
Regierung hat sogar das Recht, die Presse zu zensieren und tut
es nicht…so komisch sind die Engländer.

Nun, da gaebe es auch einen huebschen Aufschrei im Blaetterwald. Bekanntlich kaufen die Englaender (mit) am meisten Zeitungen pro Einwohner. Und allein die Sun (3.5 Millionen Auflage, um einiges drastischer und unserioeser als die Bild) haette da genug Macht, die Regierung in arge Bedraengnis zu bringen.
Noch komischer ist die Monorchie. Englaender sind keine „citizens“, sondern „imperial subjects“. Und nur weil die Queen naechtes Jahr ihr 50-jaehriges Thronjubilaeum feiern wird, moechte sie dann keine Parlamentswahlen oder eine Abstimmung ueber den Euro haben. Soll alles schoen friedlich sein.

Hallo Stephanbim,

Gruß
Udo Jain
VWL-Student

Herzliches Beileid!

Stephan
(von einem altmodischen-sozialistischen VWL-Prof unterrichtet worden und daher eine starke Ablehnung gegenueber VWL habend)

Hallo miteinand!

Es ist doch völlig egal, wieviel geld gedruckt wird, ausreichend muß es sein. daß dies das finanzministerium bestimmt, wäre dann logisch, da es eine reine kostenfrage ist. ich muß ja nicht unnötig mehr geld drucken, als gebraucht wird.
verwechselt an dieser stelle nicht, wieviel geld im umlauf ist, mit der vorhandenen menge an geld in scheinen. im umlauf ist mehr als das hundertfache.

Frank

PS: Kurze testfrage dazu:

Wenn man alle konten und alles bargeld imm umlauf addiert und davon alle kredite abzieht, wieviel bleibt übrig?