Hallo Herr Hauth,
die Opt-out Methode ist in Deutschland schon lange nicht mehr „erlaubt“.
Die Rechtsprechung hat mehrfach festgestellt, dass dagegen eine „Opt-In“ Methode gewählt werden muss (z.B. bei E-Mail-Newslettern sogar eine Double-Opt-In).
Das Problem dabei ist, dass das Internet per se zwar kein rechtsfreier Raum ist, F…book dagegen ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in USA darstellt.
Dort ist auch deren Rechenzentrum.
Einen entsprechenden Rechtsverstoß (den dieses neue Verfahren durchaus darstellt!) in USA zu verfolgen, ist fast schon nicht realisierbar.
Zwar können technische Maßnahmen helfen, diese (deutsche) Rechtsverletzung zu dokumentieren, da aber in USA ein weitaus schwächeres Datenschutzrecht gilt wie hier, ist die realistische Erfolgschance sehr gering.
Diesen Aufwand kann ein Otto Normalverbraucher i.d.R. weder finanzieren noch durchstehen - die Klage müsste nämlich in USA geführt werden, damit sie Wirkung zeigen KÖNNTE.
Entlastende Argumente für den Milliarden-schweren Kollegen „Salztal“, in dessen Geschäftsidee Millionen Menschen meinen, sich - verzeihen Sie - exhibitionieren zu müssen (und sich hinterher beschweren, wenn sie mit maßgeschneiderter Werbung zugemüllt zu werden)?
Sind mir derzeit keine bekannt.
Im Ernst: wer sich in einem Datenmoloch wie F…book einloggt, sollte sich klar darüber sein, dass sie oder er ab sofort eine Privatspähre HATTEN.
Schauen Sie einfach mal im Web, wo überall der „gefällt mir“ Button klebt. Jeder Klick darauf bringt Salztal Geld - und dem jeweiligen User mehr Werbung, da in diesem Moment sein Käufer-Profil aktualisiert wird.
Wenn Sie darüber hinaus noch Ihr Adressbuch hochladen, können - für die User unsichtbar - im Hintergrund Verknüpfungen ablaufen, die sogar Leute betreffen, die gar keinen Account haben.
Und wer seinen Account kündigt, wie vor einiger Zeit eine Bundesministerin - F…book hat bereits Ihre Daten - und behält sie bzw. verkauft sie weiter.
Also: mit Vooorsicht genießen!
Sie können das Ganze gerne veröffentlichen.
Gruß
FG