Hallo!
Gibt es einen Fachbegriff für Menschen, die dass Leben anderer „übernehmen“ wollen, anstelle sich ein eigenes aufzubauen?
Ähnlich wie der talentierte Mr. Ripley, außer dem Morden:wink:
Liebe Grüße
Hallo!
Gibt es einen Fachbegriff für Menschen, die dass Leben anderer „übernehmen“ wollen, anstelle sich ein eigenes aufzubauen?
Ähnlich wie der talentierte Mr. Ripley, außer dem Morden:wink:
Liebe Grüße
Hi
Gibt es einen Fachbegriff für Menschen, die dass Leben anderer
„übernehmen“ wollen, anstelle sich ein eigenes aufzubauen?
Übergeordnet würde ich zunächst die Diagnose F68.8 = Identitätsstörung (als Arbeitsdiagnose) stellen, um dann weiter zu schauen.
Gruß,
B.
Hallo!
Gibt es einen Fachbegriff für Menschen, die dass Leben anderer
„übernehmen“ wollen, anstelle sich ein eigenes aufzubauen?
Opportunisten.
Gruß
Sven Glückspilz
gestohlene soziale Identität
Hallo,
nein, einen Terminus gibt es dafür nicht. Aber mit der Figur des Ripley präsentiert Patricia Highsmith ja weniger einen diesbezüglichen Prototyp einer Persönlichkeit (außer natürlich der, die sie in allen Ripley-Romanen konstruiert), als vielmehr den individuellen Fall eines opportunistischen Betruges, bei dem es dem Probanden in einem günstigen Szenarium einfällt, sich in ein gemachtes Bett luxuriöser Lebensumstände zu legen. Und dessen kriminelle Energie ausreicht, das auch mit Hilfe eines Mordes zu realisieren. Er raubt ja die Lebensumstände, und nimmt die (soziale!) Identität von „Dickie“ nur an (bzw. stiehlt sie), weil es die Umstände dieser Konstruktion erfordern. Es geht ihm ja nicht darum, die Persönlichkeit von „Dickie“ zu internalisieren, sondern nur, seinen Lebensstil bequem zu „übernehmen“. Sowohl im Roman von Highsmith, als auch in beiden Verfilmungen (mit Alain Delon und Matt Damon) nimmt Ripley ja eh seine eigen (soziale) Identität wieder auf.
Insofern hat das also nichts mit Identitätsstörung zu tun, als vielmehr mit den Umständen einer raffinierten kriminellen Konstruktion. Das Motiv ist ja nicht einzigartig in der Literatur. Aber ein Beispiel, in dem es dem Probanden primär um die Internalisierung eines anderen Ego geht, will mir nicht einfallen.
Deshalb bin ich auch nicht sicher, ob Ripley damit …
Menschen, die dass Leben anderer „übernehmen“ wollen, anstelle sich ein eigenes aufzubauen?
Ähnlich wie der talentierte Mr. Ripley, außer dem Morden:wink:
… treffend beschrieben ist. Denn der Mord ist ja in diesem Beispiel Bedingung sine qua non.
Etwas anderes ist es aber, wenn Personen sich tatsächlich mit einer anderen identitfizieren, sozusagen mit ihr verschmelzen. Und zwar, indem sie sich mit den subjektiven Handlungsmotiven des Alter Ego identifizieren - und dann erst in Folge deren Handlungen nachahmen. Solche Beispiele sind aus der Kriminologie insbesondere von Serienkillern recht gut belegt. Allerdings findet sich soetwas auch in weniger dramatischer, wenn auch fataler Form in manchen Familiengeschichten (Geschwister-Problematiken) oder auch in besonders integrativen Lehrer-Schüler-Konstellationen.
Und dabei spielt eine pathologische Identitäts-Problematik dann sehr wohl eine Rolle. Aber das ist dann ein sehr weites Feld, wie Branden ja andeutet, bei dem es dann auf Details ankommt.
Gruß
Metapher