Moin Georg,
und ein frohes Neues.
Marinisieren bedeutet, einen PKW- oder Industriemotor für den Einsatz in Booten, meistens Jachten, umzurüsten.
Mir fällt da als Motor zum Beispiel der Ford Lehmann ein, außerdem bieten die einschlägigen Jachtausrüster wie Vestus Umbausätze an.
Die Kühlung des Motors bleibt in der Regel weiterhin aufbereitets Frischwasser. Aber die Rückkühlung erfolgt nicht mehr mit Luft, wie beim Auto, sondern durch Seewasser.
Hierzu wird am Motor eine zusätzliche Kühlwasserpumpe angebaut.
Zusätzlich wird ein Wärmetauscher benötigt, der das Motorkühlwasser rückkühlt. Dieser Wärmetauscher wird meist direkt am Motor angebracht und erfüllt oft auch die Funktion des Ausgleichbehälters ( das ist der kleine Plastiktank in deinem Auto, der die Wärmeausdehnung des Kühlwassers ausgleicht).
Das heiße Seewasser wird nun auch noch dazu verwendet, die Abgase zu kühlen. Dazu wird ein anderer Abgaskrümmer eingebaut, der von Wasser ummantelt ist.
Dadurch sind die Abgase so kalt, daß man sie mittels Schläuchen vom Motor zum Außenhautdurchlaß führen kann. Ganz wichtig ist hierbei die richtige Installation und ein Syphon mit Vakuumbrecher, der verhindert, daß bei Schräglage über diesen Weg Wasser in die Zylinder geraten kann.
Die Ölwanne wird oft gegen eine tiefere getauscht, sodaß die Ölpumpe bei Schräglage oder Stampfen des Bootes keine Luft ziehen kann.
Am Motor selber sind dann oft noch als Optionen zusätzliche Aggregate angebracht wie eine zweite Lichtmaschine oder ein Kältekompressor für den Kühlschrank.
Das Getriebe ist in der Regel ein Wendegetriebe ( ein Vorwärts-, ein Rückwärtsgang und eine Kupplung).
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Motoren in der Leistung begrenzt werden, könnte mir das aber sehr gut vorstellen. Ich denke, daß ein PKW-Diesel schon Verschleiß und eventuell auch Temperaturprobleme bekäme, würde man ihn stunden oder tagelang mit Vollast betreiben.
MFG
heavyfuel