Fällungsreihe der Metalle

Hallo, ich hätte mal ne frage es geht um meine chemiehausaufgaben und da ich in diesem fach leider nicht ganz do gut bin…

Silberbestecke sind zum Essen von gekochten Eiern ungeeignet. Sie laufen an, das heißt, sie überziehen sich mit einer dünnen Schicht Silbersulfid (Ag2S).
Nach einem alten Hausrezept kann der Silberglanz wieder hergestellt werden, wenn man die schwarz angelaufende Bestecke auf ein Stück Aluminium-Folie in eine Kochsalzlösung legt.

Wie kann ich diesen Vorgang mit der Stellung der Metalle in der Fällungsreihe erklären?

Hallo Klar!

die direkte Lösung biete ich Dir nicht, aber einen Weg dort hin:

Über die Suchmaschine Deiner Wahl wirst Du herausbekommen was eine Fällungsreihe in der Chemie ist: „… sagt aus wie edel ein Metall ist …“.

Was „edel“ bedeutet kannst Du wahrscheinlich auf dem selben Weg herausbekommen. Und wenn Du immer so weiter machst, dann kommst Du zu folgendem Resultat:

Das edlere zweier Metalle tendiert stärker dazu in metallischer Form vorzuliegen. Das unedlere eher als Kation, also als Salzbestandteil. Wenn man nun das Salz eines edleren Metalls mit dem unedleren matallisch vorliegenden Metall in einer geeigneten Umgebung zusammengibt, so findet eine Umwandlung vom Kation zum edleren Metall und vom unedleren Metall zum Kation statt (Redoxreation). Das Kation nimmt Elektronen auf (= es wird reduziert) und wird metallisch (Oxidationsstufe null) und das metallisch vorliegende Element gibt Elektronen ab und wird kationisch, also positiv geladen. Damit diese Prozesse stattfinden können müssen die Atome in elektrisch leitender Umgebung und darüber in Kontakt sein. Deshalb die umgebende Salzlösung.

Wenn Du mehr zum Thema wissen willst dann suche doch mal im Netz nach dem Begriff „Opferanode in der Schifffahrt“. Das könnte auch schon in der nächsten Prüfung relevant sein. Ist nämlich genauso, nur ein ganz anderes Anwendungsbeispiel.

Ich hoffe das hilft
Grüße
LAW.

Hallo,

Aluminium hat laut Fällungsreihe (bzw. elektrochem. Spannungsreihe) eine höhere Elektronegativität. Das heißt, das Bestreben, Ionen zu bilden, ist bei elementarem Aluminium viel höher als bei Silber.
Beim Anlaufen von Silber entsteht Ag2S, wobei bekanntlich Silber als Ag+ und Sulfid als S2- vorliegt. Das elementare Aluminium hat (wg. Elekrtronegativität) das höhere Bestreben, Ionen zu bilden. Daher wird Al oxidiert zu Al3+ und die Silberionen Ag+ reduziert zu Ag. Die Sulfidionen gehen dabei entweder in Lösung, oder lagern sich beim Al3+ an. Das Kochsalz in der Lösung fungiert vor allem als Elektrolyt, ist also dafür verantwortlich, dass ein Elektronenaustausch stattfinden kann.
Also lautet die Redox-Reaktion:
3 Ag2S + 2 Al -> Al2S3 + 6 Ag
Das ist meine Version. Chemie ist bei mir schon länger her, aber ich denke, ich bin der Sache ziemlich nahe.

Ich kann da keine genaue Antwort geben.
Den Begriff Fällungsreihe habe ich noch nie gehört, aber ich könnte mir vorstellen, dass damit die elektrochemische Spannungsreihe gemeint ist.
Falls das geneint ist kommt findet die Reaktion deswegen statt, weil Aluminium wesentlich unedler ist, sich also wesentlich einfacher mit anderen Stoffen verbindet, als Silber, das ja ein Edelmetall ist. In diesem Fall würde aus dem schwarzen Silbersulfid wieder Silber und der Schwefel würde, wahrscheinlich irgendwie katalysiert durch die Kochsalzlösung, eine Verbindung mit dem Aluminium eingehen.

Ps: Ich hab mal gegoogled. Was ich geschrieben habe war nicht ganz richtig. Hier ist eine bessere erklärung:
http://www.netexperimente.de/chemie/92.html

hallo,

der begriff „fällungsreihe“ ist irreführend, weil es bei dieser Reinigungsmethode im chemische Sinne nicht
um eine Fällung, also Niederschlagsbildung, aufgrund einer unterschiedlichen Löungslichkeit der Substanzen (hier Salze) geht, sondern um deren Reduktions- und Oxidationsvermögen. Hier läuft der schon oben beschrieben Redoxvorgang ab (Ag+ = Oxidationsmittel, „edler“; Al = Reduktionsmittel „unedler“). Entscheidend für eine solche Reaktion ist das Redoxpotential (in Volt) der jeweiligen Substanz gegenüber der Wasserstoffnormalekektrode (= Bezugselektrode mit dem definitionsgemäßen Potential von 0 Volt) und damit die Stellung der Substanz (Ag+/Ag bzw. Al/Al3+; sog. Redoxpaare) in der elektrochemischen Spannungsreihe. Fällungsreaktionen hingegen, sie spielen z.B in der nasschemischen Analytik eine Rolle, basieren auf dem Löslichkeitprodukt, einer nicht-elektrochemischen Größe…Gruß