Fahrradreifen aus zwei Viertelkreisen?

Hallo,
irgendwann mal im Fernsehen gesehen, jemand fuhr auf einem Fahrrad ein paar Runden und einer der Reifen (oder beide *grübel*) bzw. die Felge war kein Vollkreis wie üblich sondern bestand nur aus zwei Viertelkreisen. Evtl. waren die zwei Teile auch einen Tick größer als ein Viertelkreis.
Während der eine Viertelkreis ‚abgefahren‘ wurde und darauf das Gewicht ruhte drehte sich der andere Viertelkreis ca. 3mal so schnell um die Radachse. Dadurch stand der zweite Viertelkreis bereit, nach dem ‚Abfahren‘ des ersten dessen Rolle zu übernehmen.
Ich hoffe ich konnte dies verständlich rüberbringen.
Mich interressiert nun die praktische Umsetzung. Also wie muß ich mir eine mechanische Um/Übersetzung an der Achse vorstellen, die das leistet? Gibt es da verschiedene Möglichkeiten?
Gruß
olala

Hallo,
meines Erachtens kann das beschriebene Phänomen durch ein Differential-Ausgleichsgetriebe (wie von der angetriebenen Achse des Autos bekannt) realisiert werden. Wenn der eine Viertelkreis ábgefahren´ ist, d.h. wenn der den Bodenkontakt verliert, dreht er sich schnell bis er wieder auf einen Widerstand trifft. Usw.
Beim Auto ist es ja genauso. Wenn eines der angetriebenen Räder den Bodenkontakt verliert, dreht es schnell durch, bis es wieder Bodenkontakt hat. Beim Fahrrad geht meines Erachtens das ganze aber auch nur auf dem angetriebenen Rad.

Gruss Waldemar

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Hi olala,

bist Du sicher, dass Du das so gesehen hast? Im ersten Moment dachte ich an ein Planetengetriebe, damit ließe sich erreichen, dass ein Viertelkreis im gleichen Drehsinn dreimal so schnell dreht, aaaaber: Wer hält zwischendrin den Bodenkontakt? Ich versuch’s mal grafisch, _ heißt unten, - heißt oben:

R1 ___---------___---------___---------___
R2 —_---_—_---_—_---_—_---_—_---

(Wenn die Schriftart in Deinem Browser keine Proportionalschrift ist, siehst Du jetzt eine leichte Phasenverschiebung. Ändert aber nix am Prinzip).

Gruß
Ralf

Hallo,
ich versteh deine ‚Skizze‘ noch nicht, weil da sind Lücken wo keiner am Boden ist.
So müßte es m.E. sein wenn 1 Strich = 1 Arbeitstakt des ‚schnellen‘ Durchstreifens einer Viertelkreissegments
R1:___—___—___—___—___
R2:—___—___—___—___—

und ich habe ja das Fahrrad fahren sehen, ich bin mir einzig im Zweifel ob beide Räder oder nur eins so war.

Und mir fiel ein, bei Filmprojektoren gibt es ja auch eine mechanische Lösung eines ähnlichen Problems. Der Antriebsmotor läuft rund, aber das Einzelbild soll eine ‚längere‘ Zeit angezeigt werden und dann blitzschnell auf das nächste Bild umgeschaltet werden. Dort wurde es mit einem Mitnehmer und einem kleinen Teil gelöst was wie ein Quadrat mit nach innen gebogenen Seiten aussieht.
So in der Art stelle ich mir hier auch eine Lösung vor.
Andererseits weiß ich derzeit noch nicht wie eigentlich das hier auch erwähnte Differential aufgebaut ist.
al schauen, vielleicht kommen ja noch einige Ideen :smile:
Gruß
olala

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Hi olala,

zur Grafik:

  • horizontal läuft die Zeit;
  • ein Viertelkreis ist immer 1/4 der Zeit am Boden;
  • ein V. läuft dreimal schneller als der andere.

Und dann bleiben halt Lücken, wo gar kein Rad am Boden ist - das ließ mich zweifeln, ob Du richtig gesehen hast.

gruß
Ralf

Hallo Ralf,
nach meiner Sichtweise ist jeder der Viertelkreise im Wechsel immer die Hälfte der Zeit am Boden. Während dieser Zeit am Boden legen sie ja eine Viertelkreislänge am Boden zurück und drehen sich dabei mit der Geschwindigkeit V1.
Sobald dann der andere Viertelkreis ‚übenimmt‘ legen sie jeweils mit einer dreifach so hohen Geschwindigkeit V2 drei Viertelkreisbogenlängen (in der Luft ohne Bodenkontakt) zurück.
Gruß
olala

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Hi olala,

jetzt müssten wir uns erstmal einigen, was wir unter einer Zeiteinheit verstehen wollen, sonst sagt „die Hälfte der Zeit“ gar nichts aus. Das größere Problem ist aber, dass der schnellere Viertelkreis genauso lang am Boden sein muss wie der langsamere in der Luft ist (und umgekehrt). Es mag ja Genies geben, die so etwas bauen können - ich kann es mir leider nicht vorstellen.

Gruß
Ralf

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Auch ich hab das damals im TV gesehen. Ich glaube, es waren japanische Studenten, die sich irgendwelche neue Fortbewegungsmöglichkeiten ausgedacht haben. Vielleicht finde ich irgendwas, dann melde ich mich natürlich wieder.
Bernd

Ich glaub, ich habe das Fahrrad auch gesehen in der ZDF-Knoffhoff-Show.
Wenn ich mich recht entsinne, konnte man auch das Getriebe sehen, wie die Radsegmente angetrieben wurden:
Ein nierenförmiges Zahnrad, das in der einen Hälfte der Umdrehung eine Zähnezahl z1 hat (das Radsegement ist für 45Grad am Boden), und in der 2.Hälfte die Dreifache Zähnezahl (das Radsegment macht den 270Grad Schwenk durch die Luft). Ein Zahnrad läuft auf diesem nierenförmigen Rad ab, und treibt ein Getriebe wieder an. Radsegmente und Antriebsachse sind konzentrisch angebracht (wie bei einem Fahrrad üblich). Für jedes Radsegment ist jeweils ein solches Getriebe vorhadnen, die 2 nierenförmigen Zahnräder jeweils um 180 Grad verdreht.
So, denke ich, kann das Hinterrad funktionieren.
Das Vorderrad ohne Kettenantrieb besitzt ebenfalls die gleiche Mechanik, nur wird dann die Antriebsachse nicht fremdangetrieben, sondern jeweils das bodennahe Radsegment treibt über sein Getriebe die Antriebsachse, die wiederum das in der Luft befindliche Radsegment treibt.
Verstanden ?

Schwierig, denke ich, dürfte die Konstruktion der Felge bzw. Speichen sein, müssen doch die beiden Radsegmente in der Fahrradlängsachse fluchten, die jeweiligen Getriebeteile sind aber rechts und links der Längsachse angeordnet. Beim herkömmlichen Fahrrad sind die Speichen schräg auf Zug angeordnet, und die Querkräfte kompensieren sich dabei.
Bei diesem Fahrrad müsste es eine Scheibenfelge sein, die ausreichend fest mit der Nabe verbunden ist, um die Hebelkräfte aufzunehmen. Nett wäre eine Plexiglasfelge mit aufgemalten Speichen, um die Optik zu wahren…

Klasse erklärt
aber zum endgültigen verstehen muss ich mir das mal aufmalen.
Danke dir
olala

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Hallo,
meines Erachtens kann das beschriebene Phänomen durch ein
Differential-Ausgleichsgetriebe (wie von der angetriebenen
Achse des Autos bekannt) realisiert werden. Wenn der eine
Viertelkreis ábgefahren´ ist, d.h. wenn der den Bodenkontakt
verliert, dreht er sich schnell bis er wieder auf einen
Widerstand trifft. Usw.
Beim Auto ist es ja genauso. Wenn eines der angetriebenen
Räder den Bodenkontakt verliert, dreht es schnell durch, bis
es wieder Bodenkontakt hat. Beim Fahrrad geht meines Erachtens
das ganze aber auch nur auf dem angetriebenen Rad.

Gruss Waldemar

Hallo Waldemar,
ich glaube gerade nicht, dass es mit einem Differentialgetriebe funtioniert, wenn beim Auto ein Rad ‚durchdreht‘, wird an das andere Rad kein Moment mehr übertragen. Auf das Fahrrad bezogen: wenn ein Radsegment in die Position kommt, in der der grosse Schwenk durch die Luft durchgeführt werden soll, wird das andere Radsegment nicht mehr gertrieben, und die ganz eMimik bleibt stehen. Man müsste dann eine Differentialsperre einbauen, um das andere Segemtn zwangszutreiben. Ob dann mein erster Lösungsvorschlag nicht einfacher ist ?

Hallo Waldemar,
ich glaube gerade nicht, dass es mit einem
Differentialgetriebe funtioniert, wenn beim Auto ein Rad
‚durchdreht‘, wird an das andere Rad kein Moment mehr
übertragen. Auf das Fahrrad bezogen: wenn ein Radsegment in
die Position kommt, in der der grosse Schwenk durch die Luft
durchgeführt werden soll, wird das andere Radsegment nicht
mehr gertrieben, und die ganz eMimik bleibt stehen.

Hallo Hans,
ich glaube, dass die beschriebene Konstruktion sowieso nicht für den praktischen Einsatz gedacht war. Ich habe zwar die TV-Sendung nicht gesehen, denke aber, dass es sich eher um einen Gag handelte. Außerdem gehe ich davon aus, dass sich die Vorführung auf ebenem und glattem Boden abspielte.Unter diesen Umständen würde sich aber das Fahrrad durch den einmal erreichten Schwung über die antriebslose kurze Zeit weiterbewegen bis der zweite Viertelkreis seinen Schwenk vollendet hat und wieder Bodenkontakt erreicht.

Man müsste
dann eine Differentialsperre einbauen, um das andere Segemtn
zwangszutreiben. Ob dann mein erster Lösungsvorschlag nicht
einfacher ist ?

Ich bin der Ansicht, dass es sicherlich mehrere (bessere und weniger gute) Lösungen gibt. Möglicherweise ist Deine Lösung die bessere! Um das beurteilen zu können, müsste ich mich mit Deiner Beschreibung genauer befassen, dazu fehlt mir aber die Motivation und die Zeit!

Gruss Waldemar