Fakten zum Hererokrieg

Treibsand… jetzt biste drin
Leider redest Du jetzt wieder ganz ideologisch daher.
Das Abstreiten, Relativieren usw. von „Informationen“, die aus feindlicher Greuelpropaganda stammen, ist durchaus nicht mit dem Reinwaschen tatsächlicher Verbrechen gleichzusetzen.

Auch Deine moralische Gleichsetzung des kolonialen Deutschlands mit den schlimmsten Kolonialmächten der Geschichte folgt dem gleichen linksideologischem Denkmuster.

Ich freue mich über Deine Aussage, die Entschädigungsforderungen seien verstummt, fürchte aber, daß dies wohl nur einstweilen so ist, und der Schwarze Mann sich noch einige blühende Bauernhöfe zurückholen, wird, die ihm der Weiße Mann gestohlen hat.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Lars,

meine Kenntnis über den Hererokrieg geht kaum über das hinaus, was in der blaubuchbasierenden Geschichte einerseits und in den hier diskutierten Texten andererseits steht.
Allerdings glaube ich, aus der Lektüre zeitgenössischer Schriften die Lehre ziehen zu können, daß die Kolonien Deutschlands nicht die Ausrottung der Neger oder eines Negervolks zum Ziel hatten.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Leider redest Du jetzt wieder ganz ideologisch daher.
Das Abstreiten, Relativieren usw. von „Informationen“, die aus
feindlicher Greuelpropaganda stammen, ist durchaus nicht mit
dem Reinwaschen tatsächlicher Verbrechen gleichzusetzen.

Habe ich das? Wo denn?

Auch Deine moralische Gleichsetzung des kolonialen
Deutschlands mit den schlimmsten Kolonialmächten der
Geschichte folgt dem gleichen linksideologischem Denkmuster.

Habe ich das? Wo denn?
Ansonsten empfehle ich mal die Lektüre von Pakenham, Scramble for Africa
ISBN: 184212448X Buch anschauen

„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
B.B.

-mkl-

lieber wolfgang,

Allerdings glaube ich, aus der Lektüre zeitgenössischer
Schriften die Lehre ziehen zu können, daß die Kolonien
Deutschlands nicht die Ausrottung der Neger oder eines
Negervolks zum Ziel hatten.

ohne die diskussion zur gänze verfolgt zu haben, möchte ich mich doch an dieser stelle mal einmischen. die ausrottung der einheimischen bevölkerung (bei „neger“ sträuben sich mir die nackenhaare!) war selbstverständlich nicht das ziel der kolonisierung, da diese ja als arbeitskräfte gebraucht wurden. das heißt aber nicht, dass man davor zurückschreckte, bevölkerungsgruppen, die sich gegen die vernutzung zur wehr setzten oder anders im weg standen, schonungslos auszurotten.

ich war 1983 in kamerun, wo ich gebeten wurde, aus einem deutschen buch über die deutsche kolonialzeit zu übersetzen. ich war schockiert über das, was ich lesen musste.

im buch ging es um das verhältnis der deutschen kolonialmacht zu den an der küste kameruns lebenden duala. da die duala den handel zwischen küste und hinterland dominierten, haben die deutschen alles daran gesetzt, die duala auszurotten (und es als ziel auch so benannt!) die methode ist später noch einmal populär geworden, denn es ging um „vernichtung durch arbeit“. die duala wurden zu straßen- und anderen bauarbeiten eingesetzt, bis sie tot umfielen. sehr beliebt war die bestrafung mit der peitsche, die vorher in sand gewälzt wurde, um schlimmere wunden zu verursachen. alte kameruner sollen angeblich noch den begriff „fünfundzwanzig“ auf deutsch kennen = 25 hiebe!

in ihrer not haben die duala kontakt mit den deutschen sozialdemokraten aufgenommen, um eine politische umorientierung zu erreichen.

als 1914 der I. weltkrieg ausbrach war die stadt duala schlagartig entvölkert, weil die einwohner in den busch geflohen sind und sich den engländern als führer und lotsen angedient hatten.

soviel zur guten alten deutschen kolonialherrschaft, die natürlich von den leuten rückblickend milder gesehen wird, vor allem, weil die nachfolgenden kolonilamächte auch gehaust haben.

grüße
burkhard

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Straßenbau
Hallo Burkhardt,

zur Wahrheit Deiner Behauptungen sage ich nichts, ich sagte bereits, warum.

Es kann wohl als gesichert gelten, daß das kolonialistische Deutschland so gut wie keine Neger als Sklaven verkaufte und auch keine in Deutschland einsetzte. Die Straßen, welche die Duala demnach unter der deutschen Knute bauten, sollten somit den Duala oder anderen ansässigen Negervölkern zugutekommen.

Zum disziplinarischen Umgang mit Arbeitskräften kann ich beitragen, daß es in der Hitlerzeit ständig zu Problemen mit russischen Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft gab. Viele Russen waren ohne Schläge nicht zum Arbeiten zu bewegen, aber Schläge waren gesetzlich verboten, und dieses Verbot wurde auch durchgesetzt.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

HAllo Wolfgang,

Es kann wohl als gesichert gelten, daß das kolonialistische
Deutschland so gut wie keine Neger als Sklaven verkaufte und
auch keine in Deutschland einsetzte. Die Straßen, welche die
Duala demnach unter der deutschen Knute bauten, sollten somit
den Duala oder anderen ansässigen Negervölkern zugutekommen.

Die Deutschen sind also nur nach Afrika gegangen, um dort
die einheimische Bevoelkerung mit Strassen und anderen Errungen=
schaften der Zivilisation zu begluecken? Keinerlei wirtschaftliche
Absichten ihrerseits?
Erzaehl noch so einen!

Zum disziplinarischen Umgang mit Arbeitskräften kann ich
beitragen, daß es in der Hitlerzeit ständig zu Problemen mit
russischen Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft gab. Viele
Russen waren ohne Schläge nicht zum Arbeiten zu bewegen, aber
Schläge waren gesetzlich verboten, und dieses Verbot wurde
auch durchgesetzt.

Warum haetten sie bitte freiwillig arbeiten sollen? Aus Freude?

sehr irritierte Gruesse,
Elke

PS: den Link zu diesem Posting werd ich mir aufheben,
wenn mir mal wieder einer hier erklaeren will, warum
ich nicht aufmucken soll, wenn meine Kinder „Neger“ genannt
werden.

hallo wolfgang,

zur Wahrheit Deiner Behauptungen sage ich nichts, ich sagte
bereits, warum.

ich habe zitiert aus einem buch, das ich in teilen gelesen habe. es handelte sich übrigens um eine dissertation, die also gewissen wissenschaftlichen kriterien genügt haben wird.

Es kann wohl als gesichert gelten, daß das kolonialistische
Deutschland so gut wie keine Neger als Sklaven verkaufte und
auch keine in Deutschland einsetzte.

weder das eine noch das andere habe ich behauptet. zwangsarbeiter ist für mich eine eigene kategorie.

Die Straßen, welche die
Duala demnach unter der deutschen Knute bauten, sollten somit
den Duala oder anderen ansässigen Negervölkern zugutekommen.

da schließe ich mich eclastic an: dies ist eine quatschige und durch nichts (außer den aussagen der kolonialherren möglicherweise) zu belegende behauptung.

kernpunkt meines postings war übrigens, dass die deutschen kolonialherren in kamerun den lukrativen inlandshandel selbst in die hand bekommen wollten und dabei die duala als zwischenhändler im weg standen. da ging es nicht um straßenbau! der straßenbau und die zwangsarbeit waren aber das mittel, um die duala als zwischenhändler auszuschalten…

ich habe mich während des studiums mit der geschichte der ethnologie in der nazizeit forschungsmäßig befasst. wenn ich mal kurz ausholen darf:

unter den nazis gab es zwei verschiedene denkrichtungen: die einen wollten gerne wieder kolonien haben, aber möglichst als zusammenhängendes gebilde. die anderen setzten auf die ostkolonisation.

da am anfang die stoßrichtung der nazis also noch etwas unentschlossen war, witterten die ethnologen bald ein neues tätigkeitsfeld, denn die ethnologen haben immer das problem, nicht gebraucht zu werden und ihre bedeutung betonen zu müssen. so fingen sie denn an, artikel zu veröffentlichen und darin die verschiedenen kolonialsysteme der anderen nationen miteinander zu vergleichen und hervorzuheben, dass das wissen der ethnologen doch unheimlich wichtig sei.

kernpunkt war immer, wie die arbeitskraft der afrikaner maximal genutzt werden kann. massnahmen zur verbesserung der lebensumstände der kolonisierten (z.b. schulbildung) wurden ausschließlich unter diesem gesichtspunkt erörtert.

warum ich das alles schreibe? weil es unsinn ist zu unterstellen, dass die (deutschen) kolonialherren infrastrukturmaßnahmen durchgeführt hätten, damit die kolonisierten besser leben können, sondern einzig für die eigenen bedürfnisse!

grüße
burkhard

Hi

Will auch nochmal was dazu sagen ;D

warum ich das alles schreibe? weil es unsinn ist zu
unterstellen, dass die (deutschen) kolonialherren
infrastrukturmaßnahmen durchgeführt hätten, damit die
kolonisierten besser leben können, sondern einzig für die
eigenen bedürfnisse!

Jep, da stimm ich dir zu, dass die deutschen die Infrastrukturmaßnahmen wegen eigener Bedürfnisse durchführten. Besonders durch Bau von Eisenbahnlinien, mit denen man große Truppen und viele Güter bewegen konnte. Aber könnte eine gute Infrastruktur nicht auch einen netten Nebeneffekt gehabt haben. Nämlich die heimischen Völker ein bisschen zu befriedigen?

mfg Blue

hallo bluehead,

Aber könnte eine gute
Infrastruktur nicht auch einen netten Nebeneffekt gehabt
haben. Nämlich die heimischen Völker ein bisschen zu
befriedigen?

da gebe ich dir vollkommen recht! nur war ja die anfängliche behauptung von wolfgang, die deutschen hätten die straßen für die kameruner gebaut und das halte ich für quatsch.

daneben gab es sicherlich auch noch maßnahmen, um die bevölkerung ruhig zu halten. allerdings kenne ich mich da nun wiederum zu wenig aus, um welche aus dem ärmel zu zaubern.

interessant sind übrigens die verschiedenen herrschaftsformen der unterschiedlichen kolonialsysteme. ob es bspw. indirect rule war, wie es die engländer praktizierten, die einheimische eliten mit herrschaftsrechten ausstatteten (und dadurch eine gruppe schufen, die die drecksarbeit machten und auch noch ein interesse an der aufrechterhaltung des kolonialsystems hatten…) oder ob man vermischung mit den kolonisierten duldete, wie es franzosen und portugiesen taten. recht brutal gingen übrigens auch die holländer in indonesien vor. ein kapitel, an das auch heute noch in holland nicht gerne gerührt wird. die geschichte der 400jährigen niederländischen herrschaft in indonesien liest sich wie ein schauerroman!

grüße
burkhard

Hallo Elke,

in der Tat waren die Koloniebestrebungen Deutschlands (aus deutscher Sicht) nicht vorrangig profitorientiert, sondern von den Leitgedanken beseelt: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ (infrastruktureller Aufbau) und „ein Platz an der Sonne“ (Urbarmachung und Besiedelung).
Swiw haben die deutschen Kolonien Deutschland unterm Strich immer nur Geld gekostet.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Afrikakolonien Nazideutschlands? owT

h

Arbeitende Kriegsgefangene

Warum haetten sie bitte freiwillig arbeiten sollen? Aus
Freude?

Aus den gleichen Gründen, warum französische Kriegsgefangene in der deutschen Landwirtschaft und deutsche Kriegsgefangene in der französischen Landwirtschaft gearbeitet haben, ohne daß der Bauer den Ochsenziemer bemühen mußte.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Tach,

Zum disziplinarischen Umgang mit Arbeitskräften kann ich
beitragen, daß es in der Hitlerzeit ständig zu Problemen mit
russischen Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft gab. Viele
Russen waren ohne Schläge nicht zum Arbeiten zu bewegen, aber
Schläge waren gesetzlich verboten, und dieses Verbot wurde
auch durchgesetzt.

Mein Uropa hat russische Kriegsgefangene, die hier in der Gegend gearbeitet haben, bewacht. Der hat angefangen Handel zu treiben, um für die etwas zu essen besorgen zu können. Die Gefangenen haben nach der Arbeit aus Stroh wunderschöne Schmuckkästchen u.ä. hergestellt und das ganz ohne Peitsche. Mein Opa hat das dann gegen Essen getauscht, was natürlich verboten war. Die Russen sind dann später erschossen worden, soweit ich weiss. Würdest du gern für jemanden arbeiten, der dir nicht genug zu essen gibt und für den du nur eine Art Tier bist?

Gruss Jan

hallo wolfgang,

ich hatte geschrieben, dass eine fraktion der nazis die wiedererlangung der kolonien im visier hatte. (d.h. es sollten nicht die alten gebiete zurück erlangt werden, sondern ein „neues“ zusammenhängendes gebiet). durchgesetzt hat sich am ende die fraktion, die eine ostkolonisierung wollte.

grüße
burkhard

hallo wolfgang,

unterm Strich
immer nur Geld gekostet.

soweit ich weiss, kann man das so pauschal nicht sagen. ich meine, es hätte profitable und unprofitable kolonien gegeben. allerdings kann ich das jetzt nur aus der erinnerung wiedergeben, man müsste das überprüfen. z.b. könnte ich mir vorstellen, dass die südseekolonien mit ihrer kopraproduktion profitabel waren. und was ist mit den bodenschätzen namibias gewesen?

grüße
burkhard

Nur so zur Info: Die einzige gewinnbringende Kolonie war Togo. Alle anderen haben Geld gekostet.

danke! o.w.t.
.

Swiw haben die deutschen Kolonien Deutschland unterm Strich
immer nur Geld gekostet.

Nicht nur die Deutschen Kolonien haben unterm Strich mehr gekostet. Letztlich war der wirtschaftliche Ertrag für alle KOlonialmächte zu gering. Sonst gäbe es heute noch direkte Kolonialverwaltungen. Wirtschaftliche Ausbeutung bei gleichzeitiger Abhängigkeit der ehem. Kolonien davon ist doch viel praktischer.

Gruß