Fakten zum Hererokrieg

Hi

Das Thema Hererokrieg hatten wir ja schonmal hier im Forum, aber diesmal will ich nicht darüber diskutieren, sondern bräuchte ein paar Seiten mit Informationen. Und zwar welche, die der Wahrheit entsprechen. Nicht so wie die verfälschten, wie z.B. aus dem Geo-Artikel. Naja vielleicht kennt ja jemand ein paar Quellen.

mfg Blue

Hi Blue,

hier einige relevante links zum Thema:

http://www.gfbv.de/voelker/afrika/herero.htm
http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?url=387443.htm
http://www.zeit.de/zeitlaeufte/herero

Gruss
Eve*

Auf Englisch und mit Vorsicht zu genießen
Hier gibt es eine krasse Außenseitermeinung zu lesen:
http://www.nordbruch.org/
Disclaimer:
Die Ansichten von Dr. Claus Nordbruch sind falsch, weil sie nicht antideutsch sind.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Danke erstmal für die Links.

In den drei Links von Eve war die Rede von einem Völkermord der Deutschen an den Hereros. Genau das hab ich nicht gesucht. (Hätte ich in meinem ersten Post schreiben müssen) Die Artikel sind wahrscheinlich, ähnlich wie der im Geo-Magazin, verfälscht und von britischer Kriegspropaganda beeinflusst.
Die Seite von Wolfgang Berger muss ich mir noch genauer durchlesen. Aber es sieht wohl so aus, als ob ich dort fündig werde.

thx nochmal

mfg Blue

Über den autor des angegeben Links
http://lexikon.idgr.de/n/n_o/nordbruch-claus/nordbru…
kein weiterer Kommentar notwendig
-mkl-

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Genau das hab ich nicht gesucht.

Dann hättest Du vielleicht einen anderen Betreff für Deine Anfrage wählen sollen.

Gruß,
Ralf

Klitzekleine Korrektur für ‚Mike‘
Die Aussagen von Dr. Claus Nordbruch sind falsch, weil er nicht antideutsch ist.

Joa ich hab dann doch mal den Artikel links liegen gelassen

  1. Ich konnte die pdf-datei net öffnen.
  2. Der text wäre auf Englisch gewesen.
  3. Die anderen Artikel hatten doch sehr merkwürdige Überschriften. z.B. wie wird man zum Extremisten
    Naja und der andere Artikel über die Hereros war mir zu langweilig. ;D

Bin jetzt auch selbst fündig geworden. Nach längerer Internet-Recherche. Wer es sich mal angucken will. http://www.geschichtsforum.de/forumdisplay.php?f=61

Zur Ehrenrettung…
…für Claus Nordbruch oder (für die Linksgestrickten) zur Diffamierung von Heike Berg erlaube ich mir die Anmerkung, daß die beiden doch so ziemlich ins gleiche Horn stoßen.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Die Ansichten von Dr. Claus Nordbruch sind falsch, weil sie
nicht antideutsch sind.

Sie beruhen auf falschen Prämissen und verfolgen fragwürdige Ziele.
Die Selbstdiffamierung „nicht antideutsch“ inklusive Trotzankündigung vermag über die Argumentationsschwächen nicht hinwegzutäuschen.
Nordbruch tut so, als wären die Hereros Kriminelle gewesen - sie haben ihr Land gegen einen europäischen Aggressor verteidigt, das ist alles.

Gruß

Ein Nachtrag

Joa ich hab dann doch mal den Artikel links liegen gelassen

  1. Ich konnte die pdf-datei net öffnen.
  2. Der text wäre auf Englisch gewesen.
  3. Die anderen Artikel hatten doch sehr merkwürdige
    Überschriften. z.B. wie wird man zum Extremisten
    Naja und der andere Artikel über die Hereros war mir zu
    langweilig. ;D

*grinsel*
Die Sache mit dem Herero-Aufstand kulminiert immer in der Schlacht um den Waterberg und den Vernichtungsbefehl des kommandierenden Generals v. Throta.
Interessanter für mich bei der Gesamtbeurteilung des Themenkomplexes ist das „danach“. Dass die Schutztruppen die Hereros weiter verfolgten war aus der damaligen Kriegslage klar. Die eigentliche Schweinerei geschah nicht im Kampf (das war das übliche Kolonialkriegsrumgemetzele) sondern mit den Gefangenen und Internierten Nichtkombattanten. Von denen überlebten wenigstens 1/3 die Internierung nicht durch Hunger und Vernachlässigung. Das wird von „intressierten Kreisen“ gerne unter den Teppich gekehrt, und diese Behandlung der Gefangenen führte dann wahrscheinlich auch dazu, dass sich die Hereros nicht ergaben, sondern durch die Wüste flohen, mit den ganzen tragischen Folgen…

Man kann jetzt natürlich sagen, dass „die anderen Kolonialmächte“ genau das gleiche durchzogen, aber dies dient höchstens zur Erklärung, nicht zur Entschuldigung von Gräueltaten.

Der Hereroaufstand (und der nachfolgende, fast vergessene Aufstand der Nama)sind in ihrer Ursache und Verlauf wohl komplexer, als die meisten Populisten uns Glauben machen wollen. Aber um das genauer beurteilen zu können, müsste man in die Abgründe der Fachliteratur einsteigen, sich mit Feinheiten der Kolonialpolitik befassen (was teilweise sterbenslangweilig ist), usw usw usw…

Gruß
Mike

hmm… was ist denn damit jetzt gemeint? Ist das alles falsch, was Heike Berg geschrieben hat? Menno… Ich such doch nur ein paar Artikel, die die weitverbreiteten Geschichten über den Hererokrieg widerlgen. Zum Beispiel der Artikel im Geo-Epoche-Heft, den ich in nem Referat wiedergeben muss. Dazu soll ich noch eine Gegendarstellung machen, wie es wirklich war.

mfg Blue

Nordbruch tut so, als wären die Hereros Kriminelle gewesen -
sie haben ihr Land gegen einen europäischen Aggressor
verteidigt, das ist alles.

Richtig, und dabei haben sie sich an die Regeln der Genfer Konvention gehalten, ist eh klar.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

hmm… was ist denn damit jetzt gemeint? Ist das alles falsch,
was Heike Berg geschrieben hat? Menno… Ich such doch nur ein
paar Artikel, die die weitverbreiteten Geschichten über den
Hererokrieg widerlgen. Zum Beispiel der Artikel im
Geo-Epoche-Heft, den ich in nem Referat wiedergeben muss. Dazu
soll ich noch eine Gegendarstellung machen, wie es wirklich
war.

Dann wird dir nichts anderes übrig bleiben, als in die nächste Uni mit Geschichtslehrstuhl zu dackeln, und dich dort tagelang durch die Fachliteratur zu ackern…

Wie es WIRKLICH war?
Was nun die „endgültige Wahrheit“ ist?
Keiner kann das objektiv sagen.

Der Herero-Aufstand hat für beide Extreme ideologische Lager eine fast mystische Überhöhung erreicht, und es ist sehr schwer, durch die Unmenge an gezündeten Nebelkerzen hindurch „die Wahrheit“ herauszuarbeiten.
Dass dieser hinterwäldlerische Kolonialkrieg, einer unter vielen, als „Vorbote des Genozids“ gedeutet wird, ist genauso albern wie die Umdeutung in eine „rechtmäßige Polizeiaktion“…

Gruß
Mike

Dass dieser hinterwäldlerische Kolonialkrieg, einer unter
vielen, als „Vorbote des Genozids“ gedeutet wird, ist genauso
albern wie die Umdeutung in eine „rechtmäßige
Polizeiaktion“…

Naja, aber Heike Berg sagt doch, dass es weder ein Genozid, noch eine rechtmäßige Polizeiaktion sei. Vielleicht eher so ein Mittelding.

mfg Blue

Treibsand…

Dass dieser hinterwäldlerische Kolonialkrieg, einer unter
vielen, als „Vorbote des Genozids“ gedeutet wird, ist genauso
albern wie die Umdeutung in eine „rechtmäßige
Polizeiaktion“…

Naja, aber Heike Berg sagt doch, dass es weder ein Genozid,
noch eine rechtmäßige Polizeiaktion sei. Vielleicht eher so
ein Mittelding.

Sehen wir es realistisch:
Die Niederschlagung des Hereo-Aufstandes führte dazu, dass dieser Stamm einen Aderlass erlitt, von dem er sich bis heute nicht erholt hat.
In wie weit dies durch die Deutsche Führung beabsichtigt war, ist offen und kann nicht mehr mit hinreichender Sicherheit beantwortet werden. Für die Bewertung ist aber das Motiv das Entscheidende…
Keiner der Beteiligten ist mehr am Leben, wir können niemanden mehr fragen.
Man kann hier nur noch persönliche Ansichten äussern und Vergleiche mit anderen ähnlichen Militäraktionen der damaligen Zeit ziehen.
Und da bin ich für mich zum Entschluss gekommen, dass es sich um eine aus dem Kontext des weltweiten Kolonialismus heraus „ganz normale“ Kriegshandlung gehandelt hat.
Brutal, Arrogant, Widerwärtig, Rassistisch…
Wie es halt damals so üblich war.
(Ich könnte jetzt einen längeren Aufsatz über die Ursachen des Aufstandes schreiben, habe aber keine Lust dazu, ist eh alles Bekannt: Von der unrechtmäßigen Landnahme, faktischer Zwangsarbeit bis zur ungeahndeten Vergewaltigung von Frauen…)
Aber nichts besonderes, nichts ausserordentliches, nichts einmaliges…
Man istja oft versucht aus irgendwelchen geschichtlichen Ereignisse (insbesondere der eher peinlichen Natur) Anzeichen eines „deutschen Sonderweges“ herauszulesen… aber da gibt es (imho) nichts dergleichen.

Wobei ich mich ja schon manchmal frage, warum ausgerechnet der Herero-Aufstand immer wieder herausgekramt wird, und nicht der nachfolgende Aufstand der Nama (Verlauf und Resultat siehe Herero-Aufstand) oder der Mai-Mai Aufstand in Tanganjika (Verlauf und Resultat siehe…)

Fazit: Jede über die Kolonialgeschichte hinausgehende Deutung des Verlaufes des Herero-Aufstandes begibt sich in den Treibsand der Ideologie.

Grüssle
Mike

Hallo Michael,

Fazit: Jede über die Kolonialgeschichte hinausgehende Deutung
des Verlaufes des Herero-Aufstandes begibt sich in den
Treibsand der Ideologie.

Wie schön, daß ich Dir da mal zustimmen kann!

Relevant ist für uns hier wiedermal die Rezeptionsgeschichte.
Und zu der gehört, daß die Lügen aus dem Blaubuch, welche England noch vor dem 2. Weltkrieg wieder zurückgenommen hat, heutzutage quasi in den Schulbüchern der BRD stehen.
Hierzu gehört auch die denkwürdige Rede des BRD-Außenministers Fischer, in der er das deutsche Volk der Schuld an den Verbrechen des Kolonialismus bezichtigte und sehr ernstlich um Verzeihung bat, was natürlich eine Einladung zu Forderungen nach „Wiedergutmachungsleistungen“ darstellt.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Nordbruch tut so, als wären die Hereros Kriminelle gewesen -
sie haben ihr Land gegen einen europäischen Aggressor
verteidigt, das ist alles.

Richtig, und dabei haben sie sich an die Regeln der Genfer
Konvention gehalten, ist eh klar.

Könnte mich nicht entsinnen, dass die Herero die Genfer Konvention unterzeichnet hätten. Sie haben sie nichtmal mitgestaltet. Nehme auch mal an, dass 90% von ihnen sie nichtmal lesen konnte. Afrikanische Kriegsführung war vermutlich ohnehin etwas anders als europäische. Wobei man sich denn auch fragen könnte, inwieweit sich die Europäer an die Genfer Konvention gehalten haben. Für Neger galt die ja sowieso nicht: waren ja nur ein Haufen krimineller Wilder.
Im Übrigen - was versuchst Du mir zu sagen? Dass die armen kaiserlichen Truppen das Land nicht widerstandslos besetzen durften sondern kämpfen mussten? Und dabei nicht gern die Ausrottung der Widerständler wollten?

Gruß

Hallo
Dass man dieses trübe Kapitel deutscher Geschichte nicht in den schwachsinnigen Großzusammenhang des „Deutschen Sonderweges“ stellen kann, heisst nicht, dass diese leidige Affäre weniger wiederlich, weniger verabscheuenswürdig und weniger verbrecherisch war. Auch wenn alle anderen Kolonialmächte ebenfalls derartige Sachen verbrochen haben, ist dies kein Grund, diesen Part der Deutschen Geschichte unter den Teppich zu kehren, bzw die deutschen Schutztruppen in strahlendes Weiss reinzuwaschen.

Die Forderungen nach Entschädigung sind übrigens wieder verstummt und hatten im wesentlichen innernamibische Gründe (Die Hauptmasse an Entwicklungshilfe fliest nämlich in den Norden…)

Mike

Hallo,

wer die o. g. Links für relevant hält, hat nun wirklich keine Ahnung über die damaligen Ereignisse und Verhältnisse.

Die in den betreffenden Artikeln enthaltenen Vorurteile, Halbwahrheiten und Falschinformationen hat Brigitte Lau, bis zu ihrem Unfalltod 1996 Leiterin des Nationalarchives von Namibia, ausreichend hinterfragt. Habe ja bereits früher darauf hingewiesen. Wer sich ausführlich mit den Originalquellen beschäftigt, kommt zum selben Ergebnis.

Lesetipp: Brigitte Lau, „Ungewisse Gewissheiten“, Windhoek 1989

Im übrigen: Wer meine auf jahrelangen Recherchen basierende Darstellungen anzweifelt, soll hier mal konkret nennen, was seiner Ansicht nach falsch ist und Beweise vorbringen.

Gruß, Heike

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