Guten morgen Rainer,
Ich weigere mich zu glauben, daß allein ein Anzug zu dieser
Mehr-Leistung befähigt.Weil Du automatisch ‚Mehr-Leistung‘ annimmst. Ich habe schon
12 Stunden täglich auf der baustelle gearbeitet und auch schon
16 Stunden im Büro, ich kann den Unterschied beurteilen.
darüber, daß geistige Arbeit körperlich beanspruchend ist, brauchen wir wahrscheinlich nicht zu diskutieren. Ob nun 12 Stunden auf Deiner Baustelle mit 16 Stunden in meinem Büro vergleichbar sind, oder 8 Stunden auf Deiner Baustelle mit 14,5 Stunden in meinem Büro, ist nun auch nicht der Punkt. Ich wollte nur darauf hinaus, daß es auch Vollzeitbeschäftigte geben kann, die nach der Arbeit noch was an ihrer Fortbildung tun könnten. Aber sicherheitshalber nehme ich all die davon aus, die 16 Stunden auf einer Baustelle körperliche Arbeit erledigen. Nach meiner Erfahrung ist das aber ohnehin die Minderheit.
Um es überspitzt zu formulieren: ich
scheine deutlich mehr an die Gleichheit der Menschen zu
glauben als Du.Das ‚scheine‘ kannst Du weg lassen, das hatten wir doch schon
festgestellt. Diese Gleichheit, die Du annimmst, gibt es nach
meiner Auffassung nicht. Menschen sind verschieden, auch da,
wo es nicht durch äußere Merkmale offensichtlich ist. Von
meiner Kollegein, die bei einer Größe von 1,55m knapp 40kg auf
die Waage bringt erwartest Du sicher nicht, daß sie Medallien
im Gewichtheben gewinnt. Bei geistigen Fähigkeiten nimmst Du
aber an, daß alle Menschen etwa gleich sind.
Es geht ja nicht darum, daß ich davon ausgehen, daß jeder Mensch ein Genie ist. Der überwiegende Teil der Menschheit ist geistig als normal und besser befähigt einzustufen. Nur für ca. 10% gilt „minderbemittelt“. Und natürlich soll auch nicht jeder Gehirnchirurg oder Uhrmacher werden, sondern sich seinen Fähigkeiten entsprechend entwickeln. Um auf den Meisterschüler von neulich zurückzukommen: irgendwas wird der gekonnt haben und darauf hätte er aufbauen sollen und können.
Gruß
Christian