Hallo,
wer kann mir das erklären: Wenn eine Waffe wagerecht zum Boden eine Kugel abfeuert und eine andere Kugel die in der gleichen Höhe wie der Lauf der Waffe und in dem gleichen Augenblick losgelassen wird beide Kugeln gleichzeitig den Boden berühren.Es ist nicht einfach zu beschreiben also langsam, die eine Kugel fliegt sagen wir 200m nach vorne und die andere fliegt nur Senkrecht nach unten beide aber in einer Höhe von sagen wir mal 100cm abgefeuert/losgelassen wird und beide berühren zur gleichen zeit den Boden.
Jetzt wo ich das schreibe glaube ich ich kenn die Lösung die Geschwindigkeit der abgeschossenen Kugel ist nicht wichtig in dieser Überlegung egal ob sie mit 500km/h oder mit 3000km/h fliegt.
Hallo Namenloser,
du hast schon richtig gedacht: Die Bewegungen waagerecht und senkrecht zur Schwerkraft sind völlig unabhängig von einander. Auf beide Körper wirkt senkrecht nur die Schwerkarft, und die ist für beide Körper gleich groß. Also werden sie, mal abgesehen vom Luftwiderstand, zur gleichen Zeit am Boden ankommen.
Gruß, Andreas
Ganz genau
berühren zur gleichen zeit den Boden.
Hallo,
genau, der Ansatz ist, dass beide Bewegungen unabhängig voneinander sind. Die Bewegung zum Erdmittelpunkt hin (X-Achse) geschieht so oder so, egal ob das Geschoss sich währenddessen in der Waagerechten (Y-Achse) bewegt oder nicht. Und wenn’s auf den Boden knallt ist bei beiden Feierabend.
Gruß
Stefan
Tja, und was ist jetzt die geile Frage?! (owT)
-)
Hallo,
Jetzt wo ich das schreibe glaube ich ich kenn die Lösung die
Geschwindigkeit der abgeschossenen Kugel ist nicht wichtig in
dieser Überlegung egal ob sie mit 500km/h oder mit 3000km/h
fliegt.
nur solange Du den Luftwiderstand nicht berücksichtigst.Unter Berücksichtigung des Luftwiderstands „fällt“ die waagrecht abgeschossene Kugel langsamer.
Gruß, Niels
Hallo Niels!
Unter Berücksichtigung des Luftwiderstands „fällt“ die waagrecht
abgeschossene Kugel langsamer.
Warum?
Grüße
Andreas
Hallo,
weil man die beiden Bewegungsrichtungen bei Berechnungen nur dann trennen darf, wenn alle Abhängigkeiten von der Geschwindigkeit linear sind. Der Luftwiderstand ist aber quadratisch abhängig.
Gruß, Niels
Hallo Niels!
weil man die beiden Bewegungsrichtungen bei Berechnungen nur dann trennen darf, wenn alle Abhängigkeiten von der Geschwindigkeit linear sind.
Warum?
Grüße
Andreas
Hallo,
OK,OK, machen wir ein Rechenbeispiel:
Die Formel für den Luftwiderstand (Kraft F) ist
F = c * v² (c = Konstante, die den Widerstand des Körpers in Luft beschreibt in kg/m)
nehmen wir an, die Kugel bewegt sich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit 3m/s nach unten und mit 4m/s waagrecht (wenig realistische Werte, aber einfach zu rechnen ).
nehmen wir weiterhin der Einfachheit halber an, c sei 1kg/m.
Betrachten wir nur den freien Fall, so wird die senkrechte Widerstandskraft auf die Kugel
Fs = 1kg/m * (3m/s)² = 9 N betragen
betrachten wir die Kombination der Bewegungen so beträgt die Gesamtgeschwindigkeit (Pythagoras, da die Bewegungen senkrecht aufeinander)
vg = sqrt(vw² + vs²) = sqrt(9 + 16)m/s = 5m/s
Daraus folgt, dass die Gesamtkraft auf den Körper
Fg = 1kg/m * (5m/s)² = 25 N beträgt
Diese Gesamtkraft teilt sich auf die beiden Bewegungsrichtungen nach Strahlensatz auf (senkrecht 3/5, waagrecht 4/5).
Damit ergibt sich für die Kräft:
Fw = 4/5 * 25 = 20 N
Fs = 3/5 * 25 = 15 N
15 N > 9 N, womit der Fall stärker gebremst wird als ohne waagrechte Komponente. In der Realität ist der Unterschied noch größer, weil die waagrechte Geschwindigkeitskomponente um mehrere Größenordnungen über der senkrechten liegt.
Aus dem gleichen Grund
- fliegt ein aus dem fahrenden Auto geworfener Gegenstand nicht so weit wie bei stehendem Auto (die Seitwärtsbewegung wird stärker gebremst)
- bremst Seitenwind auch die Vorwärtsbewegung
- wird die Seitenwindanfälligkeit bei hohen Geschwindigkeiten größer
Gruß, Niels
Hallo Niels!
Interessante Theorie.
Grüße
Andreas
Interessante Theorie.
ich würde es „mathematische Beschreibung der Realität“ nennen )
Das ist eine Theorie
Interessante Theorie.
ich würde es „mathematische Beschreibung der Realität“
Das ist genau das, was in der Naturwissenschaft eine „Theorie“ ist.
Gruß
Stefan
Das ist genau das, was in der Naturwissenschaft eine „Theorie“
ist.
schon klar, ich war mir nur nicht sicher, ob Andreas genau diese Definiton meinte oder doch eher die umgangsprachliche im Sinne von „nicht nachvollziehbare Behauptung“.
Gruß
Niels
Videobeweis!!!
Moin Akkuwechsler,
In der bekannten Sendung „Mythbusters“ wurde dies in der 125 Sendung, 7 Staffel und 13. Episode geklärt. Ich habe diesen Ausschnitt gefunden, jedoch nur auf Englisch, das sollte aber nicht das Problem sein:
http://www.youtube.com/watch?v=D9wQVIEdKh8
Das Ergebnis möchte ich hier mal nicht verraten
Viel Spaß beim ansehen!
Gruß,
Carl
Hallo,
das ist richtig, denn für beide Kugeln gilt die Schwerkraft und fallen daher mit der selben Abwärtsbeschleunigung. Plastischer wird es, wenn man sich vorstellt, dass der Boden nach oben beschleunigt. Da wird das Ergebnis sofort klar.
Hilfreich ist es auch, wenn man weiß, dass eine abgefeuerte Kugel - egal wie hoch die Geschwindigkeit ist - niemals waagrecht fliegt, sondern sofort, nach dem verlassen des Laufs, in eine fallende Bewegung übergeht.
Gruß biopeso
Danke euch alle für die vielen Antworten…
Hallo,
Plastischer wird es, wenn man sich vorstellt, dass der Boden
nach oben beschleunigt. Da wird das Ergebnis sofort klar.
dieser Vergleich funktioniert aber nur, wenn man keine unterschiedlichen Luftwiderstände hat.
Gruß, Niels
geile Frage - richtige Antwort
Hallo,
hier haben alle Vorposter wieder den einzig richtigen Tatbestand übersehen.
Stichwort : Magnus-Effekt und Flettner-Rotor.
Jeder rotierende Körper erzeugt Auftrieb und damit - in diesem Fall - verringerte Fallgeschwindigkeit.
Schönes googeln und denken noch
Coriolis dürfen wir hier ebenfalls vernachlässigen, da
- a nichts über die geografische Breite gesagt wurde
- b wir es nicht mit dem Planetarischen Windsystem zu tun haben (Herr M. B.)
G, R
Es wird nur Auftrieb erzeugt, wenn die Drehachse orthogonal auf der Strömungsebene liegt und das ist bei einer Gewehrkugel ja nicht der Fall, es sei denn wir berücksichtigen hier „Seitenwinde“.
Ansonsten sorgt die Rotation nur für eine Stabilisierung der Flugbahn.
Gruß
Hi,
Kenn mich nicht mit diesem Phänomen aus, aber die Mythbusters (TV-Serie) haben diesen „Mythos“ mal getestet.
Lässt sich bestimmt auf Youtube oder anderen Videoportalen finden.
mfg