Fallibilität

Hallo Leute,

mag sein, daß einer von euch Karl POPPER und sein von ihm eingeführtes Falisifikationsprinzip, daß von der Annahme der Fallibilität der Erkenntnis ausgeht, d.h., daß es keine zweifelsfreie Erkenntnis gäbe.

Mich interessiert nicht bzw. nicht mehr ob das wahr ist oder nicht, sondern die etymiologische Wurzel des Wortes, dessen ursprüngliche Bedeutung und ihre Entwicklung. Wer kann mir da weiterhelfen?, um mir dabei zu helfen, diesem Unsinn der Annahme, daß ich und du und das Alles nicht bin/ist - das heißt es nämlich, ein Ende zu machen! Auch wenn die Existenz weiter bedstünde, wenn Erkenntnis nicht ist, so ist der Moment dessen weiter Existent und von einem Medium nach diesem Moment sagbar!

Freue mich auf eine Rückantwort!

Hallo Uwe,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstanden habe, was du wissen möchtest, aber dein erster Absatz

mag sein, daß einer von euch Karl POPPER und sein von ihm
eingeführtes Falisifikationsprinzip, daß von der Annahme der
Fallibilität der Erkenntnis ausgeht, d.h., daß es keine
zweifelsfreie Erkenntnis gäbe.

scheint mir ein Missverständnis zu beinhalten. Entscheidend bei Popper ist, dass die Falsifikation bei Popper sich nur auf empirische Erkenntnisse, also keineswegs auf alle, bezieht.

Zweitens geht es beim sog. Abgrenzungsproblem nur darum, dass bei Behauptungen angegeben werden sollten, unter welchen Bedingungen sie falsch wären - und dass man laut Popper nur dann diese Behauptungen als wissenschaftliche Behauptungen bezeichnen sollte, wenn man eben sagen kann, unter welchen Bedingungen sie falsch wären.

Mich interessiert nicht bzw. nicht mehr ob das wahr ist oder
nicht, sondern die etymiologische Wurzel des Wortes, dessen
ursprüngliche Bedeutung und ihre Entwicklung.

Das Wort „Fallibilismus“ kommt wie die davon abhängigen Wörter von lat. fallere, was „zu Fall bringen“ heißt. Der Begriff wurde ursprünglich von Charles S. Peirce verwendet, um damit seine pragmatische Position zu kennzeichnen. Heute wird das Wort bedeutungsverschoben benutzt, nämlich um das Induktionsproblem (vor allem) zu kennzeichnen.

Wer kann mir da
weiterhelfen?, um mir dabei zu helfen, diesem Unsinn der
Annahme, daß ich und du und das Alles nicht bin/ist - das
heißt es nämlich, ein Ende zu machen! Auch wenn die Existenz
weiter bedstünde, wenn Erkenntnis nicht ist, so ist der Moment
dessen weiter Existent und von einem Medium nach diesem Moment
sagbar!

Es tut mir Leid, aber ich verstehe nicht, was du damit sagen willst. Kannst du das anders formulieren?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hi Uwe, Hallo Thomas,

mag sein, daß einer von euch Karl POPPER und sein von ihm
eingeführtes Falisifikationsprinzip, daß von der Annahme der
Fallibilität der Erkenntnis ausgeht, d.h., daß es keine
zweifelsfreie Erkenntnis gäbe.

Thomas hat ja bereits eingewandt, dass Du hier etwas entweder nicht ganz richtig erfasst hast, oder aber einfach verkürzt wiedergibst.

Poppers Prinzip der Falsifikation wendet sich primär einmal gegen die Annahme des akkumulativen Wissens, also des Fortschritts der Wissenschaft durch Anhäufung der Erkenntnisse und der wissenschaftlichen Hypothesen, welche aufgrund dieses akkumulativen Wissens erstellt werden. Vereinfacht gesagt spricht sich Popper für vollkommen freie Hypothesen aus, die dann gemäss der Erfahrung falsifiziert werden können. Alles was diesem Test standhält wäre dann wissenschaftliche Erkenntnis.
Eine Wahrheitskonzeption als Sicherheit, oder als Übereinstimmung, oder aber als gerechtfertigen, wahren Glauben hält er in der heutigen Zeit für unmöglich.

Mich interessiert nicht bzw. nicht mehr ob das wahr ist oder
nicht, sondern die etymiologische Wurzel des Wortes, dessen
ursprüngliche Bedeutung und ihre Entwicklung.

Wie Thomas ja schon angemerkt hat, kommt der Ausdruck von Charles Sanders Peirce. Ganz grob zusammengefasst, handelt es sich dabei heute um einen Allgemeinplatz der Philosophie. Bei Peirce sind wissenschaftliches Wissensansprüche immer falsifizierbar und daher schwächer als mal allgemeingültig annimmt. Der kategorische Wahrheitsanspruch wird dabei vollkommen abgelehnt und durch eine Wahrscheinlichkeitsrechnung ersetzt. Es ist unter diesen und jenen Umständen wahrscheinlich, dass diese Erkenntnis wahr ist. /personal mode on/ Dies entspricht natürlich der allgemeinen Bewegung in der Ideengeschichte des ‚divide et impera‘: je kleiner ich das Anwendungsgebiet halte, umso mehr Wahrheitsanspruch kann ich erheben. /personal mode off/
In Peirce’s Principles of Philosophy wird klar, dass eine finale und definitive Wahrheit der Naturwissenschaften unmöglich ist. (Hier bezieht er sich vor allem auf die theoretische Physik)

Noch eine Anmerkung: Dabei handelt es sich nicht um eine Ablehnung des Wissens oder des Wahrheitsgehaltes als solches, sondern vielmehr um eine Definition des Wissens als kontinuelles Provisorium.

Wer kann mir da
weiterhelfen?, um mir dabei zu helfen, diesem Unsinn der
Annahme, daß ich und du und das Alles nicht bin/ist - das
heißt es nämlich, ein Ende zu machen! Auch wenn die Existenz
weiter bedstünde, wenn Erkenntnis nicht ist, so ist der Moment
dessen weiter Existent und von einem Medium nach diesem Moment
sagbar!

Ich behaupte nicht vollkommen erfasst zu haben, was Du genau meinst. Aber ich versuche mal eine Antwort:
Erstens denke ich, dass sowohl den Falsifikationismus und den Fallibilismus als einen radikalen Skeptizismus missverstanden hast. Daher meine Antwort oben.
Zweitens: ich formuliere kurz Deine Aussage neu => angenommen die Erkenntnis der Existenz wird abgeschafft, bleibt die Existenz bestehen und damit auch die Grundlage einer Erkenntnis derselben in jeglichem Medium erhalten. Klingt irgendwie tautologisch. Angenommen der Skezptisimus schafft das selbstreflexive Element der Existenz als Erkenntnisquelle ab, dann bleibt doch die Existenz als Grundlage erhalten?

Und weiter?

Gespannte Grüsse

Y.-

Hallo Thomas, hallo Yseult, bisher habe ich quasi als medium von meinem Freund Mo gedient, er hatte keinen direkten Zugang zum Forum/interet und hat meine Gelegenheit dazu genutzt. Da er grade da ist, übernimmt er jetzt selbst, ab an Mo:

Hallo Thomas, hallo Yseult, erst einmal Dankeschön!

wie Uwe mir gerade in greulichster Weise dargelegt hat, wie pseudowissenschaftlich ich mit Begriffen hantieren soll und das das, was ich nachfolgend euch antworten möchte, kaum oder überhaupt nicht verständlich sei, habe ich meine darauffolgende Absicht mich wie gewünscht auszudrücken wieder verworfen, da ich ungern gefalle!

Zu Thomas:

Danke für die Information Thomas, ich habe das erhalten, was ich erwartete: „zu Fall bringen“. Zu meinem Philosophieren gehört die „In-Ernst-Nahme“ von Wurzelbegriffen, die ich dann versuche wie einen Baum zu ende zu denken. So sind die Früchte mir die nicht-selber ausgedachte Antwort, die mir die Sicherheit geben, das nicht ich mir da was zusammenreime, sondern Wahrheit vermittels der Zeit! Mich interessiert/e der Begriff „Fall“ schon sehr und daher verursachte mir der Begriff Fallibilismus große Kopfschmerzen. Daher wollte ich die Wurzel dieses Wortes kennen um damit ein Experiment mit dem Bewußtsein zu beginnen. Danke nochmal! Mit der Antwort auf Yseult, lieber Thomas, denke ich, das ich deiner Bitte nachgehen werde.

Zu Yseult:

Keineswegs habe ich Fallibilismus und Falsifikationismus als einen radikalen Skeptizismus missverstanden. Sie sind Sekeptizismen und beleiben es auch. Sie verdecken ihr Antlitz durch fundamentierte Argumente, die nicht fundamentale Quellen haben. Zweifesfreie Erkenntnis gibt es:

Wenn ein Existenz-empfindendes Subjektvermögen wahrnimmt, das sein Objekt (sein Ziel) nicht wahr werden kann/soll/darf etc., weil es „wissens-weltliche Prämissen“ zu beachten habe, die von Personen der Zuflucht in ihre Verlegenheit in den Haken Namens „Ansatz“ gesetzt worden sind, noch bevor sie das Existenz-empfindende Subjekt zu seinem eigenen Grunde kommen lassen konnten, d.h. unzugefügtes Selbstbewutsein des Existierens auf eigenem Boden, dann ist nach meiner Einsicht nicht nach einer variablen Perspektive zu fragen, so etwa, ob uns die Erfahrung oder die Wissenschaft, oder das kontrollierte Experiment bzw. das geschützte Chaos einen Gegenbeweis gegenüber der zeitlich angehäuften Menge an erarbeiteten Grundlagen wissbaren Verständnisses für die Zweckmäßigkeit des bis-heutigen Alltagslebens zu fragen, sondern schlicht danach, wozu und warum die Wahrheit partiell anwendwar sei, sie zu Fall zu bringen ist und auch heute bzw. in zeitlicher Dimension nicht sicher ihr Konzept der eigenen Existenz haben und demonstrieren, d.h. darstellen kann?

Ich hoffe, ich bin meiner eigenen Denkweise treu geblieben und erwarte gerne dergleichen Denkfrage und -antworten von euch! Danke nochmal!