Fallschirmspringer, Notausrüstung

Paßt vielleicht nicht ganz, aber doch noch am ehesten hier her.

Die Fallschirmspringer verwenden in ihrer Notfallausrüstung ein Notmesser, mit dem sie die Leinen ihres Schirmes schnell und sicher durchtrennen können (z.b. zur Öffnung des Notschirmes).
Muß so ähnlich funktionieren wie ein Gurtmesser im Bereich KFZ.

Kennt jemand dieses Messer/Hersteller/Bezugsadresse.

Thanks, j.b.

Hi John B.,

meine Ausbildung ist zwar schon lang her, aber mir kommt dieses Gerücht immer wieder komisch vor. Ein Strang besteht aus 12 Leinen (oder waren es 10?) und die willst Du einzeln mit einem Messer durchschneiden? Viel Spass, in der Zeit kannst Du locker 3 Vaterunser und 7 Ave Maria beten. Ich würde Dir empfehlen, den Riegel rauszudrücken, auf dem die Leinengruppe befestigt ist, dauert (mit Nachdenken) ungefähr eine Sekunde. Das geht mit einer Hand, mit der anderen hältst Du den Strang fest, damit er Dir nicht das Ohr abreißt.

So, nun habe ich zu einem Sprungschüler gesprochen. Wenn es nur um ein tolles Messer geht - die gibt’s in jedem Waffengeschäft, heißen glaube ich Butterfly. Gurttrenner sind nicht empfehlenswert, taugen bestenfalls zum Aufschlitzen von Pappkartons und sehen bescheuert aus.

Gruß Ralf

Kein Gerücht, sondern echt.
Das Ding wurde in einer Fernsehsendung gezeigt, leider nur für 1-2 sec.

Bei einer Kollision in der Luft während eines Formationsspringens
verhängten sich 2 Fallschirmspringer (geöffnete Kappe). Einer konnte sich relativ schnell wieder lösen und trennte sich unmittelbar danach vom Fallschirm und zog den Notfallschirm. Der 2. Springer hatte da etwas Pech und war total in den Leinen verhedert.

Der Kameramann, der eigentlich die Flugfiguren filmen sollte, dokumentierte die Versuche des Springers und man sah deutlich, dass dieser ein Messer einsetzte. Dieses wurde zum Schluß kurz gezeigt.

Vielleicht ist die Ausbildung wirklich schon länger aus …:wink:

CU in the sky
j.b.

Echt echt, deshalb ohne Quelle (oT)

hai
Bei den Bundeswehrfallschirmen (TR 10) gibt es Trennkappenschlösser,
die sind zwischen den 2 Gurten am Gurtzeug etwas über dem Kop von denen dann die vielen Leinen zum Schirm hochgehen. Die Abdeckung wird entfernt und dann ziehst du an den 2 Drahtschlaufen und die Kappe fliegt weg. Wird aber nicht gemacht, nur bei Draht oder Baumlandung, also wenn du irgendwo dranhängst oder bei Wasserlandung, kurz bevor man die Wasseroberfläche berührt zieht man die Trennkappenschlösser um nicht unter dem Fallschirm zu ersticken.
Fallschirmmesser gibt es auch beim Bund. ist so ne art Klappmesser, der entriegelungsknopf wird gedrückt und dann kann man die Klinge mit einer kurzen Handbewegung aus dem messer schleudern. Bild hab ich leider auf die schnelle nicht gefunden.
Das mit dem Butterfly-messe ist natürlich unsinn.
Lesetipp: http://www.fallschirmjaeger.de/ (aber das forum ist berüchtigt…)
thomas

Wenn ich die hätte würde ich hier wohl kaum suchen

Ich geb Dir Bescheid, wenn ich rausgefunden hab.

CU, j.b.

Thanks, da werd ich mal nachschauen! o.T.
.

Ich bin selber aktiver Sportspringer und trage so ein Messer stets bei mir wenn ich springe. Es ist am Brustgurt befestigt und wird nach unten aus einer kleinen Nylontasche gezogen. Das Messer sieht so aus wie ein Schlagring (in den nur Zeigefinger und Mittelfinger passen) der in einen kleinen Haken mündet.In den Haken ist eine winzige Klinge eingearbeitet.Der Griff ist aus Plastik.

Wozu nun dieses Messer?

Es gibt beim Fallschirmspringen eine Öffnungsstörung die nur sehr selten vorkommt und die bei den nicht mehr gebräuchlichen Rundkappenfallschirmen leider gar nicht so selten war. Durch falsches Packen legte sich bei der Öffnung der Rundkappe eine der Fallschirmleinen über den Schirm es entstand ein sogenanntes Brötchen oder eine Mae West ( so genannt nach den gewaltigen Titten der amerikanischen Filmdiva). Diese Störung war für den Springer eigentlich ungefährlich wenn der Schirm steuerbar blieb.
War dies nicht der Fall oder begann sich der Schirm durch das Brötchen sogar zu drehen wurde es gefährlich. Die Leine mußte gekappt werden.Dann hieß es Messer ziehen und -SCHNIPP.Der Schirm blieb 100 % tragfähig und der Springer landete sicher.Die seltsame Form des Messers hat drei Gründe. 1. Führung der Leine zur Klinge.
und 2. Minimierung des Verletzungsrisikos für den Springer,und 3.sicherer Griff trotz hantieren in 900-500 Metern Höhe.

Solche Messer bekommt man im Springerbedarf z.b bei

www.myskyworld.de

Kosten bestimmt nicht mehr als 30 DM

Gruß

Olaf

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Hallo,
die Kappentrennschlösser können auch benutzt werden, wenn der Wind am Boden zu stark ist und man nicht aufstehen kann, oder wenn man nicht aus dem aus dem Gurtzeug herauskommt. Das Messer der deutschen Fallschirmkäger ist mit das schlechteste Messer, was ich kenengelernt habe, die Arretierung funktionniert nicht besonders gut etc…
Was Wasserlandungen angeht, habe ich etwas anderes gelernt, aber das war auch eine andere Zeit.
Bei Draht- und Baumlandungen würde ich nie ein Kappentrennschloss öffnen, eher den Reserveschirm zum Abseilen.
Das Fallschirmjägerforum ist, von der Qualität her, meistens so einen halben Meter unter der Grasnarbe und mit der grösste Mist, den ich jemals gelesen habe.
Gruss
Rainer

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Was ist eine Quelle?
Hi John,

ich meinte keine Bezugsquelle, sondern eine Quellenangabe im journalistischen Sinne: Welcher Sender, welche Uhrzeit, …

Gruß R.

Schon mal benutzt?
Hi Olaf,

obwohl ich längst nicht mehr aktiv bin, interessiere ich mich immer noch für alles, was mit Springen zu tun hat. Deshalb meine Frage: Gibt es irgendeinen BELEG, dass schon mal ein Springer eine oder mehrere Leinen mit einem Schneidwerkzeug durchtrennt hat? Nebenbei bemerkt: Das „Brötchen“ hat fast immer die Kappe ruiniert, weil die Kappe unter der übergeschlagenen Leine hin- und herfährt. Dabei entsteht soviel Reibungshitze, dass buchstäblich Löcher hineingebrannt werden.

Gruß Ralf