Falsche Dachdämmung, verfaulen Balken?

Hallo ihr Fachmänner,
wir kaufen gerade ein altes Haus bei dem das Haus neue Ziegel und eine Dachisolierung bekam. Ein Bekannter hat sich das Dach angeschaut und gesagt, das es nicht richtig gestopft ist (Dämmwolle und Styropor wurden verwendet) aber vorallem das keine das keine Plane dran sei. Wenn jetzt das Dachstockwerk bewohnt wäre, würden die Balken feucht und in 20 Jahren wären sie kaputt. Das heißt die ganze Innenverkleidung müsste runtergerissen werden, neu gestopft, neue Plane und neue Innenverkleidung raufgemacht werden.
Da wir gerade wenig Geld haben ist die Frage natürlich wieweit das gerade notwendig ist. In den nächsten Jahren wird das Dachgeschoß nur als Lagerraum verwendet, die Treppe nach unten ist offen, und nicht bewohnt. Schimmeln mir da aktuell auch die Balken weg? Also kann ich warten bis die Kinder ein eigenes Reich oben wollen?
Danke für die Antwort.

Hallo !

Es geht wohl um die Dampfsperre,die als innerste Schicht zum Dachboden hin die Dämmung vor der feucht-warmen Zimmerluft schützt.

Die ist sehr wichtig,wenn der Raum als Wohnraum genutzt wird und beheizt wird.
Fehlt Folie,dann zieht die feuchte Innenluft ins dach,kondensiert docrt aus,durchnässt die Dämmung und damit auch den Dachstuhl.
Über lange Sicht wird es zerstört. Die Dämmwirkung ist schon lange vorher zunichte gemacht.
Nasse Dämmung dämmt nicht mehr,so fällt zusammen,kann die Nässe dann nicht mehr halten,sie läuft heraus und verursacht Feuchte- und Schimmelschäden.
Ein kalter Dachboden kann auch ungedämmt sein,wenn die Dämmung gegen Wärmeverlust im Fußboden liegt.

Ist denn unter den neuen Pfannen eine Unterspannbahn aufgebracht worden ? Das wäre eigentlich üblich und kein Kostenfaktor,weil es kaum Arbeit macht.
Hat man aber nur umgedeckt und nicht mal die Lattung verändert,dann mag das unterblieben sein.
Dann könnte die Dämmung noch vom Dach aus feucht werden,durch Schlagregen und sonstige Undichtigkeit. Das wäre auch nicht gut,aber fehlende innendichtung ist viel kritischer zu sehen !

Also die fehlende Dampfsperre innen muss vor dem DG-Ausbau(hier DG-Benutzung) nachgeholt werden,dabei öffnet man die Innenverkleidung mit Unterkonstruktion(wird wohl als Bauschutt enden!),kann dabei auch die Wärmedämmung prüfen und ggf. verbessern,dann diese Folie drüber und überall luftdicht abkleben. Besser vom Fachmann machen oder vor Verkleidung überprüfen lassen.
Dann neue Unterlattung plus neue Innenverkleidung aus Kartonplatten z.B.

MfG
duck313

Hallo

In den nächsten Jahren wird das
Dachgeschoß nur als Lagerraum verwendet, die Treppe nach unten
ist offen, und nicht bewohnt.

Vom bewohnten Bereich ist alles bis in den unbeheizten Dachboden offen? Das ist aber ganz schlecht. Die warme feuchte Luft aus dem Wohnbereich wird in den kalten Dachbereich ziehen, dort kondensieren und Feuchteprobleme machen.

Außerdem verursacht das doch unnötige Heizkosten.

Bau zumindest eine Tür zum unbeheizten und unbewohnten Bereich ein. Dann kommt auch keine Feuchte in das Dachgeschoß und die Sanierung kann noch warten.

Also kann ich warten bis die Kinder ein
eigenes Reich oben wollen?

Wenn der Bereich geschlossen bleibt, ja.

Hans

Kurze Antwort: Wenn es bewohnt werden soll, muss auf der Innenseite (da wo es warm ist) eine vernünftige, d.h. „dichte“, dafür vorgesehene Folie angebracht werden. Ob das da hinter, also Richtung außen, dann gut gestopft ist oder nicht, ist was Deine Befürchtung Schimmel im Gebälk angeht recht egal.
Die Reihenfolge von Innen(warm) nach Aussen(kalt/Dach) muss immer von „Dicht“ zu „Offen“ sein.
Andersherum würde es dazu führen, dass die warme (und damit feuchte) Luft in die Dämmung etc. geht, dort dann auskühlt und die Feuchtigkeit nicht mehr halten kann, es zu Taubildung kommt und zack die Dämmung und die Balken schimmeln.

Kurzum: wenn ungenutzt halbwegs dichte Tür davor und fertig, wenn genutzt, Dämmung prüfen und dann von innen Folie nach einer der zahlreichen Anleitungen im Netz, vom Baumarkt oder von den Seiten der Dämmstoffhersteller anbringen.