Falscher Beruf? Total unglücklich *HELP*

Hallo zusammen,

ich bin 23 und habe Industriekauffrau erlernt und bin immer noch in der selben Firma. (Sachbearbeiter Vertrieb) In der Zeit hat sich viel getan. Umstruktutrierungen etc. Und jetzt bin ich in einer Abteilung, in der das Klima total schlecht ist. Vorher war ich in einem Team mit ca. 10 Leuten. Da bin ich aufgeblüht! Ich wusste zwar, dass das nicht meine Erfüllung ist, aber die Stimmung hat gepasst!
Und jetzt gehe ich mit Bauchschmerzen in die Arbeit, weil ich die Stimmung untereinander so hasse! Jeder kocht sein eigenes Süppchen sozusagen! Und es wird immer schlimmer!

Seit gut zwei Jahren überleg ich schon, was anderes zu machen.
Ich bin ein sehr kreativer Typ und kann sehr gut mit Menschen umgehen. Ich mag auch dieses Verkaufen nicht, am liebsten würde ich Menschen helfen o.ä. Ich komm damit nicht klar, dass es nur um Umsatz Umsatz Umsatz geht! Jetzt wirds langsam echt kritisch, weil ich, wie gesagt, mit Bauchschmerzen dahin gehe, mei Dasein friste und ich mein Leben als nicht lebenswert empfinde! Das ganze nagt an mir und zerfrisst mich!

Viele raten mir natürlich von einer neuen Ausbildung ab etc. Mit meinen Eltern kann ich eh nicht darüber reden, weil die alles schlecht reden und sagen, ich soll froh sein, dass ich was hab!
Mich kotzt mein Leben deswegen so an! Andere machen doch auch beruflich, was Ihnen Spaß macht!

Noch dazu kommt: ich habe mich bei einem Wochenblatt beworben… ich bekomme den Job als Anzeigenverkäuferin im Innen- und Außendienst…aber mit einem Gehalt unter aller Sau! 700 € brutto + 10 % von meinem Umsatz!
und ob Urlaub nehme ist mein Problem, weil dann verdiene ich ja nichts!
Um auf das gleiche Gehalt zu kommen, wie bei meinem jetztigen AG müsste ich für 1.400 € Provision abrackern, das dürfte wohl unmöglich sein. Das Team und der Chef hatten schon einen super Eindruck gemacht! Und ich hab gesagt, ich sag am Montag bescheid, wann ich anfangen kann… mir liegt das total im Magen! Das Gehalt ist der Grund, warum die auch ständig suchen. Die meinen jetzt schon, dass ich anfange, aber ich hab ja zum Glück noch nichts unterschrieben…

Ich sehne dem Tag entgegen, an dem ich meine Kündigung abgebe und ich sehe, wie der riesen Brocken der psychichen Belastung von mir abfällt! Ich war/bin so kurz vorm Ziel…und jetzt kommt der Hammer mit dem Gehalt bei dem neuen AG! Gut, mit dem Job als Anzeigenverkäufer wär ich auch nicht glücklich. Aber ich hätte vielleicht dann mehr Kraft gehabt, mich nach was anderem umzuschauen.

Ich wollte auch nie Industriekauffrau werden! Aber meine Eltern…!

Meine Mutter hat ja selbst einen sozialen Beruf als Erzieherin gewählt! Und ich musste so einen sch… lernen, der mich nicht interessiert. So nach dem Motto mit Industriekauffrau hat man ja soooo vielen Möglichkeiten :frowning:

Ich bin ja auch sehr kreativ am PC. Wie Flyer gestalten oder selbstgefilmte Videos „professionell“ schneiden u. vertonen etc.
Aber wenn dann werden ja ausgebildete Mediengestalter gesucht. Da hab ich auch keine Chance… :frowning:

Ich wäre auch bereit auf eine Abendschule zu gehen. Aber die meisten Berufe muss man ja wieder in einer dreijährigen Ausbildung erlernen…

AM ANFANG STAND DIE BERUFSWAHL - UND ICH STEHE NUN AM ENDE

Vor nichtmal 20 Minuten hast Du diesen Artikel geschrieben, und jetzt hast Du Dich schon wieder von w-w-w abgemeldet?

Wie dürfen wir das verstehen?

Hanna

Hallo Hanna!
War keine Absicht!
Hab im Profil ne neue email-Adresse eingegeben, vielleicht lags daran?

Sorry!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wie wäre es mit Fernlernen? So kannst du ne zeitlang weiter arbeiten bekommst weiter dein gehalt und wenn du einen neuen abschluß gemacht hast kannst du dich raus bewerben.

Hallo!

Also zuallererst sehen wir uns die Fakten an:

Hier hast Du wegen des schlechten Klimas Bauchschmerzen wenn Du zur Arbeit gehst.
In der anderen Firma bekommst Du einen Hungerlohn.

Beides sind unannehmbare Zustände.

Der Zustand „Hungerlohn“ wird sich wohl kaum ändern lassen.
Der Zustand „schlechtes Klima“ vielleicht aber doch.

Sei ein wenig kreativ! Fang genau bei den Miesepetern an, ihnen etwas Nettes zu sagen! Wenn Du ein wenig aufmerksam bist und auch ein wenig danach suchst, findet sich bei JEDEM Menschen etwas Anerkennenswertes.

Ich habe eine Kollegin, die zu Beginn sehr skeptisch mir gegenüber war und sich mit mir sichtlich schwergetan hat, jeden Tag einmal gelobt. Einmal waren es die Haare, dann die Figur, dann ihre flinke Arbeitsweise, … immer wieder gab es etwas (Schmuck, ein schönes Kleidungsstück), das ich erwähnen konnte.
Natürlich waren die Komplimente jetzt nicht auswendig gelernt und aufgesagt. Ich habe aber jeden Tag nach etwas gesucht, was ich erwähnen könnte, und ich habe auch fast immer was gefunden. Und wenn nicht, dann hab ich ihr halt einen Kaffee angeboten oder was-weiss-ich-was.
Binnen einer Woche war sie so umgänglich!!!
Ich habe natürlich nicht mit einem Schlag aufgehört, freundlich zu ihr zu sein - im Gegenteil! Jetzt war es war viel einfacher, weil ja auch sie freundlich zu mir war.

Ostern kommt auch demnächst. Schau Dich mal um … Vielleicht kannst Du ja jedem in Deiner Abteilung (ich weiß ja nicht, wie groß sie ist) ein kleines Osterpräsent machen?
Ich habe beispielsweise in leere Topfen- (=Quark) Becher genommen und Kresse darin gesät. Nach wenigen Wochen waren die Samen aufgegangen, und in die „lebenden Osternester“ habe ich den Inhalt von zwei oder drei Oster-Süßigkeiten-Tüten verteilt.

Das Ganze hat kaum ein paar Euro gekostet und Riesenfreude bereitet - weil ja auch keiner damit gerechnet gehabt hat.

Werden in Deiner Abteilung Geburtstage gefeiert? Beteilige Dich! Aber nicht nur das: Engagiere Dich! Biete an, das Billet zu besorgen oder ein hübsches Gedicht zu suchen. Oder backe den Geburtstagskuchen. Oder halte eine kleine Rede für das Geburtstagskind, in dem Du auch irgendetwas lobend erwähnst.
Öffentlich geehrt zu werden, tut den Menschen unendlich gut.

Pflegen die Angestellten in der Mittagspause oder nach der Arbeit Gemeinschaft miteinander? Falls nicht: Initiiere doch so etwas! Das kann zunächst wirklich ganz spontan und ohne großartige Organisation geschehen, und wenn es den Leuten gefällt, kann man sich ja ausmachen, am ersten Montag im Monat (oder, oder, oder …)

Was aber ganz wichtig ist: Sollte in dieser gemütlichen Runde jemand anfangen, schlecht über einen Abwesenden zu reden, unterbinde das. Du willst ja wegkommen von dieser ich-bin-besser-als-die-anderen-Stimmung. Vielleicht kannst Du ja an diesem „Mitarbeiter-Stammtisch“ immer wieder was Gutes über einen Abwesenden sagen.
Merke: Wer über andere in deren Abwesenheit herzieht, zieht auch über Dich in Deiner Abwesenheit her.

Jetzt hast Du einmal eine große Aufgabe. :smile:))

Und während Du Dich damit beschäftigst, den Leuten in der Seele gut zu tun, wirst Du merken, dass die Arbeit nicht mehr solche Bauchschmerzen verursacht.

Wenn das Klima sich dann gebessert haben wird und Du wieder Resourcen frei hast :wink:)) kannst Du Dich dann umschauen nach einer anderen Arbeit. Mach vielleicht einen Interessenstest oder einen Begabungstest und hole Dir anschließend Rat von einem Berufsberater.
Dann kannst Du gezielt nach etwas suchen, das wirklich zu Dir passt.

Du hast den Vorteil, dass Du nicht überstürzt irgendein Jobangebot annimmst, weil Du Dich ja in Deiner Firma dank des verbesserten Klimas wohl fühlst.

Bevor Du nun sagst, Du kannst das Betriebsklima nicht verbessern, ein Lob klänge einfach nur aufgesetzt und unehrlich, oder Deine Kollegen würden NIE auf so etwas ansprechen - probier es einfach! Probier es, auch wenn es Dir anfangs schwer fällt. Mit der Zeit bekommst Du richtig Übung darin, und irgendwann wird es Dir sogar Spaß machen, nett zu sein!

Ach ja, wenn Du dann Deinen Traumberuf gefunden hast und von der Firma weggehst, wird der Abschied auf beiden Seiten wehmütig werden … :wink:))
(Du kannst ja weiterhin mit den Kollegen in Kontakt bleiben! Die Freundschaften müssen ja nicht zerbrechen!)

Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

Hanna

Hallo Dada85,

a) beruhige Dich erst einmal. Du stehst offenbar unter hohem emotionalen Druck (den Du Dir zunächst einmal selbst machst!), und Emotionalität ist ein sehr schlechter Ratgeber.
b) Du hast einen Job. Der mag Dir aktuell keinen Spass machen, das teilst Du aber mit vielen (den meisten?) Menschen in Deutschland. Diesen Job aus emotionaler Fluchtsehnsucht kurzfristig und unkontrolliert hinzuwerfen, wäre aus meiner Sicht ziemlich dämlich. Vor allem, wenn Du eigentlich gar nicht so richtig weisst, wofür.
c) Du hast eine Ausbildung. Noch dazu eine Ausbildung, die in ihrer Generalität viele Veränderungsmöglichkeiten offen lässt.

Mein Tipp: Löse Dich emotional von Deiner bisherigen Aufgabe und orientiere Dich nach vorne. Diese Stelle wird Dich so oder so nur noch max. 6 Monate beschäftigen, wenn Du konsequent bist. Und was sind schon 6 Monate …
Überleg Dir intern wie extern, was Du mit Deiner jetzigen(!) Ausbildung tun kannst, das Dir näher liegt.
Sei es eine Orientierung ins Personalwesen, sei es ein Stellenwechsel raus aus dem Vertrieb eines Unternehmens ins soziale hinein.

Plane dann den nächste Schritt. Das muss ja nicht sofort der Traumjob sein, es muss nur deutlich in die Richtung gehen. Du bist noch so jung … (Ich bin mittlerweile auch Logistiker, obwohl ich Maschinenbau studiert habe, ich habe mich halt konsequent und schrittweise von der Technik entfernt:wink:)

Erst wenn Du tatsächlich hier überhaupt nichts findest (was ich def. nicht glaube bei der Generalität einer Industriekauffrau), dann geh halt den Schritt einer weiteren Ausbildung.

Ansonsten: Kopf hoch, Arbeit ist nichts anderes als ein Spiel. Betrachte es wie „Mensch ärgere Dich nicht“. Klappt bei mir auch nicht immer, aber wie meint mein Abteilungsleiterkollege, wenn ich mich mal wieder herzhaft und emotional aufrege: „Herr Wilhelm, Sie nehmen das ganze zu ernst! Bleiben Sie locker“. Und er hat ja soo recht:wink:

Grüße
Jürgen

Hallo ihr Lieben!

Ich möchte mich für eure Antworten und für eure Unterstützung bedanken!

Das Jobangebot als Anzeigenverkäuferin habe ich abgelehnt. Das Gehalt würde zu sehr schwanken. Ich „versuche“ dass ich meine jetzige Arbeit so wenig wie möglich an mich ranlasse. Aber das Blöde ist, ich träume nachts davon. Z.B. von Aufträgen ins System zu klopfen … :frowning:

Ich weiß, dass es nicht an mir liegt, dass die Stimmung so scheiße ist. Aber eines muss ich unbedingt noch lernen: NEIN zu sagen!
Weil dann nutzen mich alle anderen nur aus und ich werde der Depp vom Dienst. Daran wird gearbeitet! :smile:

Ich rede auch kein Wort mit meinem Gegenüber. Ich sag eigentlich 8 Std. lang fast nix. Die anderen Mädels, die sich gegenübersitzen, schmarren den ganzen lieben Tag lang und finden auch noch die Zeit fünf mal am Tag zum Rauchen zu gehen. Wenn ich was zu meinem Gegenüber sage, dann kommt ja nur „ach halt die Waffel“ oder „sei ruhig“. er hängt dann gekünsteltes Lachen dran, damits net so ernst wirkt. Ob das schon an Mobbing grenzt?

Ich habe echt Schwierigkeiten abzuschalten. Aber ich „versuche“ Kraft zu tanken und mich wirklich nach meinen Stärken zu orientieren.

Liebe Grüße!!!