Echter und Falscher Mehltau
Servus,
Natriumhydrogencarbonat hilft bei allerersten Befallsanzeichen von Echtem Mehltau, bei Falschem Mehltau ist es ohne Wirkung. Echter Mehltau lässt sich bei weiter fortgeschrittenem Befall mit Netzschwefel gut angehen.
Bist Du Dir wegen der Diagnose „Falscher Mehltau“ sicher? An den Blättern sind die beiden ziemlich leicht zu unterscheiden - die Sporenträger (der weißliche Belag) sind bei Echtem Mehltau fast nur oben auf den Blättern, bei Falschem Mehltau (Peronospora) ist der weißliche Belag unten, die Oberseiten der Blätter zeigen eine gelbliche Sprenkelung mit bräunlichen Zentren in den gelblichen Flecken.
Peronospora ist viel schwieriger anzugehen, wenn man keine systemischen Mittel verwenden will. Im „Bio“-Anbau sind dafür nur Kupferpräparate zugelassen. Die Wartezeit für Kupferoktanoat ist bei Trauben tatsächlich überraschend lang (35 Tage), bei Tomaten reichen 7 Tage.
Vorschlag:
Lass für dieses Jahr alles wie es ist, aber überleg Dir, was Du nächstes Jahr machst, wenn Du ohnehin regelmäßig Probleme mit Pilzen hast. Mach dafür zuerst klar, ob Du Echten Mehltau oder Peronospora vor Dir hast, denn danach richten sich die Maßnahmen; wenn Du magst, kannst Du ein paar Bilder von den befallenen Blättern bei einem Bilderhoster hochladen und hier verlinken, dann sollte das rauszukriegen sein, um welchen Pilz es sich dreht.
Echter Mehltau wie gesagt mit ganz einfachen Mitteln, Natriumhydrogencarbonat („Steinhauers Mehltauschreck“) oder als Gemisch auch in Backpulver enthalten oder Netzschwefel (ebenfalls im „Bio“-Anbau zulässig); Natriumhydrogencarbonat vorbeugend bei „Pilzwetter“, Netzschwefel bei ersten Befallsanzeichen.
Falscher Mehltau (Peronospora) mit Kupferoktanoat rechtzeitig, d.h. bei „Pilzwetter“ bereits Wochen vor dem Erscheinen des weißlichen Belags (Sporenträger) - der für das bloße Auge nicht sichtbare Pilzrasen bedeckt schon vorher den größten Teil der Pflanze.
Moral: Wenn man das Ziel genau kennt, geht Pflanzenschutz viel leichter.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder