Guten Tag,
da ich in keinerlei Richtung einen Ausweg kenne, stelle ich meine Frage einfach mal an außenstehende Dritte.
Was würdet ihr machen?
Ich habe ein hochmodernes, so genanntes duales Studium angefangen. Das sieht so aus, dass ich immer zwei Monate im Betrieb (Bank) arbeite und zwei Monate studiere (BWL). Auf einen solchen Platz kommen ca. 1200 Bewerber, und ich wurde erwählt.
Klingt ja ziemlich fesch wird jetzt manch einer denken, allerdings gibt es da ein paar Probleme, die sich langsam auftuen.
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Die Tätigkeit im Beruf interessiert mich absolut nicht, ich hab es mir völlig anderst vorgestellt! (ja, Banker sind Abzocker. Nicht, aus schlechtem Willen, doch in 80% der Fällen wird dem Kunden was angedreht was er nicht braucht, aber auch für den Banker müssen die Zahlen stimmen)
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Der Inhalt des Studiums interessiert mich null. Bei Sachen wie Controlling, Renditen, Statistik etc. kommt mir der Graus (ich bin normal der Gesellschaftswissenschafter, Geschichte und Politik waren mit Abstand meine besten Fächer auf dem Gymnasium)
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Das Gute ist: Ich bekomme Geld vom Arbeitgeber. Das schlechte: Es reicht nicht. Es sind allein 300 Euro Studiengebühren die ich jeden Monate zahlen muss, dazu kommen 300 Euro für die Wohnung, 100 Euro für die Zugkarte, Geld für Essen etc, am ende lande ich bei 1150 Euro Ausgaben. Vom Arbeitgeber bekomm ich aber nur 670.
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Ich werde fast keine Freunde haben. In den jeweils zwei Monaten Praxisphase habe ich gar keinen Kontakt zu gleichaltrigen, in den 2 Monaten Theorie an der Akademie zwar schon, aber die wohnen alle soweit weg dass ich nur in den zwei Monaten was mit ihnen machen kann, und selbst dann schlecht, weil ich kein Geld dafür habe.
Also? Was soll ich tuen?
Fall 1: Ich mach weiter
Ich mache weiter und lande in einem Beruf, der mich nicht interessiert. Ein Zweitstudium in Richtung Geschichte oder Mediendesign, was mich beides sehr interessieren würde wäre fast unmöglich zu ergattern, und 3 Jahre wären verschenkt. Zudem hätte in den drei Jahren etwaiges an Minuszahlen auf meinem Konto. Ich wäre quasi in den Beruf Banker, bzw in das Berufsfeld gezwungen.
Fall 2: Ich breche ab
Ich breche ab, habe einen schwarzen Fleck auf meinem Curriculum Vitae. Ich hätte ein Jahr nichts zu tun, bzw. ein Jahr verschenkt. Ich wüsste nicht ob ich einen neuen Studienplatz bekommen, und wenn, wäre noch nicht einmal sicher ob mir das gefallen würde. Außerdem könnte der Btrieb an mich bereits getätigte Ausgaben geltend machen (steht im Vertrag), somit hätte ich ca. 2000 Euro miese. Desweiteren müsste ich mindestens drei Monate noch meine Wohnung bezahlen, abermals 900 Euro.
Warum ich mich für das Studium entschieden habe? Im nachhinein weis ichs nicht, ich wollte einfach das Umfeld überzeugen. Ich dachte vielleicht, dass ein top Beruf und viel Geld einen über einen Beruf wegtrösten, der einem nicht gefällt. Dem ist aber nicht so!
Desweiteren muss ich bald eine Entscheidung treffen, bevor noch mehr zerstört wird. Der Haussegen hängt extrem schief, meine Mutter ist nurnoch am zittern, mein Vater kapselt sich ab und ist extrem gereizt (er dachte immer aus mir wird nix, als ich die Stelle bekommen hab, war er das erste mal in meinem Leben stolz auf mich) und ich werde von Tag zu Tag depressiver, ich habe vor die Woche ärztliche Hilfe aufzusuchen.
Was würdet ihr tun?
