Hallo Allerseits,
im verlaufe der Diskussion um das Kostgeld kam folgender Gedanke auf:
Der Punkt mit der „kommunistischen Familie“ ist allerdings so eine
Sache - wäre interessant zu wissen, wie es wirklich abläuft und
vielleicht ein weiterer Thread wert: Wie wird denn praktisch das
Einkommen innerhalb der Familie verteilt? Da die Frau
überdurchschnittlich oft durch Schwangerschaft und Erziehungszeit,
sowie die schlechtere Steuerklasse weniger verdient als der Gatte -
hat dann wirklich jeder das Gleiche zur Verfügung? Das „Taschengeld“
der Frau, von dem Du sprichst - ist das nicht das Geld, womit sie
täglich für die ganze Familie einkaufen geht?
Innerhalb einer Familie kommen unterschiedliche Einkommsquellen (Vater, Mutter, Staat, gegebenenfalls andere Familenmitglieder) zusammen.
Die Ausgaben können in ihrer Natur varieren.
- völlig gemeinschaftlich, z.B. Miete oder Wasser.
- prinzipiell gemeinschaftlich, wobei ein einzelner deutlich profitiert, z.B. ein Familienauto, mit dem der Vater pendelt.
- völlig privat, z.B. die Kleidung oder die Kneipenbesuche.
Für Letzteres ist Taschengeld da.
Um zur Frage zu kommen. In alten Zeiten, als Vati zur Arbeit ging und Mutti zuhause blieb, gab es Familienväter, die ihrer Frau kein Taschengeld gaben, sondern nur ein Haushaltsgeld. Und wenn sie sparsam haushaltete, blieb ihr auch etwas für ihre persönliche Bedürfnisse.
Umgekehrt gab es auch Familien, wo die Hausfrau sämtliches Geld verwaltete und der Familienvater sich Geld für private Sachen, z.B. den Wirtshausbesuch erbitten musste.
Vermutlich gibt es Beides auch heute noch.
Und nun zur Frage. Wie seht ihr die Familie als Wirtschaftszelle?
Gruß
Carlos