Familie in Deutschland

Hallo allerseits,
Textausgabe aus einem aktuellen Mathebuch 7. Klasse einer Realschule irgendwo in Deutschland:

„Familie Hübner hat im Monat Ausgaben in Höhe von 4.000 Euro. Davon möchte sie 7% auf die Seite legen. Wie hoch ist das Ersparte im Jahr ?“

Ist doch realistisch ? Heißt ja auch Realschule.

Hallo Bernd,

abgesehen davon, daß ich mich frage, wie man von seinen Ausgaben etwas zur Seite legen soll. Ich dachte bisher das geht nur von Einnahmen. 4000,-€ sind doch ein durchaus übliches Familien einkommen.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Maximilian,

4000,-€ sind doch ein durchaus
übliches Familien einkommen.

definiere „üblich“:smile:! Ich kenne eher Ausnahmefälle, die so viel verdienen. Das Gros hat deutlich (!) weniger in richtung

Hallo,

das durchschnittliche Einkommen liegt bei ca. 2500 Euro (Statistisches Bundesamt). Wenn beide Ehepartner arbeiten, kann das durchaus durchschnittlich 5000 EUR betragen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Maximilian,

4000,-? sind doch ein durchaus
übliches Familien einkommen.

definiere „üblich“:smile:! Ich kenne eher Ausnahmefälle, die so
viel verdienen. Das Gros hat deutlich (!) weniger in richtung

Ja, Brutto

aber um 4000 Euro ausgeben zu können, muss man hierzulande
8000 Brutto bekommen.
Der Rest wird von Steuern und Sozialabgaben weggefressen.

Grüssle
Mike

Hallo,

ja richtig. Aber in bekannten Zeitung wird seit ca. 2 jahren propagiert, dass das Durchschnittsgehalt eines Ing. bei 60,000 EUR liegt (die haben vermutlich da einiger Währungen durcheinandergewürfelt). Dann passt es ja wieder. :smile:

Hallo Barbara,

sicher gibt es Statistiken zu Gehältern.
Das Durchschnittsgehalt liegt derzeit bei ca. 26000,-€ im Jahr.
4000,-€ netto im Monat ist also schon recht viel. Es ist aber nicht exorbitant hoch.
Ein Akademiker mit vielleicht 10-15 Jahren Berufserfahrung verdient je nach Branche und Unternehmen in der Größenordnung zwischen 50000,- und 100000,-€ im Jahr.
Hat er eine Familie mit 2 Kindern, bleiben da mit Kindergeld leicht 4000,-€ im Monat.
Ein berufstätiges Ehepaar kann ebenfalls problemlos auf diesen Betrag kommen, ohne daß beide besondere Spitzenkräfte wären. Es reicht wenn beide einigermaßen gut verdienen.
Insgesamt sind 4000,-€ deutlich über dem Durchschnitt, werden aber durchaus von vielen Familien erreicht.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Steven,

ja, aber das Durchschnittseinkommen sagt nichts darüber aus, was de facto „üblich“ (was also die meisten in ihren Geld-Beutelchen haben) ist. In der Zahl 2.500 ist ja dann auch ein großer Batzen drin, der deutlich weniger verdient und ein kleiner Batzen, der deutlich mehr verdient:smile:. Ich lasse mich aber gerne von entsprechenden Zahlen berichtigen. In meinem Bekanntenkreis schätze ich das Einkommen auf zwischen 2.500-3.500 (der Partner zusammen netto!)- mit einigen Ausschlägen nach oben und unten.

Grüßli,

barbara

Hallo Maximilian,

ja, ich ging auch davon aus, dass es Statistiken gibt:smile: - kennen muss man sie halt und ich kenne sie nicht. Sicher kann man auf die 4.000 Euro kommen, aber es ist eben nicht „üblich“. Vielleicht unter bestimmten Akademikern oder Angestellten, die mehr als operative Aufgaben haben - aber darum ging es mir ja nur bei deiner Formulierung „üblich“: nochmal nachzuhaken. Ich sehe das wie du - es ist nicht exorbitant, aber dennoch verdient es nicht jeder Haushalt.

Grüßli,

B.

*wg. zu vielen Tippfelern nochmal, *argh*

Hallo,

das durchschnittliche Einkommen liegt bei ca. 2500 Euro
(Statistisches Bundesamt). Wenn beide Ehepartner arbeiten,
kann das durchaus durchschnittlich 5000 EUR betragen.

wo wir mal wieder bei den Personen sind, die den Durschschnitt in die Höhe treiben. Ich dachte ja immer, dass ich im Durchschnitt liege, aber nach deinen Zahlen bin ich hoffnungslos verarmt. 5000 Euro im Monat für ein Paar, also in der Liga spiele ich nicht mit und ich kenne solche auch nicht. Und ich bin wirklich Durschnitt. wo lebst Du? was arbeitest Du? *auch hin will

Gruß von der Erde

Sarah

Hi,

wo wir mal wieder bei den Personen sind, die den Durschschnitt
in die Höhe treiben.

wieviele Menschen gibt es Deiner Ansicht nach in Deutschland, die € 35 Mio. aus unselbständiger (Freischaffende Künstler oder böse Unternehmer fallen also nicht darunter) Arbeit im Jahr verdienen? Ein jeder dieser Menschen hebt den durchschnittlichen Jahres verdienst um einen Euro.

Ich dachte ja immer, dass ich im
Durchschnitt liege, aber nach deinen Zahlen bin ich
hoffnungslos verarmt.

Das mit der Armut geht in Deutschland schneller als man meinen sollte. Die offizielle Armutsgrenze ist nämlich abhängig von genau diesem Durchschnittseinkommen und wenn das steigt, werden andere Menschen auf einmal arm.
Gruß,
Christian

Hi,

du willst mir aber jetzt nicht erzählen, dass die meisten Haushalte 4000 Euro netto haben?
Zumindest weiss ich jetzt, was ich das nächste mal wähle.

Das mit der Armut geht in Deutschland schneller als man meinen
sollte. Die offizielle Armutsgrenze ist nämlich abhängig von
genau diesem Durchschnittseinkommen und wenn das steigt,
werden andere Menschen auf einmal arm.

Und genau das gilt es zu verhindern, das wenige sich dumm und dämlich verdienen, während der Durschnittsbürger immer ärmer wird. Danke für Deinen Hinweis.

Gruß

Sarah

Hi,

du willst mir aber jetzt nicht erzählen, dass die meisten
Haushalte 4000 Euro netto haben?

nö, hab ich auch nirgendwo behauptet.

Das mit der Armut geht in Deutschland schneller als man meinen
sollte. Die offizielle Armutsgrenze ist nämlich abhängig von
genau diesem Durchschnittseinkommen und wenn das steigt,
werden andere Menschen auf einmal arm.

Und genau das gilt es zu verhindern, das wenige sich dumm und
dämlich verdienen, während der Durschnittsbürger immer ärmer
wird.

Was ist das denn für ein Quatsch? Nehmen wir an, das Durchschnittseinkommen liegt bei 2500 Euro, dann liegt die definierte Armutsgrenze bei 1250 Euro. Nehmen wir Familie A, die genau 1250,00 Euro verdient. Nun zieht Familie B aus Schweden nach Deutschland, deren Einkommen bei 3000 Euro liegt. Nun liegt Familie A unter der Armutsgrenze, ohne das sich ihr Einkommen verändert hätte.

Nehmen wir einen realistischeren Fall: Eine Gewerkschaft setzt Lohnerhöhungen von 2% durch und alle anderen Gehälter steigen um 1,5%. Auch wenn die Inflationsrate bei 1% liegt, gelten auf einmal Familien als arm, die vorher in der Armutsstatistik gar nicht auftauchten.

Das soll sinnvoll sein oder zumindest irgendeine Aussage zur Lage der Gesellschaft darstellen?

Gruß,
Christian

Hi,

Nehmen wir einen realistischeren Fall: Eine Gewerkschaft setzt
Lohnerhöhungen von 2% durch und alle anderen Gehälter steigen
um 1,5%. Auch wenn die Inflationsrate bei 1% liegt, gelten auf
einmal Familien als arm, die vorher in der Armutsstatistik gar
nicht auftauchten.

Das soll sinnvoll sein oder zumindest irgendeine Aussage zur
Lage der Gesellschaft darstellen?

Wenn es nicht sinnvoll ist, warum macht man das dann? Ich meine, ich kenne den Spruch, trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast…
aber was macht es denn einen sinn, etwas darzustellen, was gar nicht so ist, wie es scheint?
Muss ich für so einen Blödsinn sogar Steuern bezahlen? Wäre das nicht etwas, wo man gleich zu sparen anfangen kann? Wieviele Menschen sind damit beschäftigt, diese Statistiken, die keiner wissen will, die keiner Vertrauen schenkt, und die nicht aussagekräftig sind, beschäftigt. Wieviele meiner Steuergroschen muss ich in diesen Unsinn stecken?

Gruß,
Sarah
die immer mehr mit unserer unsinnigen Politik auf Kriegsfuss steht, und folgt Grönemeyer „Kinder an die Macht“ das kann ja nur besser werden

Hallo,

Muss ich für so einen Blödsinn sogar Steuern bezahlen? Wäre
das nicht etwas, wo man gleich zu sparen anfangen kann?
Wieviele Menschen sind damit beschäftigt, diese Statistiken,
die keiner wissen will, die keiner Vertrauen schenkt, und die
nicht aussagekräftig sind, beschäftigt. Wieviele meiner
Steuergroschen muss ich in diesen Unsinn stecken?

Da irrst du dich aber sehr. Die Deutschen wollen doch immer wissen, was ihr Nachbar verdient, warum er sich schon wieder ein neues Auto leisten kann. Sie wollen ständig vergleichen.

Verdienen sie unter dem Durchschnit, empfinden sie das als ungerecht und fühlen sich ausgebeutet.

Übrigens, definiere doch mal bitte Armut in Deutschland. Mein Nachbar hat einen BMW X5, ich hab nur einen Golf. Bin ich jetzt arm? Einige Kollegen von mir haben ein Haus, ich wohne zur Miete. Bin ich arm?

Wie sagte Kosto doch: „Wohlhabend zu sein bedeutet nur, mehr zu haben, als die Menschen in unmittelbarer Umgebung.“ Armut ist doch was sehr relatives und existiert eigentlich in Deutschland nicht.

Hi,

um 1,5%. Auch wenn die Inflationsrate bei 1% liegt, gelten auf
einmal Familien als arm, die vorher in der Armutsstatistik gar
nicht auftauchten.

Das soll sinnvoll sein oder zumindest irgendeine Aussage zur
Lage der Gesellschaft darstellen?

Wenn es nicht sinnvoll ist, warum macht man das dann?

keine Ahnung. Irgendwo will man wohl eine Grenze ziehen. Warum diese nicht an einen festen Betrag geknüpft ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich
meine, ich kenne den Spruch, trau keiner Statistik, die du
nicht selbst gefälscht hast…

Von dem Spruch halte ich nicht viel. Sinnvoller fände ich, die Grundlagen der Statistik zu prüfen und nicht alle Statistiken als gefälscht zu bewerten.

Wieviele Menschen sind damit beschäftigt, diese Statistiken,
die keiner wissen will, die keiner Vertrauen schenkt, und die
nicht aussagekräftig sind, beschäftigt. Wieviele meiner
Steuergroschen muss ich in diesen Unsinn stecken?

Das Bunesamt für Statistik beschäftigt rd. 3000 Mitarbeiter und hat einen Haushalt von rd. 130 Mio. Euro im Jahr. Die Armutsstatistik ist nur eine untergeordnete Aufgabe des Amtes und kostet sicher nicht die Welt, zumal die Daten von den Unternehmen geliefert werden und vom BfS nur ausgewertet bzw. aufbereitet werden. Die Kosten, die Du zu tragen hast, dürften also eher im Cent-Bereich liegen.

Gruß,
Christian

Hallo

Armut ist doch was sehr relatives und existiert eigentlich in
Deutschland nicht.

Was meinst du? Dass Armut was absolutes ist und in Deutschland nicht existiert, oder dass Armut was relatives ist und doch in Deutschland existiert.

Übrigens stimmt es nicht, dass Armut in Deutschland nicht exisitert. Auch in Deutschland gibt es Leute, die z. B. gegen Ende des Monats hungern. Es gibt auch Elend und Not in Deutschland. Nur wird das von den Betroffenen sehr gut versteckt, und die Betroffenen erzählen es niemandem.

Übrigens gibt es sehr viele Leute, die ein Einkommen haben, das weit unter der Sozialhilfe liegt und aus verschiedenen Gründen trotzdem keine Sozialhilfe beantragen.

Es gibt auch immer mehr Leute, die keine Krankenversicherung haben, darunter besonders viele Selbständige (ich schätze mal, vorwiegend Selbständige mit geringem Einkommen) und Hausfrauen.

Viele Grüße
Thea

Hi,

Was meinst du? Dass Armut was absolutes ist und in Deutschland
nicht existiert, oder dass Armut was relatives ist und doch in
Deutschland existiert.

Übrigens stimmt es nicht, dass Armut in Deutschland nicht
exisitert. Auch in Deutschland gibt es Leute, die z. B. gegen
Ende des Monats hungern.

dann sind sie es selber schuld und nehmen bspw. staatliche Leistungen nicht in Anspruch bzw. geben ihr unangemessen aus. Hungern muß in Deutschland niemand.

Übrigens gibt es sehr viele Leute, die ein Einkommen haben,
das weit unter der Sozialhilfe liegt und aus verschiedenen
Gründen trotzdem keine Sozialhilfe beantragen.

Welche verschiedenen Gründe sind denn das außer Bequemlichkeit und (falscher) Stolz?

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Sozialhilfe ist doch ursprünglich in erster Linie gedacht als Unterstützung für nicht leistungsfähige Leute (damals gab es diese Arbeitslosigkeit in der Höhe ja nicht). Da kann es durchaus sein, dass jemand, der tatsächlich nicht leistungsfähig ist, es einfach nicht hinkriegt, damit auszukommen.

Wer nicht in der Lage ist, Preise zu vergleichen, zu rechnen, Selbstdisziplin zu üben und vielleicht manchmal ein bisschen erfinderisch und vor allem durchsetzungsfähig gegenüber Verwaltungsangestellten zu sein, kommt damit nicht aus. Kannst du natürlich sagen, selbst schuld. Aber was ist man dann denn nicht selbst schuld?

Übrigens gibt es sehr viele Leute, die ein Einkommen haben,
das weit unter der Sozialhilfe liegt und aus verschiedenen
Gründen trotzdem keine Sozialhilfe beantragen.

Welche verschiedenen Gründe sind denn das außer Bequemlichkeit
und (falscher) Stolz?

Ein Grund könnte zum Beispiel die Tatsache sein, dass die Eltern herangezogen werden, wenn sie ein gutes Einkommen haben. Ein anderer Grund könnte sein, dass einer nicht von allen Steuerzahlern als Schmarotzer bezeichnet und als solcher gemobbt werden will.

Noch ein Grund könnte sein, dass jemand noch irgendwas besitzt, was einen Wert hat und was er auf keinen Fall veräußern will, was das Sozialamt aber von ihm verlangen würde. Es gibt da Dinge, die für manch einen den endgültigen Abstieg bedeuten würde.

Das sind die Gründe, die mir jetzt so spontan einfallen. Es gibt bestimmt noch mehr.

Viele Grüße
Thea