Hallo,
eine harte Nuß!!
Wie sprecht ihr euch aus?
Wiede- oder Fiedebantt?
Holland und Belgien klingt gut, wenn der Name dort auch nicht vorkommt.
http://www.verwandt.de/karten/relativ/viedebantt.html
Solche Verteilungskarten gibt es auch für Belgien und Niederlande und darauf gibt es diesen Namen nicht.
Trotzdem werde ich weiter unten einen Verweis auf Benelux anführen können.
Die fast ausschließliche Verbreitung im Rhein-Sieg-Kreis lässt zuerst auf eine Herkunftsbezeichnung nach einem Ort aus dieser Gegend schließen.
Dort finde ich aber nur OberBANTenberg im Oberbergischen Kreis, einige Wiedenhof (eins davon zu Remscheid gehörig) und ein Wiedenbach (Leichlingen).
Aber nichts was die beiden Namensbestandteile (und es sind für mich zwei getrennt zu beurteilende Bestandteile) Wiede/Viede und Bant/Bant/Banz zusammenbringt.
Viede:
scheint eine sehr alte Form zu sein.
Erkenntlich am Beispiel des Flusses Wied, die bei Neuwied in den Rhein mündet.
Urkundlich liegt mit Uuida bzw. Vuida (lies Wida) aus dem Jahre 857 die älteste geschriebene Form für die heutige amtliche Schreibweise Wied vor. In der Folgezeit, etwa ab dem 11./12. Jahrhundert, erscheint der Name der Wied häufiger in der urkundlichen Überlieferung, meist als Wide, Wede oder Wyde.
Also könnte das alte Vied den Wechsel von V auf W nicht mitgemacht haben, was darauf schließen lässt, dass sich der Name sehr früh etabliert hatte.
Es gibt mehrere Theorien, was dieses Viede/Wiede bedeuten könnte
BAHLOW - Deutschlands geographische Namenwelt - Frankfurt 1965 - Seite 537 - sieht in der Wied einen prähistorischen-vorgermanischen Namen, der seiner Meinung ursprünglich aus einem Sumpf- und Moorwasser hervorgegangen ist. Als Bekräftigung seiner These zählt er einige andere historische Wassernamen auf, die eine Vorsilbe Wid- führen.
Henning KAUFMANN - Rheinische Städtenamen - München 1973 - Seite 221 - deutet Wied als Wald, wobei er eine unbezeugte Urform *Widaha voraussetzt, zu ahd. Witu, Widu, mhd. Wite ‘Wald, Holz’.
Werner METZLER - Die Ortsnamen des nassauischen Westerwaldes - Marburg 1966 - Seite 165 - setzt die Wied mit ahd. Wida, mhd. Wide ‘Weide, salix’ gleich.
Ein „Widem“ ist ein Kirchengut. Die vielen Widemer, Widmann zeugen davon und es könnte auch hier den Ursprung liefern.
Die oben genannten Wiedenhof lassen ziemich sicher auf Höfe im Besitz der Kirche schließen. Gleiches gilt für Wiedenbach, für einen Bach, der durch ein Kirchgut fließt.
Und zu guter letzt, Widukind ist ein Vorname, altsächsisch aus Holz, Wald.
Widukind war der Sachsenkönig und großer Widersacher Karls des Großen.
Ursprung hier also wieder Wald.
Widu- ist allgemein ein germanischer Namensbestandteil mit der Bedeutung Wald, Holz.
Eindeutiger ist Bantt.
Bant ist germanisch und bedeutet Land im Sinne von Landstrich.
Heute noch vorkommende Namensvettern sind Bracbante - Brachland in der Landschaft Brabant in Mittelbelgien.
Oder Ostrbante - Ostland heute Osterbant.
Solche Formen sind hauptsächlich in Belgien und den Niederlanden verbreitet (da hätten wir den Bezug zu Benelux).
Oben genannt Oberbantenberg somit ein Land an einem Berg, und zwar erhöht gelegen.
Somit komme ich zum Ergebnis, dass ein Name nach der Wohnstätte am wahrscheinlichsten ist.
Ein Bewohner eines Landstrichs an einem Sumpf, einem Wald oder einer Weide.
Oder der Bewohner oder Bewirtschafter eines im Kirchenbesitz stehenden Landstrichs.
Gruß
Lawrence