FAQ (frz.)

Hallo,

vor einigen Jahren gab es den sehr niedlichen Film „L’auberge espagnole“ (Barcelona für ein Jahr). In einer internationalen WG von Ersasmus-Studenten telefoniert der Franzose mit seiner Mutter, und der im Raum befindliche Engländer, der kein Französisch versteht, hört aber mehrfach, wie er meint, das Wort „fuck“. Als er sich nach dem Ende des Gesprächs verwundert zeigt, dass der Freund im Gespräch mit seiner mutter von „fuck“ spricht, erhält er die Erklärung, dass er nicht "fuck, sondern „FAQ“ gesagt hat.

FAQ war der Name oder die Abkürzung einer Uni oder ähnliches. Weiß jemand die konkrete Bedeutung?

Grüße
Carsten

Hallo,

FAQ war der Name oder die Abkürzung einer Uni oder ähnliches.
Weiß jemand die konkrete Bedeutung?

„la fac“ ist die Abkürzung von „la faculté“ = Fakultät. Wenn französische Studenten von der Uni reden, dann sagen sie meistens „fac“, es entspricht somit dem deutschen „Uni“

Gruß
Axurit

OT: FAQ (frz.)
Hallo,

vor einigen Jahren gab es den sehr niedlichen Film „L’auberge
espagnole“ (Barcelona für ein Jahr).

Etwas OT wollte ich anmerken, dass gelegentlich hört man katalanisch reden. Irgendwann mal, wenn Nachbarn miteinander reden.

Ich habe den Film total genossen. es gefile mir sehr gut.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Helena,

ja, OT ist Deine Anmerkung, aber wenn ich trotzdem darauf antworten darf, ohne vom Moderator gelöscht zu werden:

Dass Du als Katalanin den Film gesehen und zudem genossen hast, war mir beim Schreiben meiner Frage klar und habe ich auch an Dich gedacht, obwohl es um Französisch ging und mir ebenso klar war, dass Du meine Frage nicht würdest beantworten können.

Die jungen Leute in dem Film, aus diversen europäischen Ländern, sind nach Barcelona gegangen, weil sie alle Spanisch gelernt haben und weil die Stadt den Ruf hat, nicht nur sehr schön, sondern auch interessant, ja, sogar faszinierend zu sein. All das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Dort aber mussten sie feststellen, sich nicht in Spanien, sondern in Katalonien, so etwas wie in einer Enclave zu befinden. Es gibt eine Szene, in dem die Leute zu einem Professor gehen, ihm erkären, dass sie Erasmus-Studenten seien und ihn bitten, seine Vorlesungen auf Spanisch zu halten. Er lehnt das ab, weil für ihn Barcelona nicht Spanien, sondern Katalonien ist.

Da ist der Punkt, wo meine Liebe zu Spanien und zu Barcelona, das ich gut kenne, ausrastet. Ich bin für menschliche Zusammenarbeit, über bestehende politische, sprachliche und traditionelle Grenzen hinweg. Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch sind weltweit die meistgesprochenen Sprachen, wenn ich mal von für uns exotische Sprachen wie Mandarin, Urdu und ähnlichen absehe.

Ich finde und fände es tragisch, wenn wir neben den genannten weltweit vertretenen Sprachen Minisprachen wie Katalanisch, Walisisch, Rätoromanisch, Hebräisch oder Bayrisch hinzulernen müssten, um uns weltweit bewegen, verständigen, und wohl fühlen zu können.

Am liebsten wäre mir, wir würden uns weltweit auf eine Sprache einigen, die man nicht als Fremdsprache erlenen müsste, sonden die alle Eltern ihren Kindern als Erstsprache (Muttersprache) vermitteln würden. Aber das wird es wohl nie geben.

Grüße
Carsten

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Hallo Carsten,

Ich finde und fände es tragisch, wenn wir neben den genannten
weltweit vertretenen Sprachen Minisprachen wie Katalanisch,
Walisisch, Rätoromanisch, Hebräisch oder Bayrisch hinzulernen
müssten, um uns weltweit bewegen, verständigen, und wohl
fühlen zu können.

Tragisch wäre es, wenn all diese schönen Sprachen eines Tages nicht mehr existierten, unter anderem deshalb, weil eine Generation von Erasmus-Touristen keinen Bock hat, sich die Sprache des jeweiligen Gastlands anzueignen.

Gruß
Axurit

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Hallo,

keinen Bock? Die jungen Leute haben alle Spanisch gelernt und stellen plötzlich fest, dass ihnen das in Katalonien nicht weiterhilft.

Das Argument, dass man auch wenig gesprochene Sprachen erhalten soll, kenne ich, mir ist aber die Kommunikationsfähigkeit, Kontakt von Menschen über Grenzen hinweg, wichtiger als linguistische Elfenbeintürmerei.

Grüße
Carsten

Hallo,

keinen Bock? Die jungen Leute haben alle Spanisch gelernt und
stellen plötzlich fest, dass ihnen das in Katalonien nicht
weiterhilft.

Na, mit Verlaub: Jemand, der jahrelang spanisch gelernt hat, kann doch nicht ernsthaft ÜBERRASCHT darüber sein, wo Barcelona liegt und was man dort folglich spricht.

Das Argument, dass man auch wenig gesprochene Sprachen
erhalten soll, kenne ich, mir ist aber die
Kommunikationsfähigkeit, Kontakt von Menschen über Grenzen
hinweg, wichtiger als linguistische Elfenbeintürmerei.

Dann verkennst du aber völlig, dass eine Sprache weit mehr ist als ein Verständgungsmittel. Sie ist immer auch eine Gedanken-, Gefühls- und Assoziazionswelt.
Wenn ich nicht mehr in der Sprache, in der ich denke und träume, reden könnte, wie mir der Schnabel gewachsen ist quasi, wäre das für mich eine Katastrophe.
Deutsch sähe ich übrigens auch auf der roten Liste…Ist nicht meine Mittersprache, aber: Welch ein Jammer wäre das, wenn es weg wäre !
Für dich nicht ?
Grüße
Olgu

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Rumantsch rationalisiert
Hiho,

Das Rumantsch Grischun ist mit Verlaub keine Minisprache, sondern aufs trefflichste zusammenrationalisiert aus fünf Sprachen: Surmeir, Sursilvan, Sutsilvan, Puter und Vallader. Verschärfend kommt noch dazu, dass sich die Muttersprachler aller fünf genannten Idiome mit Ladin Sprechenden ohne allzu große Mühe verständigen können.

Also immerhin etwa fünfeinhalb Sprachen in einer einzigen gebündelt.

Ach, wer da mitreisen könnte -!

MM

Hallo Olgu,

Na, mit Verlaub: Jemand, der jahrelang spanisch gelernt hat, kann doch nicht ernsthaft
ÜBERRASCHT darüber sein, wo Barcelona liegt und was man dort folglich spricht.

Ich habe auch jahrelang Spanisch gelernt, dann zwei Jahre lang täglich angewendet (allerdings in Lateinamerika) und war völlig überrascht, als ich zum ersten Mal nach Barcelona kam, wo ich mit Spanisch zwar verstanden, aber zuweilen schief angeguckt wurde. Wenn ich nach Bayern fahre, gehe ich auch davon aus, dort Deutsch sprechen zu können, und nicht vorher erst Bayrisch lernen zu müssen.

Dann verkennst du aber völlig, dass eine Sprache weit mehr ist als ein Verständgungsmittel. Sie ist immer auch eine Gedanken-, Gefühls- und Assoziazionswelt.

Ich stimme Dir durchaus zu. Aber das trifft auf alle Sprachen zu. Warum soll man in die Gedanken-, Gefühls- und Assoziazionswelt einer Sprache eindringen, in der man weltweit nur mit einer winzigen Bevölkerungszahl kommunizieren kann? Bevor man gälisch oder rätoromanisch lernt, lernt man dann doch besser Mandarin oder Urdu. Das ist vermutlich schwerer, hilft aber erheblich weiter.

Grüße
Carsten

Moin Carsten,

Ich habe auch jahrelang Spanisch gelernt, dann zwei Jahre lang
täglich angewendet (allerdings in Lateinamerika) und war
völlig überrascht, als ich zum ersten Mal nach Barcelona kam,
wo ich mit Spanisch zwar verstanden, aber zuweilen schief
angeguckt wurde.

Ehrlich gesagt finde ich allerdings, daß du dann selbst schuld bist. Wenn ich irgendwo hin fahre, erkundige ich mich vorher, welche Sprache man dort spricht - nicht nur, welche offiziell ist, sondern welche tatsächlich benutzt wird. Und wenn ich für ein Sprachstipendium irgendwo hin ginge, erst recht. Von daher sage ich auch: wer als Sprachstipendiat nach Barcelona geht, sollte wissen, daß das Katalanisch gesprochen und Spanisch nur geduldet wird.

Wenn ich nach Bayern fahre, gehe ich auch
davon aus, dort Deutsch sprechen zu können, und nicht vorher
erst Bayrisch lernen zu müssen.

Erwartest du in Montreal auch, daß die Leute Englisch mit dir reden?

Warum soll man in die Gedanken-, Gefühls- und
Assoziazionswelt einer Sprache eindringen, in der man weltweit
nur mit einer winzigen Bevölkerungszahl kommunizieren kann?

Weil du dahin gehst, wo diese Sprache nunmal üblich ist zum Beispiel? Diese sprachliche Arroganz finde ich völlig unangebracht. Wenn ich irgendwo hingehe, wo eine bestimmte Sprache gesprochen wird, benutze ich die entweder oder bin mir zumindest bewußt, daß man mir einen Gefallen tut, wenn man sich mit mir in einer anderen unterhält.

Bevor man gälisch oder rätoromanisch lernt, lernt man dann
doch besser Mandarin oder Urdu. Das ist vermutlich schwerer,
hilft aber erheblich weiter.

Hängt davon ab, wo man ist…

Gruß

Kubi

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Hallo Carsten,

Ich habe auch jahrelang Spanisch gelernt, dann zwei Jahre lang
täglich angewendet (allerdings in Lateinamerika) und war
völlig überrascht, als ich zum ersten Mal nach Barcelona kam,
wo ich mit Spanisch zwar verstanden, aber zuweilen schief
angeguckt wurde.

Und das ist jetzt wer schuld ???

Wenn ich nach Bayern fahre, gehe ich auch
davon aus, dort Deutsch sprechen zu können,

Ich nicht :wink:))

Ich stimme Dir durchaus zu. Aber das trifft auf alle Sprachen
zu. Warum soll man in die Gedanken-, Gefühls- und
Assoziazionswelt einer Sprache eindringen, in der man weltweit
nur mit einer winzigen Bevölkerungszahl kommunizieren kann?

Vielleicht, weil das für einen persönlich wichtig ist ?
Ich will und muss nicht mit der Welt kommuzieren, aber mit den Menschen, die um mich sind.

Bevor man gälisch oder rätoromanisch lernt, lernt man dann
doch besser Mandarin oder Urdu.

Das nutzt mir aber wenig, wenn ich in Wales oder dem Schweizer Bergdorf hocke.
Grüße
Olgu
…die gut Deutsch gelernt hat, aber wenn sie in die Schweizer Hauptstadt zöge, nicht erwarten würde, man gehe dort vom Berndütsch ab, sondern es einfach lernen würde.

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