Fast nochmal das Gleiche

Hallo,
also auch ich begreife irgendwie die Welt nicht mehr.
Wenn der Himmel klar ist, dann fliegen die „nur“ mit ihrer Elektronik, kein Mensch redet von Sichtflug. Vor ein paar Jahren durfte ich meinem Sohn damals sogar das Cockpit der 747 zeigen. Und da saßen die beiden: Pilot und Co-Pilot. Und erklärten uns alles. Aber nach draußen hat da keiner geschaut. Und das Ganze in 11000 Meter.
Aber wenn dann mal 'ne Wolke kommt, und gerade dann könnte/würde/müsste die Elektronik ja helfen, jammern plötzlich alle rum.
Dazu kommen dann die Triebwerksprobleme: wenn da wirklich mal ein Spatz reinfliegt und das Triebwerk bleibt stehen, steht das nicht mal in der BILD-Zeitung und die Maschine kommt trotzdem sauber runter. Wenn aber mikroskopischer Staub, den noch gar niemand gesehen hat, rumfliegt, wirds angeblich kritisch.
Also lieber 'nen Spatz in der Hand als ein Staubkorn im Triebwerk (oder so ähnlich)?
cu
Zeulino

Schon gelesen?

Aber wenn dann mal 'ne Wolke kommt, und gerade dann
könnte/würde/müsste die Elektronik ja helfen, jammern
plötzlich alle rum.

Wenn es nur eine Wolke aus harmlosen Chemikalien wie z.B. Wasser wäre, dann würde da niemand sich für interessieren, aber dem ist nicht so:

http://de.wikipedia.org/wiki/British-Airways-Flug_9

Also lieber 'nen Spatz in der Hand als ein Staubkorn im
Triebwerk (oder so ähnlich)?

Lieber ein Flieger am Boden als nach Absturz in einer Stadt. Lieber verärgerte Kunden als Tote Kunden und Schäden an Dritten.

Gruß

Stefan

komplexe Vorgänge
Moin,

also auch ich begreife irgendwie die Welt nicht mehr.
Wenn der Himmel klar ist, dann fliegen die „nur“ mit ihrer
Elektronik, kein Mensch redet von Sichtflug.

wie so viele, technische und nicht-technische Vorgänge in unserer heutigen Gesellschaft ist auch dieser sehr komplex und mit unseren unmittelbaren Sinnen nicht wahrnehm- und begreifbar. Man muss sich also auf technische Hilfsmittel beziehen oder auf Leute, die mit diesen umgehen können um eine Problem zu verstehen. Das ist für Laien oft nicht leicht und wenn diese noch nicht mal versuchen zu verstehen, können sich diese ihre Meinung in der BALDzeitung abholen :wink:
So gesehen hört und liest man so einiges kurioses wie gestern so ein Passagier in einem tagesschau.de-film :smile:

VG,
J~

Das „unangenehme“ von Vulkanasche (im Gegensatz zu normalem Staub) ist halt, dass sie sich im Triebwerk des Flugzeugs >1200°C wieder in glasartige Schlacke zurückverwandelt, die dann das Triebwerk verstopft…

Hallo,

Aber wenn dann mal 'ne Wolke kommt, und gerade dann
könnte/würde/müsste die Elektronik ja helfen, jammern
plötzlich alle rum.

Das Problem ist, dass das Wetterradar angeblich die Vulkanpartikel in der Luft nicht erkennt.

Dazu kommen dann die Triebwerksprobleme: wenn da wirklich mal
ein Spatz reinfliegt und das Triebwerk bleibt stehen,

Ich glaube nicht, dass es deshalb zu einem Triebwerksausfall kommen kann. Die Vulkanpartikel sollen aber wesentlich gefährlicher sein, als ein Spatz, weil sie härter als Stahl sind, schmelzen und sich überall festsetzen.

Gruß
Pontius

Hi,

Dazu kommen dann die Triebwerksprobleme: wenn da wirklich mal
ein Spatz reinfliegt und das Triebwerk bleibt stehen,

Ich glaube nicht, dass es deshalb zu einem Triebwerksausfall
kommen kann.

Stimmt. Das wird auch ausgiebig mit toten Vögeln getestet:
http://www.lufthansa-technik.com/applications/portal…

Gruß S

Hallo Zeulino
Diese verd… Asche hat eine Besonderheit, sie ist schwer, hart und scharfkantig.
Beim Treffer auf die Leitschaufeln mit Fluggeschwindigkeit kommt noch die Drehgeschwindigkeit der Schaufeln hinzu (Vektorrechnung). Dabei passiert es häufig, dass die Partikel einfach an der Schaufel kleben bleiben. Laut Murphy verteilen sich die Partikel aber nicht gleichmäßig, sondern knallen alle auf dieselbe Schaufel. Nach einer gewissen Anzahl von Partikeln wird die Unwucht zu groß und die Schaufel geht mit großem Bahnhof nach hinten ab.
Die Folgen kannst du dir ausmalen.
gruß
Rochus

Hallo,

Ich glaube nicht, dass es deshalb zu einem Triebwerksausfall
kommen kann. Die Vulkanpartikel sollen aber wesentlich
gefährlicher sein, als ein Spatz, weil sie härter als Stahl
sind, schmelzen und sich überall festsetzen.

Hm, hier kann man anfangen zu streiten. Um nämlich den Wirkungsgrad noch höher zu nehmen, wird der Rotor noch ein kleines bisschen größer gemacht, der Luftspalt also noch kleiner. Dazu kommen dann noch so viele Faktoren, wie zum Beispiel die Temperaturverteilung auf dem Rotorblatt, die Temperatur und somit die Größe des Stators, und, und, und, … Und auch hier gilt wieder: Versuch macht kluch!

btw: ich habe meinen „Ehrendienst“ bei der Luftverteidigung geleistet.
Die Triebwerke waren zwar kleiner, aber ich kenne immer noch die Probleme =;o)

absturzfreie Grüße
Zeulino

normaler Staub?
Hallo,

Das „unangenehme“ von Vulkanasche (im Gegensatz zu normalem Staub)

was ist schon „normaler Staub“?
Klar, organische Anteile und Ruß verbrennen annähernd rückstandslos,
weshalb Gasturbinen als „Luftreinigungsmaschinen“ bezeichnet werden können.

Staub aus der Wüste wird wohl anähernd die gleiche Wirkung wie Vulkanasche
haben, aber die kommt einfach nicht in Höhe von über 8km und die Zeitspanne,
in der sich die Flugzeuge in niedriger Höher mit ergeblicher Staub-Belastung
befinden, ist ja nicht lange im Vergleich zur Gesamtflugzeit.
Normalerweise ist da oben also sehr saubere Luft.

Nicki Lauda hat gestern übrigens im Fernsehen wegen der rigorosen
Flugsperren gewettert. Klar, der hat da auch ökon. Interessen.
Aber in dem Zusammenhang hat er bemerkt, das Flugzeuge arabischer
Airlines wegen der der erhöhten Staubbelastung in Erdnähe kürzere
Wartungsintervalle bzw. Inspektionsintervalle der Turbinen haben.
Gruß Uwi

ist halt, dass sie sich im Triebwerk des Flugzeugs
>1200°C wieder in glasartige Schlacke zurückverwandelt, die
dann das Triebwerk verstopft…

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Um nämlich den
Wirkungsgrad noch höher zu nehmen, wird der Rotor noch ein
kleines bisschen größer gemacht, der Luftspalt also noch
kleiner.

Joa, bis die Maschine irgendwo anfängt zu sperren, weil Ma=1 erreicht wird. Außerdem werden viele Schaufeln in Turbinen aktiv gekühlt, also kalte Luft aus dem Verdichter wird in die Turbinenschaufeln geleitet und entweichen dort durch kleine Öffnungen um einen schützenden Kühlluftfilm über die Schaufeln zu legen. Wenn diese Löcher zugesetzt werden, brennt dir die Schaufel relativ schnell weg. Passiert das bei mehreren Schaufeln, bekommt man Probleme :wink:

Gruß

Aber in dem Zusammenhang hat er bemerkt, das Flugzeuge
arabischer
Airlines wegen der der erhöhten Staubbelastung in Erdnähe
kürzere
Wartungsintervalle bzw. Inspektionsintervalle der Turbinen
haben.

Hallo,

Vielleicht steht ihm der Staub schon bis zum Hals… Ansonsten ist das die Untertreibung des Jahres: der Jumbo, dem in einer Aschewolke alle 4 Triebwerke ausgefallen sind, hatte nachher Reparaturkosten von 80 Mio $.

Klar geht es um’s Geschäft, aber der Chef der Lufthansa und Niki Laude wissen genausowenig, wo die Asche ist oder nicht, Ihre Behauptung, da oben wäre einfach nichts und man könnte normal fliegen, ist völlig unverantwortlich.

Gruss Reinhard

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Dazu kommen dann die Triebwerksprobleme: wenn da wirklich mal
ein Spatz reinfliegt und das Triebwerk bleibt stehen,

Ich glaube nicht, dass es deshalb zu einem Triebwerksausfall
kommen kann. …

Wie war das gleich noch mal mit der Notlandung auf dem Hudson River??

Gruss Reinhard

Wie war das gleich noch mal mit der Notlandung auf dem Hudson
River??

Das war nicht ein Spatz sondern viele Gänse. Mithin pro Tier ein Unterschied von mehreren Kilo.

Ralph

Dazu kommen dann die Triebwerksprobleme: wenn da wirklich mal
ein Spatz reinfliegt und das Triebwerk bleibt stehen,

Ich glaube nicht, dass es deshalb zu einem Triebwerksausfall
kommen kann. …

Wie war das gleich noch mal mit der Notlandung auf dem Hudson
River??

So weit ich mich erinnere, war die Ursache nicht ein Spatz.

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Technisch gesehen sieht das so aus:
der Fan sowie die Verdichterstufen sind haben allesamt aerodynamisch geformte Schaufeln, ähnlich wie Flügel, nur stärker gekrümmt.
Die Luft wird eingesogen (und zwar zig Kubikmeter pro Sekunde) und durch die Strömung um die Verdichterschaufeln verdichtet. Die Luft mit hohem Druck kommt in die Brennkammer und wird dort mit Kerosin vermischt und entzündet.

Die Vulkanasche „verschlammt“ sozusagen die Verdichterschaufeln und ändert deren Aerodynamik. Es wird weniger verdichtet, weniger Luft wird transportiert und irgendwann ist das Gemisch in der Brennkammer so fett (d.h.der Sprit-zu-Luft-Anteil erhöht sich), so dass die Verbrennung nicht mehr stattfinden kann.

Das Pech dass die 747 damals hatte, war dass sie wohl durch eine sehr dichte Wolke geflogen sind.
Das Glück dass sie hatten, war dass das Glas bei Erkaltung abgeplatzt ist und die Triebwerke wieder anliefen.

Da man aber keine wirklich fundierten Erkenntnisse über die Auswirkungen von Vulkanasche hat, wird hier nach dem Prinzip Safety First gehandelt. Wir sollten alle dafür dankbar sein.
Die Fluggesellschaften könnten mal ein paar Millionen zur Forschung locker machen, dann gäbe es vielleicht auch nähere Erkenntnisse.

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