hi,
ich beschäftige mich gerade damit, ob Goethes Faust ein Beispiel der Menschheit darstellt, oder doch viel eher einen Übermenschen?
Wie denkt Ihr darüber?
hi,
ich beschäftige mich gerade damit, ob Goethes Faust ein Beispiel der Menschheit darstellt, oder doch viel eher einen Übermenschen?
Wie denkt Ihr darüber?
ich beschäftige mich gerade damit, ob Goethes Faust ein
Beispiel der Menschheit darstellt, oder doch viel eher einen
Übermenschen?
Hallo yosemite,
auf jeden Fall: das Erste. Ein Übermensch, d.h. einer, der durch Wissen und Können die Welt beherrscht und ungetrübt glücklich ist, würde er gern sein, dahin geht sein „heißes Bemühn“, dafür verkauft er seine Seele. Aber gerade darin ist er exemplarisch Mensch.
Gruß,
Pietro
Hallo !
Ergänzend: Zu bemerken wäre noch, dass Faust mit seinem Ziel, Kontrolle über die Welt der Geister und Macht über Mephisto zu erlangen, scheitert. Außerdem stürzt er die arme Grete ins Unglück !
Also kein Übermensch, sondern ein Strebender !
Gruß
Markus
ok, aber…
ok, aber…
… steckt nicht auch ein bisschen vom Übermenschen in ihm drinne? Derjenige, der alles in der Welt erforscht hat, und an die Grenzen der Menschheit gegangen ist, und sie mit Mephisto überschritten hat? Ist er demnach nicht doch ein Übermensch?
Die Frage ist ja eigentlich auch, ob es quasi 2 Gestalten vom Faust gibt: einen tpyischen Vertreter der Menschheit und zum anderen den Übermenschen Faust!
Gibt es das? Und was ist mit dem „Grenzen sprengen“?
Hallo,
… steckt nicht auch ein bisschen vom Übermenschen in ihm
drinne? Derjenige, der alles in der Welt erforscht hat, und an
die Grenzen der Menschheit gegangen ist, und sie mit Mephisto
überschritten hat? Ist er demnach nicht doch ein Übermensch?
ich bin mir nicht ganz sicher, was du überhaupt mit „Übermensch“ meinst. Der Begriff Nietzsches vom Übermenschen ist ein Wesen, das den Menschen und seine Eigenschaften hinter sich gelassen hat und über dessen Fähigkeiten lacht (etwa so wie der Mensch über die geistigen Fähigkeiten eines Affen). Legt man diese Terminologie zu Grunde, dann kann Faust kein Übermensch sein, denn es ist ja gerade das Menschliche, dem er sich zwar entfremdet, gleichwohl aber wieder hingezogen fühlt. Im Osterspaziergang beispielsweise weist Faust Wagner zurecht, als der über das einfache Volk herzieht.
Die Frage ist ja eigentlich auch, ob es quasi 2 Gestalten vom
Faust gibt: einen tpyischen Vertreter der Menschheit und zum
anderen den Übermenschen Faust!
Zitat:
„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hlher Ahnen.“
Für solche Unzufriedenheiten hätte ein Übermensch nur ein mildes Lächeln übrig, denke ich.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Gibt es das? Und was ist mit dem „Grenzen sprengen“?
Im heutigen Leben würde man Faust als krankhaften Perfektionisten bezeichnen, glaub ich. Ein Übermensch würde
gelangweilt lächeln über die Probleme, die Faust quälen.
Er ist eindeutig menschlisch.
Zu Kafkas Verwandlung: Ist der überhaupt verfilmt worden je?
Unter dem selben Namen. Ich kenn ein Stück, aber frag nicht nach
Titel und oder Autor, der hat sowas ähnl. verfilmt. Geht auch
um einen Mann, der plötzlich nicht mehr aus der Wohnung geht,
er läßt sich Lebensmittel bringen uws. Spielt aber im Heute.
Die Verwandlung stell ich mir schwierig vor, zu verfilmen, die
Nuancen, wie im Buch beschrieben, baut ja auf reine Gefühle auf,
die Depression…ich kenn es nicht, würde mich aber auch sehr
interessieren.
Herzl. Gruß
hd
Ich schließe mich - was den „Übermenschen“ betrifft Herrn Millers Position an. Habe die Formulierung aber auch eher als „Universalgelehrter“ verstanden.
Würde aber meinen, dass Faust zwar als so etwas wie ein Universalgelehrter dargestellt ist (wenn auch nicht sehr ausgreifend). In seinem Streben ist er menschlich. Wobei mir gerade durch den Kopf geht, dass er schon so einen Zug an sich hat: Er begegnet den irdischen Dingen zu Beginn ja sehr emotionslos und meint, nichts könne ihn mehr begeistern. Mephistos Aufgabe ist es ja dann, ihn zu versuchen. Trotzdem kein Übermensch ! Ganz und gar nicht. Ein Universalgelehrter meinetwegen. Und was seinen Umgang mit den überirdischen Mächten betrifft, weiß erv weder genau, wie sie funktionieren, noch was sie so alles können. Seine Beschwörungen haben zwar Wirkung, scheinen mir aber mehr ein Ausprobieren zu sein, denn ein Wissen. Und virtuos ist er da in jedem Fall nicht !
Markus
Hallo !
Wer ist hd ? Und wieso „Die Verwandlung“ ? Das gehört doch gar nicht zum Faust ? Ist diese Frage an mich gerichtet ?
Es gibt einen Film namens „Kafka“ von einem Regisseur, der mittlerweile sehr angesagt ist, dessen Name mir aber entfallen ist. Die Hauptrolle (Kafka) spielt Jeremy Irons.
Der Film hat aber nichts mit der „Verwandlung“ zu tun. Ist eher eine Melange aus dem „Schloss“, etwas Horror, Biographie und anderen mit Kafka in Zusammenhang stehenden Versatzstücken. ABer dennoch recht sehenswert (wenn das ganze Drumherum mag).
Außerdem wurde „Das Schloss“ verfilmt und ich glaube, es gibt so eine Art Episodenfilm aus einigen Erzählungen (mit Motiven aus dem „Landarzt“).
Vielleicht sollte man den „Kafka“-Film mal anschauen ?
Schöne Ferien allerseits !
Hallo !
:
: Wer ist hd ?
ich, außerdem hab ich yoseminte geantwortet und gleich die Frage, die sie oben gestellt hat nach
der Verfilmung von Kafkas
Verwandlung mit bestatementet…*gg*
Du hast Dich doch selber vor mein Posting gedrängelt, siehe Uhrzeit.
Alle Unklarheiten beseitigt???
:
: Schöne Ferien allerseits !
oha…
Ciao
Heidi-Dilarah K.-T. *gg*
Es geht eine Benach
tags Yosemite!
ich denke, er fungiert eher repräsentativ für die möglichkeit des menschen, sich zu vergeistigen und die irrtümer bzw. verzweiflungen, die sich daraus ergeben können.
faust befindet sich zwischen mephisto und dem Herrn, d.h. er hat die rein fleischliche ebene überwunden, die des höchsten bewußtseins aber noch nicht erreicht und erhält dadurch seine prägende ambivalenz.
das ist, glaube ich, auch das dilemma, das goethe mit der gelehrten-, gretchen-, helena- und herrscher-tragödie beabsichtigt und gegen ende des 2.teils löst; faust kehrt sich da praktisch von dem hybrischen anspruch ab, in der menschlichen dimension erleuchtet zu werden und gibt sich einfach hin, so wie gretchen ihm intuitiv vorangegangen ist.
vielleicht bietet sich der begriff „übermensch“ ja auch gar nicht so an, denn faust besitzt durchaus noch menschl. „defizite“ und erliegt an sich oft genug der versuchung,- außerdem ist er ja praktisch dem fatum ausgeliefert, das mit dem prolog als große klammer des dramas definiert wird-und übermenschlichkeit erreicht er letztendlich erst durch die himmelfahrt-also doch vielleicht eher menschl. symbol für die möglichkeit des individuums, sich kraft seines intellekts zu einem an sich „edlen, hilfreichen und guten“ menschen zu formen- also goethes idealvorstellung-sicher auch als projektionsfläche für goethes eigene unrast und ungenügsamkeit?
Laura
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das hassu sowas von schön gesagt, laura, ne ne ne, ich bin noch ganz ergriffen, besonders die stelle mit den klammern, die hats mir angetan .