Faust I Existenzkrise

Hallo ich habe ein großes Problem. Ich habe heute erfahren, dass ich am Mittwoch etwas vortragen muss in Deutsch. Ich muss Faust Existenzkrise anhand von Textbelegen darstellen und seine Probleme und Ziele verdeutlichen.
Ich bin keine große Leuchte in Deutsch und mir fällt sowas immer sehr schwer, daher hoffe ich auch Hilfe von euch.

Faust ist ein sehr intelligenter Mensch, der sehr viel studiert hat und alles wissen möchte. Er möchte wissen, „was die Welte im inneren zusammenhält.“ Er muss allerdings feststellen, dass er ein Mensch ist und nicht alles wissen kann. Faust wendet sich ja dem überirdischen zu und beschwört einen Erdgeist. Dadurch wird seine Situation noch schlimmer. Faust ist sehr einsam und distanziert sich von der Gesellschaft…

Ich weiß gar nicht ob das die Existenzkrise ist, was ich oben beschrieben habe. Es wäre sehr nett wenn mir jemand helfen könnte.

LG
Manuel

Hallo Manu, Existenzkrise ist hier etwas ganz Reales. Krisis heißt Entscheidung, Faust hält die Phiole und hat die erste Entscheidung getroffen, seiner Existenz ein Ende zu setzen. Das allein macht kein Drama aus. Dazu gehören die Umstände, die zur Krise führen, aber nicht selbst die Krise sind. In deinem Vortrag musst Du die Gründe nennen, die Faust das Leben unwert erscheinen lassen. Das Dinge- Lehrenmüssen, die er selbst kaum kennt. Das Gefühl der Ebenbürtigkeit, als der Erdgeist durch seinen Willen gezwungen erscheint, dann die vernichtende Zurückweisung durch diesen,die ihn geradezu in den Abgrund stößt. Und dann die Auflösung mit dem Klang der Osterglocken, der die endgültige zweite Entscheidung herbeiführt. Zwischen diesen beiden Entscheidungen liegen Leben und Tod, das ist die Existenzkrise, von der in Deiner Frage die Rede ist. Gruß, eck.

Hallo,

deine Frage passt besser ins Literaturbrett, aber okay, jetzt ist sie erstmal hier.

Faust ist ein sehr intelligenter Mensch, der sehr viel
studiert hat und alles wissen möchte. Er möchte wissen, „was
die Welte im inneren zusammenhält.“

Zuerst mal musst du richtig zitieren. Das ist besonders bei einem Text mit einer Sprachdichte wie Faust wichtig.
Er will erkennen, „was die Welt im Inner st en zusammenhält“

Ich weiß gar nicht ob das die Existenzkrise ist, was ich oben
beschrieben habe.

In der Szene „Nacht“ will sich Faust umbringen. DAS ist die Existenzkrise.
Du hast angefangen seine Gründe, wie er dahinkommt zu beschreiben.
Mach das weiter, etwas ausführlicher. Du könntest schlimmeres tun, als dich bei wikipedia durchzuhangeln, auch gibt es Interpretationen zu Faust in Bibliotheken (und im Internet) zu hauf.
Ganz kurz die Stationen:

  1. Wissensdurst (er will ALLES wissen)
  2. Erkenntnis: Wissen ist nicht alles.
  3. Beschwörung der Geister
    3.1. Makrokosmus: nur ein Schauspiel
    3.2. Erdgeist: Faust fühlt sich ihm verwandt, wird aber als „kleiner Mensch“ zurückgestoßen --> er fühlt sich klein
  4. Wagner (sein wissenschaft. Gehilfe) kommt und zeigt Faust nun die andere Seite, die er NICHT ist (so wie er KEIN Geist ist) - in diese Welt passt er auch nicht
  5. angesichts der Grenzen, die er in allen Richtungen erlebt, beschließt er sich umzubringen

Das ist das Gerüst. Was du daraus machst (und lies doch ein bisschen Sekundärliteratur dazu, es gibt soviel!), ist deine Sache.

Gruß
Elke