Faust ii

Kehlmann in der FAZ:

„Faust II“. Was Goethe da leistet, diese Wanderung durch alle Tonlagen, alle Versmaße, alle Stimmungslagen unserer Sprache, dem lässt sich überhaupt nichts an die Seite stellen – vielleicht ein paar Oden von Hölderlin, aber sonst gar nichts. Man kann eigentlich in deutscher Sprache nicht schreiben, oder jedenfalls sollte man es nicht, ohne sich den „Faust II“ ständig präsent zu halten. Mehr geht nicht in dieser Sprache, und in einer anderen wohl auch nicht.

Hmmmm…

MultiVista las nur Faust 1 mit Begeisterung… war wohl zu wenig?

Faust II - ein Muss??

Guten Tag,

was ist schon „muss“?

Dennoch ist Faust II ein großes Stück und nicht zuletzt wirft der II durchaus ein neues Licht auf den ersten Teil.

Was hast du zu verlieren, wenn du es liest? Und du könntest vielleicht am Ende sagen, du hast es genossen und neue Erkenntnisse gewonnen. Und im schlimmsten (?) Fall wirst du sagen: gefällt mir nicht, bringt mir nichts.

MfG
GWS

Wenn ich das nachstehende so lese, dann fuehrt kein Weg dran vorbei:

Warum Sie Faust II lesen sollten - Festmahl in fünf Gängen

„Wenn die Poesie ganz von der Welt verloren ginge, so könnte man sie aus diesem Stück wiederherstellen.“ Was Goethe einmal über ein Drama Calderóns sagte, sollte später für sein eigenes Hauptwerk gelten: Faust – Der Tragödie zweiter Teil ist ein Festschmaus in fünf Gängen, mit dichterischen Zutaten aus aller Welt und vielen Epochen, kunstvoll zubereitet vom unbestrittenen Meister seines Fachs. Beim Genuss der Speisen kann einem allerdings schon mal der Bissen im Hals stecken bleiben, etwa wenn Goethe dem Leser das Platzen einer waschechten Spekulationsblase vor Augen führt. Oder man prustet vor Lachen angesichts der Sprachlist, mit der der alte Haudegen seinen prüden Zeitgenossen Orgasmen im Meer und schwule Teufel unterjubelte. Er schien zu ahnen, dass sie sein Werk entweder missverstehen oder gar nicht begreifen würden, und ordnete an, Faust II erst nach seinem Tod zu veröffentlichen. Seither hat sich manch ein Theaterregisseur daran die Zähne ausgebissen. Dabei ist der Stoff gar nicht so hart, wie oft behauptet wird: Man muss sich nur darauf einlassen, das reichhaltige Mahl mit Bedacht und ohne Seitenblick auf die Uhr zu genießen. aus: http://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/wirtsc…

Hab es mal angelesen. Fuer einen Philosophen und Pessimisten bzgl. der Welten-Zukunft durchaus „Nahrung“ :

http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?A…

MultiVista las nur Faust 1 mit Begeisterung… war wohl zu
wenig?

Faust II - ein Muss??


„Faust I“ erklärt unseren täglichen Mikrokosmos (Wein, Weib, Gesang, Gier…

  • die zehn Gebote und die atheistische/natürliche Crux der Perfektibilität.)
    „Faust II“ erklärt die Wirkweisen des Makrokosmos auf den Mikrokosmos in
    ihren historischen (naturgesetzlich morphologischen?) Vollzügen.

Goethe schätzte die Bibel und den Koran als atheistischer Christ nur deshalb,
weil er die Allumfassendheit und das Sendungsbewußtsein dieser Texte gern
nachvollzogen hat. Mit den Faust-Texten ist ihm das in kleiner Weise gelungen.

„Faust II“ ist ein „MUSS“ für Germanisten (99% der Germanisten haben es nicht gelesen),
eine Freude für Philosophen (Fundus von vereinfachenden, zitierbaren Sprüchen und Bildern), eine Last für Occupy-Bewegte (Zivilisation ist ohne organisiertes Banking nicht zu haben; Ungleichheit ist der Motor von Entwicklung, etc.) und für alle anderen kann
es ein Brevier sein.

Es ist nichts falsch daran, mit „Faust II“ nicht klar zu kommen. Goethe hat den Text nicht
zum „Normalgebrauch“ geschrieben. Er hat über 35 Jahre alles Wissen seiner Zeit, alle
Kniffe und Finten lateinischer Tradition und seinerzeit aktuellen Tratsch so vermischt,
daß es eine Freude ist. Er hat 35 Jahre…!!! Ebenso sollte man in „Faust II“ reinlesen.
Jeder Akt ein neuer Spass auf unsere Realität.

o-berg

Samstag, 12.10. | 19.30 Uhr | BR alpha

Eigentlich möchte man meinen, zu Goethe, der als der bedeutendste deutsche Schriftsteller gilt, sei wirklich schon alles gesagt. Im Epochenbruch zur Moderne war er seiner Zeit im Denken jedoch teilweise so weit voraus, dass man ihn erst heute richtig versteht. Sein „Faust“ war wohl ein erster Entwurf des modernen Menschen.

Meine Frage waere noch:
Inwiefern „deckt sich“ Faust I / II mit dem Autor Goethe?

http://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Der_Trag%C3%B6di…