FAUST - Tragödie I - Königsspiele ?

Hey Leute !,

kennt sich jemand mit dem Faust von Johann wolfgang von goethe aus ?
Da gibt ein Stück in der Szene „Hexenküche“ die auch Königsspiel genannt wird. Weis jemand etwas darüber oder um was es da überhaupt geht?

Ich seh da nicht durch und auch im Internet bist NICHTS zu finden. Wenn jemand was im Web findet könnnt ihr es mir auch gerne sagen :smile:

A.

Hallo,

Da gibt ein Stück in der Szene „Hexenküche“ die auch
Königsspiel genannt wird.

von wem?
Wo bist Du auf diese Bezeichnung gestoßen?

Gruß
Kreszenz

unsere Lehrerin meinte der Abschnitt mit den Tieren mit der krone heißt so und ja keine ahnung was der abschnitt ausdrücken soll. Dachte vllt. sowas wie eine Spiegelung von MEphisto seine Aufgabe oder soo .

A.

Hey Leute !,

Hey Leut!

Möglicherweise meint deine Lehrerin den „Walpurgisnachtstraum“.
Das ist eine Szene zwischen „Der Walpurgisnacht“ und „Der Trübe Tag“ und sie heißt vollständig „Walpurgisnachtstraum oder Oberons und Titanias goldne Hochzeit“

Dabei geht es, wie der Name sagt, um die goldene Hochzeit des Elfen- Königs paares Oberon und Titania.

Ich würde sie - die Lehrerin - aber unbedingt fragen, ob das gemeint ist, ehe du dir die Arbeit einer Interpretation machst - der Walpurgisnachtstraum ist nicht leicht zu verstehen und wird oft gar nicht gespielt

Sonst fällt mir nichts ein, was mit „Königsspiel“ im Faust gemeint sein könnte und auch da ist es sicher nicht die übliche Bezeichnung.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/3664/25

Gruß, Maresa

Nein das is die stelle schpn aber das ist in der szene Hexenküche !

Hier sitz ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt ich hier, es fehlt nur noch die Krone.

Die Tiere (welche bisher allerlei wunderliche Bewegungen durcheinander gemacht haben, bringen dem Mephistopheles eine Krone mit großem Geschrei) :

O sei doch so gut,
Mit Schweiß und mit Blut
Die Krone zu leimen!

(Sie gehn ungeschickt mit der Krone um und zerbrechen sie in zwei Stücke, mit welchen sie herumspringen.)

Nun ist es geschehn!
Wir reden und sehn,
Wir hören und reimen –

Ich nehme an, daß diese Stelle damit gemeint ist; meiner Ansicht nach ist sie im Kontext der Zeit (frz. Revolution und ihre Folgeerscheinungen, beinhaltet eventuell auch Anspielungen auf Napoleon Bonaparte) zu sehen. Daß Goethe, wie viele seiner Zeitgenossen, mit der „Freiheit“ sympathisiert hat, ist unbestritten. Was dabei allerdings nicht ganz ins Schema paßt, ist, daß die Szene „Hexenküche“ bereits in der Fassung „Faust - ein Fragment“ (1788) eingefügt wurde, was mich zu dem Schluß bringt, daß es sich dabei doch um eine allgemeine Kritik am absolutistischen Königtum handeln könnte, wobei die „Tiere“ das „Volk“ und sein Verhalten darstellen sollen.
Eine andere Interpretationsmöglichkeit findet sich bei einer Betrachtung von Goethes „Hang zur Freigeisterei“, bzw. seiner Zugehörigkeit zur Freimaurerei, wobei dann Mephistopheles den Initiaten parodieren würde, der seine Position auf dem „Thron der Erleuchtung (oder wie auch immer)“ errungen hat, doch dessen „Krone“ in dem Moment zerbricht, als sie ihm von „Unwissenden/Ungebildeten/animalischen, triebhaften, Menschtieren (–>Sexualität & Triebleben)“ dargebracht werden soll (ebendeswegen).

Gruß
nicolai

Servus, Nicolai,

bin gespannt, ob du auf deinen Vorschlag eine Antwort bekommst - ich habe auf eben denselben Vorschlag keine bekommen.

Ich habe allerdings - ein Irrtum beim Schreiben, weil ich mich davor durch den Walpurgisnachtsstraum gewühlt hatte - Walpurgisnacht statt Hexenküche geschrieben und habe keine Interpretationsmöglichkeiten mitgeliefert. Wer den Faust gelesen hat, dem ist das sofort aufgefallen…nur die eigenen Irrtümer fallen oft unter den Tisch:frowning:(

Für Schüler also nur eine Frage des Ausssitzens…*lach*…

Und was die Frage des „Lehrkörpers“ betrifft: ich habe drei Inszenierungen des Faust’ mitgemacht - diese Szene kapital als „(das) Königsspiel(e)“ zu bezeichnen, halte ich für kühn. Aber vielleicht findet der Titel ja durch wer-weiß-was jetzt Eingang in die Literaturgeschichte:smile:)

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, J.
(Und meinen Artikel mit der falschen Szenenbezeichnung habe ich gelöscht, aber du hast ihn ja als Antwort sicher im Artikelstrang:smile:)

Jo mei - do kunnat i jo aa no zwanzg oda dreißg Seiten laung so weidamocha, waarat jo aa ned schwer…
Schließlich lassen sich über den werten Herrn „geheimen Rath“ problemlos ganze Folianten mit Interpretationen seiner Werke füllen (was einer nicht unerklecklichen Zahl von „Literaturexperten“ zu Lohn und Brot, sowie einer weitaus größeren Anzahl von Lehrern, Schülern und Studenten dafür zu unkontrollierbaren Schweißausbrüchen und Alpträumen verhilft), man müßte ihn, bzw. seine Werke und Stücke nicht einmal gelesen haben - „wiki“, „google“ und ein wenig Intelligenz, Allgemeinbildung und Kombinationsgabe würden´s möglich machen (:wink:)…
…wos jetza nix draun ändat, daß i den Mephistopheles aafoch mog, waal der is cool, witzig und, bei genauerer Betrachtung, viel „weitsichtiger“, vernünftiger und meinetwegen auch „weiser“ als der „hochgelehrte Herr Doktor“ :smile:

Gruß
nicolai

p.s.: wos schreibst eigentli imma „Gruß aus dem Waldviertel“, waunnst eh die meiste Zeit in „Bärlin“ umahuckst…?

ot
Servus, Nicolai

p.s.: wos schreibst eigentli imma „Gruß aus dem Waldviertel“,
waunnst eh die meiste Zeit in „Bärlin“ umahuckst…?

Wie kommst denn auf DIE Idee???

Gruß, heute mal aus Wien, aber definitv nicht aus Berlin,
Maresa