Die meisten haben bekanntlich CDU/CSU und FDP gewählt,
insofern tun sich viele schwer jetzt zu kritisieren. Sie
müssten damit eingestehen, dass sie die vor der Wahl
geäußerten kritischen Bedenken gegenüber einer
FDP-Klientelpolitik nicht begriffen haben obwohl es zu 100%
eingetreten ist.
Wähler achten auf so etwas im Gros nicht … sie haben keinerlei legitimatorischen Druck für Ihre Wahl. Denn wie Sie sicherlich wissen gibt es nur wenige Wähler, die sich gegen Kritik an der von ihnen gewählten Partei verwehren.
Ich verstehe immer gar nicht was Sie alles nicht sehen. Ständig heißt es hier: „Warum wehrt sich keiner gegen xxx?“ „Warum beachtet keiner xxx?“ usw. usf. Die FDP-Sache wurde doch nun wirklich Ewigkeiten in den Medien durchgekaut. Und dass die Hemmschwelle für Demos oder was weiß ich heute in Deutschland hoch ist, ist ja auch nichts Neues.
Wer ins Archiv geht und nochmal nachschaut kann dort lesen,
dass es ausreichend Warnungen gab. Ich erinnere mich lebhaft,
wie ich und ein paar andere hier große Bedenken gegen eine
FDP-Klientelpolitik geäußert haben. Jetzt ist genau das
eingetreten, was wir vorraussahen.
„Voraussahen“? Was gibt es daran vorauszusehen? Dass eine Partei mit vielen alten Mitgliedern eher Politik für Ältere macht ist ebenso wenig ungewöhnlich wie dass die FDP Politik für ihre Mitglieder macht …
Die meisten Wähler halten jetzt die Klappe weil es das Beste
ist, was sie tun können, nachdem sie die Partei zuletzt in
Regierungsverantwortung gebracht haben.
Wie gesagt, sehr steile These. Ich höre doch nicht auf eine Partei zu kritisieren, nur weil ich sie gewählt habe. Dass dies die meisten Wähler machen, können Sie doch sonntäglich in den neuesten Wählerumfragen beobachten.