Federsattelstütze gebrochen, 10mm Rundstahl stabil genug?

Guten Tag, mir ist die Federsattelstütze auseinandergefallen, habe entdeckt dass mein ganzes Gewicht eigentlich nur auf einem Zeigefinger dickem Stab lastet. Der Aludruckguss ist gebrochen, innen befindet sich ein 10mm Rundstahl, dieser ist gehärtet, denn ich kann mit einer Werkzeugzange keine Riefen hineinkratzen. Jetzt meine Frage, ist das so zu verantworten? Eigentlich müsste bei jeder Sattelstütze das Maximalgewicht mit angegeben sein. Vom Gefühl her würde ich da einen 30 kg Jugendlichen draufsetzen, aber keinen 100kg Mann. Vielleicht ist hier ja ein Ingenieur der Statik berechnen kann. Dazu noch Daten: Sattelrohr ist um 20 grad nach hinten geneigt, das Gewicht das auf dem Sattel lastet ist vom Sattelrohr aus gesehen direkt am Sattel um 10cm nach hinten versetzt. Die andre Häfte kann ich leider nicht hochladen, weil bei wer weiss was neue Nutzer nur 1 Bild hochladen dürfen (wie unheimlich sinnvoll). Hier der Link zur andren Hälfte:
oje das darf ich auch nicht, dann ist dieses Forum nutzlos.

h X tt X ps X : X / X /imgur X . X co X m/ X a X / X BLCezFk (X raus zweites Bild)

Bei einer Sattelfederung kommt das Gewicht eher von oben als von der Seite, wie du ja auch beschrieben hast, die 10 mm Rundstahl haben als keinerlei Problem mit 100kg oder auch mit 150 kg schweren Menschen. Zumal sich das Gewicht ja auch verteilt und teilweise auf dem Lenker und den Pedalen liegt.

Unter normalen Umständen dürfte auch dieses Ausbrechen, was man in deinem Bild sieht nicht passieren, da kann es sich maximal um einen Materialfehler handeln.

PS: Was für Jugendliche wiegen denn 30 kg? Meine 6-jährige wiegt mit Klamotten ja schon so viel.
PPS: Ich weiß nicht, was das auf dem zweiten Bild sein soll. Eine gebrochene Schraubverbindung?

Das zweite Bild zeigt die Klemme der Patentsattelstütze, wo das Stück Aludruckguss (rechts) noch drinsteckt, man könnte den Sattel also wieder aufstecken. Ich stimme zu, dass wenn der Druck von oben kommen würde dann wäre das kein Problem, aber das ist nicht so. Zwei Faktoren sorgen dafür dass auf die Sattelstange ein starkes Biegemoment wirkt und zwar genau an der Stelle an der es gebrochen ist. Erstens ist die Sattelstange nicht senkrecht, sondern schräg, zweitens lastet das Gewicht nicht genau von oben auf der Sattelstange sondern versetzt. Somit addiert sich das Biegemoment von Neigung und Versetzung und somit wirkt eine große Hebelkraft auf dieses dünne Stück Metall!

Das Ding war an der Stelle, wo es gebrichen ist, zu schwach. Sonst wäre es ja nicht gebrochen. Aludruckguss ist halt nichts, was wirklich was hält. Und hat vielleicht auch noch unsichtbare Fehlstellen. Aber bislang hat es ja gehalten und niemand weiß, warum es nun tatsächlich gebrochen ist - es kann ja eine unvorhergesehene Überlastung gewesen sein, also purer Zufall. Oder eine Benuztung außerhalb der Spezifikation. Oder gar Absicht (nein, will ich dir nicht unterstellen).
Das sind Binsenweisheiten.

Die Frage ist: was willst du eigentlich erreichen? Das Ding verstehen? Das Ding verbessern? Entschädigung für einen Unfall damit? Ersatz auf Garantie?

Ich will es verstehen und anschließend eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen. Ich tendiere zu fester Stütze aus Stahl und evtl. anderem Sattel wo die Aufnahme über dem Schwerpunkt ist und nicht daneben.

Ups, ich kann den Sattel ja nur nach vorne verstellen. Mehr bleibt nicht übrig.

Ich kann dein 2. Bild nicht öffnen - Image not available…

Das ist doch normal. Ich habe an keinem Rad eine senkrechte Stütze. 31,8 mm Aluhohlrohr, kaltgeschmiedet, 25-27° Neigung, ordentlich Sattelversatz (er ist so weit hinten, wie möglich): seit 2 Jahren bzw 18,000 km an einem Rad verbaut, kein Problem. Ich wiege mehr als 30 und weniger als 100 kg :wink:

Materialfehler oder mit zu hohen Drehmoment angezogen und so das Material punktuell geschwächt?
Alu-Komponenten tausche ich ab und an, soweit ich weiß (bin kein Materialtechniker) ist Alu nicht Dauerfest, es kann durch die Schwingungen & Stöße ermüden & brechen. Erfahrung habe ich damit nicht, ich tausche lieber, als zu experimentieren

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Bild ist noch da. Nunja ein Rohr hält wesentlich mehr aus als Vollmaterial (Hebelwirkung). Und Stahl ist günstiger als Alu weil es eher langsam reißt und biegt (Homogeneres Material). Günstigst verarbeitetes Alu könnte da problematischer sein. Die kritischsten Punkte am Rad sind die Sattelaufnahme, die gesamte Lenkung mit Gabel und die Bremsen.

Wenn du meinst. Materialmixe sind jedenfalls auch nicht ganz ohne, in den Alurahmen meines o. g. Bikes kommt mir auch nur Alu. Vernünftiges Alu, denn ich fahre recht viel.

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Da stimme ich dir zu, das ist ein guter Plan. Man darf sich halt nicht drauf verlassen dass immer alles sicher ist, freihändig fahren kann nach hinten los gehen (z.B. wenn die Sattelstütze aufgibt).
Augen auf, Ohren auf, Hirn einschalten, mitdenken, auf Nummer sicher gehen.

Manchmal wundert mich wie wenig Sachkenntnis von Herstellern von sicherheitsrelevante Bauteile in das Produkt gesteckt wird, wie hier z.B. wie kommt man auf die Idee eine Sattelstütze zu durchlöchern und so eine Kerbwirkung einzubringen? https://a2011.wordpress.com/2013/11/21/gebrochene-led-sattelstutze/

Materialmix ist nur von Bedeutung wenn der Vorbau aus Stahl ist und eine Alulenkstange rein soll. Vor allem wenn der Vorbau einen Grat hat und dieser eine Kerbe in den Alulenker drückt. Bei der Sattelstange wäre das gleiche Problem wenn ein Stahlkloben eine Kerbe hätte und diese in die Alu Sattelstützenkerze reindrücken würde. Nimmt man Stahlkerze und Stahllenkstange, dann wären diese Sachen schon mal kein Problem mehr.

Den wichtigsten Teil meines Zitates hast du unterschlagen: mein Bike und demzufolge meine Meinung.