Fehler beim druck?

hallo!

habe mir vor ca. einem monat zu verschiedenen opern gedruckte partituren, die faksimile und klavierauszüge von verschiedenen opern besorgt, um sie miteinander zu vergleichen und mitzulesen beim anhören.

jetzt ist mir bei der Oper „H&G“ (ich schreibe den namen nicht mehr aus, weils mich nervt) aufgefallen, dass die Gesangsstimme von H. im abendsegen im faksimile ein bisschen andere noten, die tonhöhe betreffend, hat als in der gedruckten partitur und dem KA.

Ausserdem wird auf allen aufnahmen, die ich habe, es ebenso gesungen wie im KA, und NICHT wie im faksimile.
ein lesefehler meinerseits ist hier ausgeschlossen, weil diese noten im faks. sehr schön geschrieben sind und deutlich erkennbar sind. es SIND andere noten.

das ist doch ein riesenirrtum!

Bilder ?
Hallo,

… abendsegen im faksimile ein bisschen
andere noten, die tonhöhe betreffend, hat als in der
gedruckten partitur und dem KA.

Könnte im Faksimile ein anderer Schlüssel verwendet sein ?
Ist die „andere“ Tonhöhe nur bei einigen Tönen oder ist die komplette Stimme „höher“ ?

ein lesefehler meinerseits ist hier ausgeschlossen, weil diese
noten im faks. sehr schön geschrieben sind und deutlich
erkennbar sind. es SIND andere noten.

Es wäre gut, die ensprechenden Stellen vergleichen zu können, kannst du die passenden Bilder ins Netz stellen ?
Grüßle
Herm

Hallo!

jetzt ist mir bei der Oper „H&G“ (ich schreibe den namen nicht
mehr aus, weils mich nervt) aufgefallen, dass die
Gesangsstimme von H. im abendsegen im faksimile ein bisschen
andere noten, die tonhöhe betreffend, hat als in der
gedruckten partitur und dem KA.

Ausserdem wird auf allen aufnahmen, die ich habe, es ebenso
gesungen wie im KA, und NICHT wie im faksimile.
ein lesefehler meinerseits ist hier ausgeschlossen, weil diese
noten im faks. sehr schön geschrieben sind und deutlich
erkennbar sind. es SIND andere noten.

Ich weiß zwar nicht auf Anhieb, welche Oper „H&G“ sein soll, aber: es war nicht ungewöhnlich, daß musikalische Werke, insbesondere Opern, sehr praxis-, d.h. aufführungsorientiert erstellt wurden; der Komponist hatte z.B. bestimmte Sänger für bestimmte Rollen im Auge usw. Oftmals wurde dann während der Proben zur Uraufführung einiges noch mal geändert (weil es besser klingen sollte, weil der Sänger es anders wollte usw.). Oftmals entstanden anläßlich verschiedener Aufführungen unterschiedliche Fassungen von bestimmten Werken, die teilweise nebeneinander erhalten sind. In noch früheren Zeiten entstanden unterschiedliche Fassungen teilweise auch nur durch Abschreib-Fehler…
Eine gute Notenausgabe (wie auch eine gute Aufnahme) informiert in so einem Fall, um welche Fassung es sich handelt, bzw. an welchen Stellen die Fassung von irgendwelchen Vorlagen abweicht (und ggf. warum).

Grüße,
Vlado

hi!

Würde ich sehr gerne tun, kann es aber in ermangelung eines Scanners nicht. :frowning:

Verdammt!

Doch es ist der gleiche Notenschlüssel in der Gesangsstimme. Auch alle anderen Noten sind bei allen Fassungen die gleichen. Ich will kurz schildern um was es genau geht:

H. singt im Faksimile das Wort „Abends“ mit zwei gleichen Viertelnoten (weiss den Notennamen nicht, nehmen wir an, es ist ein C).
Dann singt er die Worte „will ich“ mit einem anderen Ton (sagen wir D), die auch zweimal hintereinander gesungen werden.

Also lautet die Tonfolge im Faksimile: (alles Viertelnoten): C C D D

Im Klavierauszug und in der gedruckten Partitur steht es anders, nämlich: C D D D

Und gesungen wird es auch stets so. Der Abendsegen ist ja ein Duett, ich habe mir mal die „Mühe“ gemacht, beide Varianten auf dem klavier zu spielen. Die Stimme von G. mit der rechten hand, die Stimme von H. mit der linken. Zuerst die Faksimile Version, und dann die gedruckte, und die Faksimile klang meiner einschätzung nach besser.

Ps: ich habe mit der linken hand nicht die tiefsten töne gespielt, die habe ich auf meinem billigkeyboard, mit vier oktaven, sowieso nicht.

Hänsel und Gretel
Hallo,

Ich weiß zwar nicht auf Anhieb, welche Oper „H&G“ sein soll,

Ersparen wir es Eric, den Namen ausschreiben zu müssen :wink:

[…] Gesangsstimme von H. im abendsegen […]

Hier wird es klar …

W.

1 Like

Hallo,

Ich weiß zwar nicht auf Anhieb, welche Oper „H&G“ sein soll,

Ersparen wir es Eric, den Namen ausschreiben zu müssen :wink:

[…] Gesangsstimme von H. im abendsegen […]

Hier wird es klar …

Ja, den Hinweis habe ich übersehen, es geht also um H. und G. von E. H. :smile:

genau, die Oper H&G von E.H., text von A.W. UA unter R.S.!

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Hallo Eric,

ich habe leider von Hänsel und Gretel keine Partitur zur Verfügung, also nur ein paar allgemeine Assoziationen zu deiner Frage:

  1. Bis vor ein paar Jahren haben es die Herausgeber von Notenmaterial in der Tat leider oft nicht ganz so genau genommen und Veränderungen am Notentext nicht immer dokumentiert. Ich merke es gerade bei uns im Chor, wo wir die Liebeslieder-Walzer von Brahms aus zwei verschiedenen Notenausgaben singen, und die Abweichungen sind teilweise recht deutlich. „Urtext-Ausgaben“, die den Anspruch haben, den Notentext des Komponisten getreu wiederzugeben, sind erst so in den letzten ca. 30 Jahren üblicher geworden. Es kann gut sein, dass deine Notenausgaben auf älteren Notenstichen beruhen.

  2. Es könnte auch sein, dass ein Schreibfehler des Komponisten vorliegt, er also Töne notiert hat, die harmonisch nicht an diese Stelle gehören. Wenn so ein Fall eindeutig vorliegt, wird er in praktischen Notenausgaben meist stillschweigend korrigiert. Nur wissenschaftliche Ausgaben vermerken solche Korrekturen im Revisionsbericht.

  3. Die Frage ist schließlich noch, welches Faksimile du hast. Oft haben die Komponisten ihre Werke ja mehrfach überarbeitet, und das Faksimile muss nicht unbedingt die „Fassung letzter Hand“ wiedergeben, die auch als Vorlage für den Notenstich diente. Von Hänsel und Gretel gibt es ja mindestens drei Fassungen: das heimische Märchenspiel von 1890, die Singspielfassung von 1891 und die Opernfassung von 1893. Das Vorwort deiner Faskimile-Ausgabe sollte darüber Aufschluss geben, welche Noten du eigentlich vor dir hast.

Grüße
Wolfgang

Hallo nochmal,

hoppla, da hätten wir ja eine Partitut im Netz:
http://www.dlib.indiana.edu/variations/scores/bgp305…
(S. 156, 3 Takte nach Ziffer 92)

Hier singt Hänsel also D - D - Fis - Fis.
In deiner Ausgabe singt er was anderes? Wohl eine Angleichung an die die Stimmführung der Gretel. Welche Ausgabe hast du?

W.

hi!

ja, es steht 1893 drauf.
ausserdem sind in diesem faksimile ALLE orchesterstimmen, 1. violine, 2. violine, Violoncello, Horn, Xylophon, Glockenspiel, Kontrabass, Fagott, Oboe etc. aufgeschrieben, wenn auch nicht so gut leserlich.

wieso müssen komponisten immer so schlampig schreiben? humperdinck verwendet im faksimile auch überhaupt keine taktstriche, sondern schreibt die noten einfach so hin. was soll das?

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hallo!

interessant: die noten auf dieser website sind die gleichen wie im faksimile, aber in meiner gedruckten partitur UND dem klavierauszug nicht. und gesungen wird es so wie auf der website auch nie.

PS: was bedeuten diese ziffern eigentlich? und was bedeutet „dasselbe zeitmaß“?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Partiturangaben
Hallo,

PS: was bedeuten diese ziffern eigentlich?

Die „92“ von dieser Seite?
Das sind „Studierziffern“, und die dienen Dirigent und Musikern der Orientierung bei der Probenarbeit. Die Orchestermusiker haben ja nur ihre Stimme vor sich, nicht die ganze Partitur, können sich also nicht so gut orientieren. Wenn der Dirigent ansagt „Wir setzen 3 Takte nach 92 ein“, weiß jeder um welche Stelle es geht und ob er dran ist.

und was bedeutet „dasselbe zeitmaß“?

Dasselbe Tempo (wie zuvor).

Grüße
Wolfgang

Hallo,

Hier singt Hänsel also D - D - Fis - Fis.

in meiner Partitur auch.

In deiner Ausgabe singt er was anderes?

Schau mal hier in die Noten:
http://www.notenbuch.de/product.aspx?id=360123&Looku…

Dies scheint eine Bearbeitung zu sein oder eine frühere Fassung oder so - derselbe Fehler wie unten beschrieben. Keine Ahnung, wo der herkommt, aber das ist bestimmt die Fassung, die gemeint ist.

Gruß

Bona

Hallo,

Schau mal hier in die Noten:
http://www.notenbuch.de/product.aspx?id=360123&Looku…

Du meinst wohl
http://www.notenbuch.de/product.aspx?id=360123&Looku…

Die Abbildung ist sehr klein, aber aus der Beschreibung geht klar hervor, dass das eine Bearbeitung für Frauenchor ist. Das bringt uns bei der Frage nach der Originalfassung nicht viel weiter.

Grüße
Wolfgang

stimmt, die abbildung ist recht klein, aber tatsächlich (nach einigem suchen :wink: der gleiche fehler, genau so notiert wie in meinem klavierauszug (vom schott verlag übrigens).

die gedruckte partitur, die ich habe, hat ein braunes, altes bild von 1909 mit hänsel, gretel und der hexe drauf auf der vorderseite, den verlag weiss ich allerdings nicht.

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