Hallo,
ich versuche eine Antwort:
Im Limbus vergisst man, dass man in einem Traum ist. Traum und Realität verschwimmen. Auf den verschiedenen Ebenen (Levels) des Unterbewusstseins kann sich der Held gleichzeitig ganz verschieden verhalten. Der Selbstmord im Traum kann das Aufwachen bedeuten. Das Leben, das Cobb auf einer anderen Ebene führt – vielleicht in Realität – kann dann ein langes Leben sein.
Intelligent spielt Christopher Nolan in „Inception“ mit unseren Begriffen der Dimensionen, mit dem Verhältnis von Zeit und Raum. Er erfindet Bilder jenseits aller Wahrscheinlichkeit und eine auf verschobenen Zeit- und Bewusstseinsebenen spielende Geschichte, und er wirft damit das grundlegende Prinzip des Erzählkinos - dass wir glauben sollen, was wir sehen, weil wir es sehen - über den Haufen: Alles, was wir sehen, ist bei Nolan in „Inception“ Illusion.
Indem er seine filmischen Räume immer wieder unerwartet neu als Vorstellungs-, Denk- oder Traumräume ausrichtet und sie dabei ineinander verschachtelt, stellt dieser Regisseur grundsätzliche Fragen. Vor allem stellt er die gorße Frage: In welcher Wirklichkeit existieren wir eigentlich?
Was Ihre Frage betrifft: In Wahrheit kommt die Geschichte nicht im Limbus, sondern schon in der Passkontrolle davor zu sich selbst: Oberste staatliche Instanzen beglückwünschen den Helden zur Wiederherstellung seiner Psyche.
Liebe Grüße
Mario Wasserburg