Hallo,
ich bin im Mai dieses Jahres so richtig blöd vom Fahrrad gefallen (Wegeunfall). Mir hat es den Lenker verrissen, ich bin mit dem rechten Bein auf den Boden gekommen. Während das Bein stand, hat es mich zur Seite weggerissen.
Der radiologische Befund war: Innen- und Außenbandanriß, Läsionen im Innenmeniskus, ein nicht sichtbares vorderes Kreuzband, Erguss im Knie. Eine Abgrenzung was Altschaden (Knienahe Aitken III-Fraktur) und was Neuschaden konnte nicht vorgenommen werden.
Soweit so gut oder schlecht. 4 Wochen Tragen einer Orthese. Auch nach wochenlanger Physio konnte eine Streckung nur um die 10° erreicht werden (vorher endgradige Streckhemmung). Ich dachte das gibt sich, wenn ich viel Laufe. Also habe ich meinen für den August geplanten Bergurlaub nicht abgesagt und bin Bergwandern gegangen
Auch durch die ständige Bewegung keine Besserung der Streckfähigkeit, aber manchmal ein starker Schmerz im Knie, der dann ein paar Tage anhielt.
Nun ist es mit der BG ja nicht immer einfach, die Kosten für die OP wurden schon im Vorfeld abgelehnt, weil der Beratungsarzt meinte, die Sache müsste nach 6 - 8 Wochen ausgeheilt sein.
Jetzt im September wurde das Knie arthroskopisch begutachtet: festgestellt wurde ein Korbhenkelriss, der sich in den Gelenkspalt gelegt hat sowie der Verlust des vorderen Kreuzbandes, sowie eine Sinuvitis.
Letzte Woche war ich bei einem Kniespezialisten zwecks einer Kreuzbandplastik. Der hat sich nicht die ausgedruckten Bilder und die radiologischen Ausführungen angesehen, sondern die Bilder auf der CD und hat auch hineingezoomt. Siehe da, der Korbhenkelriss war zu sehen, die Kreuzbandstümpfe, samt einem Riss in der Nähe des ehem. Kreuzbandes, sowie ein typischer Erguss.
Die BG hat, schon vor dem Termin beim Kniespezialisten, einen Gutachter eingeschaltet um zu prüfen ob die Folgen wirklich vom Unfall kommen.
Der Vorunfall war 1985, im Jahr 1999 und 2002 gab es jeweils eine Kernspinuntersuchung, auf beiden ist ein intakter Innenmeniskus und unversehrtes Kreuzband zu sehen.
Ich wüsste nicht, wann mir das Kreuzband abhanden gekommen sein könnte, ich bin im Frühjahr noch fleissig, bis zu 25 km gewandert. Eine Schwellneigung hat das Knie schon seit dem Erstunfall, diese Schwellungen treten bei Belastung auf, sind nicht sonderlich schmerzhaft und klingen in ein, zwei Tagen wieder ab. Es gab keine weiteren Unfälle, bei denen das Knie verdreht wurde etc. Eine Verschleißbedingte so plötzlich auftretende Ursache schließe ich persönlich aus. Die Verschlechterung trat erst mit dem erneuten Unfallgeschehen ein.
Mal abgesehen davon, das ich mir eine OP und 4 Monate rumhumpeln hätte ersparen können, ist es echt blöd, weil durch die Teilentfernung des Meniskus natürlich weiterer Schaden entstehen wird. Gonarthrose besteht bereits. Außerdem wird sich die andere BG (auch Wegeunfall) natürlich weigern für weitere Verschlechterungen einzustehen.
Gibt es irgendeine Stelle, an die man sich wenden kann? Zahlt die Kasse eine erneute Auswertung der Bilder bei einem anderen Radiologen? Wie kann man dem Gutachter erklären, das dies Unfallfolgen sind?
Der Kniespezialist riet notfalls vor Gericht zu ziehen.
Vielen Dank für das Lesen des doch recht langen Textes.
Gruß
Tina