Hallo liebe Experten,
ich bin gerade dabei, eine Fehlerrechnung zu machen. Ich bin daran interessiert, inwiefern sich die Spannung an der Mittelanzapfung eines Spannungsteilers ändert, wenn einer der beiden Widerstände, die den Spannungsteiler bilden, 5% Toleranz aufweist.
Der Spannungsteiler besteht aus 2 Widerständen, R1 und R2.
Ubat
|
|
R1
|
±- Uaus
|
R2
|
|
Masse (0V)
Über den beiden Widerständen liegt die Spannung Ubat an. Ich interessiere mich für die Spannung Uaus. Sie wird berechnet durch
Uaus = Ubat * R2 / (R1+R2)
Soweit alles klar. Wenn ich jetzt eine Fehlerrechnung mache in der Vermutung, daß R2 eine Abweichung von 5% hat, gehe ich so vor:
delta Uaus = d ( Ubat * R2 / (R1+R2) ) / dR2 * delta R2
und bekomme
delta Uaus = Ubat * R1 / (R1+R2)^2 * delta R2
Ich nehme nun an, daß R1 = R2 = 1000 Ohm, somit ist delta R2 = 50 Ohm, was den 5 % entspricht. Ubat sei 5V. Ich erhalte
delta Uaus = 5 * 10^-3 * 50 = 0,125 Volt
Soweit in Ordnung. Wenn ich das jetzt aber überprüfe und die Abweichung der Spannung des Spannungsteilers berechne, wenn R2 50 Ohm mehr hat, dann bekomme ich
Uaus = 1050 / (1000+1050) = 2,561 Volt, und nicht 2,625 Volt, wie ich erwartet hätte! umgekehrt bekomme ich Uaus = 950 (1000+950) = 2,436 Volt, und auch nicht 2,375 Volt, wie ich erwartet hätte! Nur die Differenz zwischen 2,436 und 2,635 ergibt 0,125.
Was ich jetzt nicht verstehe: Wenn ich den Widerstand in eine Richtung um 5% verändere, kann ich doch nicht für delta Uaus den doppelten Fehler bekommen! Oder wie muß ich mir das vorstellen?
Außerdem wäre es toll, wenn ich den relativen Fehler berechnen könnte, ohne mit absoluten Werten wie 50 Ohm rechnen zu müssen.
Wo stehe ich auf dem Schlauch? Ich habe es mir jetzt zig-mal hin und her gerechnet, vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen.
Viele Grüße,
Bernhard