Fehlerstromschutzschalter / FI / RCD + Eurostecker

Liebe Elektro-Experten,

Ihr würdet mir mit der Beantwortung meiner Frage sehr weiterhelfen!
Vielen Dank im Voraus für’s Lesen!

Ich habe im Garten kälteempfindliche Pflanzen, die ich bei extremen Minusgraden gerne mit Heizkabeln schützen möchte. Spezielle Palmenheizungen etc. sind leider zu teuer. Jedoch werden Heizkabel auch für Aquarien und Terrarien in verschiedenen Längen hergestellt. Die Leistung beträgt z.B. 10 W pro m. Die Kabel sind i.d.R. doppelt silikonummantelt und VDE-geprüft.
Die Frage ist, ob man die Verwendung solcher Kabel sicher gestalten könnte.

Zwei Probleme:

  • Die Kabel besitzen offenbar alle Eurostecker (was ich als Laie eigentlich merkwürdig finde).
  • Das Haus, Bj. 1965, ist nur zweiadrig verkabelt.

Die IP-44-Schutzklasse meiner portablen Erdspieß-Gartensteckdosen ist wegen der Eurostecker natürlich ausgehebelt. Das Eindringen von Wasser oder Schnee könnte ich durch sorgfältiges Verpacken in eine Plastiktüte verhindern. Bei Frost würde ich mit Problemen durch Kondenswasser nicht rechnen.

Sicher kann man da aber nie sein. Außerdem könnte die Isolierung des Kabels ja doch mal beschädigt werden, z.B. durch Vögel oder Dornen (sehr unwahrscheinlich, aber möglich).

Meine Fragen:

Problem Schutzklasse:

Bestimmmt kann man einen Eurostecker nicht „elektrisch“ in einen Schukostecker verwandeln. Gibt es aber wenigstens eine Lösung, das Eindringen von Spritzwasser in die Steckverbindung wie beim IP-44-Stecker mechanisch zu erschweren, z.B. durch einen Adapter (zusätzlich zur Plastiktüte)?

Problem Fehlerstrom:

a) Nun gibt es ja diese FI-/RCD-Zwischenschalter. Stimmt es, dass diese bei Geräten mit Eurostecker nicht auslösen?

b) Bringt so ein Zwischenschalter bei meiner zweiadrigen Hausverkabelung überhaupt etwas (in bezug auf mein Garten-Erdkontakt-Problem)?
Das Haus insgesamt könne man bei einer solchen Verkabelung nicht nachrüsten, hat mir ein Elektriker gesagt.

  1. mögliche Folgen

a) Was könnte passieren, wenn Spritz- oder Kondenswasser in die Steckverbindung eintreten würde, ohne Kontakt zur Erde?

b) Was könnte passieren, wenn durch eine beschädigte Kabelisolierung oder Wasser ein Kontakt zur Erde hergestellt würde?

Ich weiß natürlich, dass 100%ige Sicherheit nicht herstellbar ist, und eigentlich alles von einem Fachmann korrekt installiert werden müsste… Trotzdem würde ich mich über jeden Tipp sehr freuen!

DANKE, Eure

Annegret

Hallo Annegret.
Ich habe nur den Anfang gelesen.
Der Eurostecker sagt doch schon alles.
Er schreit: Nein, Nein.
Was in der Stube noch geht, geht im Garten noch lange nicht.
Vergesse Dein Vorhaben.
Gruß
noge

Problem Schutzart:

Bestimmmt kann man einen Eurostecker nicht „elektrisch“ in
einen Schukostecker verwandeln. Gibt es aber wenigstens eine
Lösung, das Eindringen von Spritzwasser in die Steckverbindung
wie beim IP-44-Stecker mechanisch zu erschweren, z.B. durch
einen Adapter (zusätzlich zur Plastiktüte)?

Es ist zulässig, den Eurostecker abzuknipsen und durch einen Gummistecker ersetzen zu lassen. Genau das würde ich raten.

Problem Fehlerstrom:

a) Nun gibt es ja diese FI-/RCD-Zwischenschalter. Stimmt es,
dass diese bei Geräten mit Eurostecker nicht auslösen?

Doch. Es kommt drauf an, wie/wohin der Fehlerstrom fließt. Ein Schutzklasse I Gerät („geerdet“, mit Schukostecker) bringt den RCD zum Auslösen, wenn Strom über den eigenen Schutzleiter abfließt ODER direkt auf einen Körper, ins Erdreich, auf die Wasserleitung, …
Ein Schutzklasse II Gerät (mit Euro- oder Konturenstecker) bringt den Schutzschalter natürlich nur zur Auslösung, wenn ein Fehlerstrom z.B. wie bei Dir denkbar ins Erdreich fließt.
Was wohl derjenige meinte, der Dir das sagt: Ein Gerät mit Eurostecker, welches von seiner Umgebung isoliert (z.B. auf einer Küchenarbeitsplatte) stehend betrieben wird, kann keine Fehlerströme erzeugen.

b) Bringt so ein Zwischenschalter bei meiner zweiadrigen
Hausverkabelung überhaupt etwas (in bezug auf mein
Garten-Erdkontakt-Problem)?

Ja, es gibt sogenannte PRCD-S, die gerade bei zweiadriger Installation eingesetzt werden sollen, um ein Gerät in einer Steckdose zu schützen.

http://de.wikipedia.org/wiki/PRCD-S

Das Haus insgesamt könne man bei einer solchen Verkabelung
nicht nachrüsten, hat mir ein Elektriker gesagt.

Das ist richtig. Bei „klassischer Nullung“ ist ein RCD nicht zulässig.
Er kann nur bestimmte Fehlerarten (direkter Stromfluss gegen einen anderen, geerdeten Körper wie Erdreich oder Wasserleitung) erkennen und neigt zu Fehlauslösungen (sobald ein unbeschädigtes geerdetes Gerät mit seinem Metallgehäuse einen anderen, mit Erde verbundenen Gegenstand berührt, z.B. wenn ein Toaster mit seinem Metallgehäuse an den Wasserkran in der Küche kommt).

  1. mögliche Folgen

Sind nicht zu befürchten, wenn Stecker getauscht werden und PRCD-S eingesetzt wird!

a) Was könnte passieren, wenn Spritz- oder Kondenswasser in
die Steckverbindung eintreten würde, ohne Kontakt zur Erde?

Der Stecker ist dann ja ein Gummistecker und dichtet die Verbindung ab. Wenn es nicht dicht genug ist, löst der PRCD-S aus.

b) Was könnte passieren, wenn durch eine beschädigte
Kabelisolierung oder Wasser ein Kontakt zur Erde hergestellt
würde?

PRCD-S schaltet ab.

Ich habe im Garten kälteempfindliche Pflanzen, …
Jedoch
werden Heizkabel auch für Aquarien und Terrarien in
verschiedenen Längen hergestellt.

Was ich völlig überlesen habe (weil der Rest Deiner Frage absolut problemorientiert und verantwortungsbewusst gestellt war):

Diese Heizkabel sind doch vermutlich gar nicht für den Einsatz im Freien zugelassen, oder? Denn sonst hätten die doch keinen Eurostecker…

Sowas wäre zulässig:

http://devi.danfoss.com/Germany/Professional/Product…

Hallo Annegret!

Ich stimme xstroms Ausführungen zu, allerdings vermisse ich noch das „Verbot“ der Plastiklösung als geplanter zusätzlicher Wasserschutz!!!
Das bitte absolut nicht ausprobieren, ob im Winter oder Sommer ist dabei egal - die Plastiktüten"lösung" zieht Wasser wie Teufel!!!
Ich hab zwar jetzt keine Ahnung, ob das dann nun wirklich Kondenswasser ist oder ob die Tüte das Wasser durch die (mehr oder weniger gut verschlossene) normale „Beladungsöffnung zieht“ (Kapillarwirkung?) - ist aber am Ende auch vollkommen egal, nass ist nass…

MfG, Olli

Hi olli,

Ich stimme xstroms Ausführungen zu,

ich auch

allerdings vermisse ich
noch das „Verbot“ der Plastiklösung als geplanter zusätzlicher
Wasserschutz!!!

welches Verbot? ich bin überrascht

egal - die Plastiktüten"lösung" zieht Wasser wie
Teufel!!!

durch kalt-warm-kalt-warm-kalt-warm entsteht Kondenswasser
aber gegen Sturmtief ‚Daisy‘ trotzdem ein absolut zuverlässiger Schutz gegen direktes Einpeitschen von Schnee oder Sturmregen -besser als wenns in die Steckdose direkt reinduscht oder 40cm Neuschnee über der Steckdose liegt. Mit „Tüte“ kein Problem…

Ich hab zwar jetzt keine Ahnung, ob das dann nun wirklich
Kondenswasser ist oder ob die Tüte das Wasser durch die (mehr
oder weniger gut verschlossene) normale „Beladungsöffnung
zieht“ (Kapillarwirkung?) - ist aber am Ende auch vollkommen
egal, nass ist nass…

die Öffnung der Tüte muss natürlich unten sein, daß das Kondenswasser ablaufen kann -logisch

Hi olli,

Hallo schorsch!

allerdings vermisse ich
noch das „Verbot“ der Plastiklösung als geplanter zusätzlicher
Wasserschutz!!!

welches Verbot? ich bin überrascht

Naja, wir Mitglieder hier verbieten den Leuten doch immer so gerne etwas (allerdings meistens nur Mord oder Selbstmord) ;o)
Es gibt natürlich kein Verbot für Plastiktüten von offiziellen Seite (jedenfalls nicht direkt), deshalb hatte ich das Wort ja auch in Anführungszeichen gesetzt.

egal - die Plastiktüten"lösung" zieht Wasser wie
Teufel!!!

durch kalt-warm-kalt-warm-kalt-warm entsteht Kondenswasser
aber gegen Sturmtief ‚Daisy‘ trotzdem ein absolut
zuverlässiger Schutz gegen direktes Einpeitschen von Schnee
oder Sturmregen -besser als wenns in die Steckdose direkt
reinduscht oder 40cm Neuschnee über der Steckdose liegt. Mit
„Tüte“ kein Problem…

Okay, also doch Kondenswasser, danke für die Aufklärung!
Aber „absolut zuverlässig“?? Naja… In meinen Außensteckdosen habe ich lieber eine Menge Wasser oder Schnee auf Schlag (dann haut es wenigstens gleich meinen FI und/oder den LS-Schalter raus) als wenn eine „unfachgemäß“ in eine Plastiktüte eingewickelte Kupplung/Steckdose/Kabeltrommel womöglich über Stunden oder Tage hinweg immer wieder ein paar Tropfen auf die stromführende Teile kriegt und langsam vor sich hin oxidiert/britzelt, bis dann vielleicht irgendwann mal der FI kommt.
Ist natürlich Geschmackssache, aber die Ursprungsfragerin plante ja einen wochen- oder sogar monatelangen Betrieb und bei so etwas werde ich immer ganz ganz vorsichtig…

[…]ist aber am Ende auch vollkommen egal, nass ist nass…

die Öffnung der Tüte muss natürlich unten sein, daß das
Kondenswasser ablaufen kann -logisch

Das sollte dann aber auch entsprechend deutlich gesagt werden, bisher kam das ja nicht zur Sprache. Aber jetzt ist es gesagt und ich kann viel beruhigter schlafen gehen ;o)

Danke für deine Aufklärung!
MfG, Olli

Hallo Annegret

Schaue doch mal beim ELV Elektronikversand www.elv.de vorbei, dort werden Heizbänder verschiedener Längen mit der Schutzart IP54 angeboten, der Preis stimmt auch und es ist zur Sicherheit ein Trenntrafo dazwischengeschaltet, also auch optimal im Außenbereich eizusetzen.
Siehe unten:

Produktabbildung Niederspannungs-Kabelheizung NSH 14-10, 14 W, 10m, IP 65

Niederspannungs-Kabelheizung NSH 14-10, 14 W, 10m, IP 65

Niederspannungs-Kabelheizung NSH 14-10, 14 W, 10m, IP 65

Niederspannungs-Kabelheizung NSH 14-10, 14 W, 10m, IP 65

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Artikel-Nr.: 68-539-80

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Gruß schwubbi1877