Fehlgeburt und jetzt?

Kinder & Familie Familie
#1

Hallo,

ich hatte vor fast vier Jahren bereits eine Fehlgeburt. Damals hatte ich schlimme Schmerzen und Blutungen. Der Frauenarzt hatte dann eine Fehlgeburt festgestellt.

Kurz darauf bin ich dann gleich wieder schwanger geworden und hab unseren kleinen Schatz bekommen.

Der ist jetzt 2,5 Jahre und wir hatten uns auf ein Geschwisterchen gefreut. Bin auch auch auf Anhieb schwanger geworden. War eigentlich gleich der 1.Versuch.

Gestern hab ich dann Blutungen bekommen. Gar nicht schlimm, nur so ein bisschen. Hab dann ein Bad genommen und versucht mich zu beruhigen. Wusste aber schon, dass etwas nicht stimmt, mir war gar nicht mehr schlecht.

Heute Morgen bin ich aufgestanden und da lief mir das Blut dann schon die Beine runter. Hab meinen Mann gleich angerufen aber der konnte nicht sofort aus dem Geschäft gehen.

Die Frauenärztin hat dann noch eine Fruchthöhle festgestellt, aber keinen Embryo mehr gesehen. Wir haben dann die Möglichkeiten gesprochen und wir haben uns entschlossen keine Ausschabung vorzunehmen und zu warten bis das Kind abgeht. Und das war dann am Nachmittag der Fall.

Klingt jetzt vielleicht komisch, aber wir haben es in eine Plastikdose gepackt. Wir wollen es die Tage begraben.

Aber jetzt blutet es recht stark und ich fühl mich auch so erschöpft. Bisher konnte ich noch gar nicht richtig weinen und fühl mich so schlapp. Ich hab keinen Hunger, zwinge mich aber zum trinken.
Ich fühle mich total ausgelaugt. Ich kann nicht mal sagen ob ich traurig bin.
Warum wollte das Baby nicht bei uns bleiben? Wir hatten uns so darauf gefreut. Mittlerweile haben wir auch angefangen es unseren Freunden zu erzählen. War ja schon in der 10 Woche. Und bisher ist es so gut gelaufen.

Bin ich traurig? Ich weiß es gar nicht.Mein Mann hat vorhin geweint aber ich kann nicht weinen. Es tut nicht mal weh, ich dachte es müsse weh tun.

Wie stark dürfen den die Blutungen sein? Es ist bisher deutlich mehr als Periodenstärke. Ich möchte aber am liebsten hier auf meinem Sofa liegen bleiben und dann in unser Bett liegen. Oder sollten wir doch ins KH gehen?

Ich weiß doch auch nicht, würde einfach so gerne weinen…

Ich kann nicht mal nach dem warum fragen. Es war halt nicht gesund und die Natur hat es so gewollt, aber ich muss doch traurig sein.

Was soll ich jetzt tun? Was soll ich mit meinem Mann machen? Der ist auch so traurig und muss sich jetzt noch um mich und das Kind kümmern…

#2

Hallo!

Es tut mir so leid für dich, ich habe eine gute freundin die ähnliches erlebt hat sie hat mir mal von dem buch „eigentlich unsere kinder erzählt“ du findest es auf der seite http://www.maximilianprojekt.com/ vielleicht hilft dir das ein bißchen.

Viele grüße

#3

Liebe Jenny,

es tut mir sehr leid und ich hoffe Du findest irgendwann Deinen Weg mit diesem schmerz leben zu können. Hast Du noch Kontakt zu Deiner Hebamme? Hebammen sind auch für diese Situationen Ansprechpartnerinnen. Ansonsten meld Dich doch einmal in einer Hebammenpraxis und hol Dir dort unterstützung.

Liebe Grüße
FS

#4

Jeder geht anders damit um
Hallo!

Es tut mir leid, dass Du das erleben musst, ich musste da auch schon durch.

Einen guten Tipp kann ich leider nicht geben. Möchte Dir aber sagen, dass es kein Gesetz gibt, dass Dir vorschreibt, dass Du jetzt sofort weinen und trauern musst. Setze Dich nicht unter Druck, gönne Dir Ruhe und Erholung, wenn es Dir gut tut, lenke Dich ab.

Lass Dir soviel Zeit, wie Du brauchst, um das Ganze hinnehmen zu können, evtl. zu verstehen und damit zu leben. Wahrscheinlich muss erstmal Dein Körper heilen und sich wieder umstellen, die Psyche zieht dann wahrscheinlich nach.

Klingt jetzt vielleicht komisch, aber wir haben es in eine
Plastikdose gepackt. Wir wollen es die Tage begraben.

Wenn es Euch gut tut, dann ist es das Richtige. Mir liegt soviel Theatralik nicht, aber das ist ganz subjektiv.

Warum wollte das Baby nicht bei uns bleiben?

Diese Frage halte ich (auch ganz subjektiv) für ein wenig falsch gestellt. Nach dem „Warum“ würde ich auch forschen, mit Hilfe der Frauenärztin und evlt. eines Psychotherapeuten. Die Sache hatte sicher Ursachen, körperliche oder psychische, die sollte man ergründen, um sich so etwas in Zukunft möglichst zu ersparen. Obwohl es auch möglich ist, dass man den Grund nie herausfindet, weil er im Embryo lag. Bis zur 12. Woche entscheidet der Körper nur zwischen ja oder nein. Läuft auch nur ein bisschen falsch während der Entwicklung, dann geht das Kind ab. Eine Art von ziemlich strikter und harter Vorauswahl, die man einfach nur so hinnehmen kann.

Ich kann nicht mal nach dem warum fragen. Es war halt nicht
gesund und die Natur hat es so gewollt,

Ja, das ist das Darum.

aber ich muss doch
traurig sein.

Nein, musst du nicht.

Was soll ich mit meinem Mann machen?
Der ist auch so traurig und muss sich jetzt noch um mich und
das Kind kümmern…

So ist das in einer Familie (Fast hätte ich, infiziert vom Ice-Age-Virus „Herde“ geschrieben). Einer kümmert sich um den anderen. Normalerweise tut er das gern (nehme ich bei Euch eigentlich auch an). Dann sollte man das auch dankbar annehmen. Und versuchen, in einer anderen Situation das selbe für ihn zu tun.

Ich wünsche Euch alles Gute
kernig

#5

Hallo

Was soll ich mit meinem Mann machen?
Der ist auch so traurig und muss sich jetzt noch um mich und das Kind kümmern…

So ist das in einer Familie (Fast hätte ich, infiziert vom Ice-Age-Virus „Herde“ geschrieben). Einer kümmert sich um den anderen. Normalerweise tut er das gern (nehme ich bei Euch eigentlich auch an). Dann sollte man das auch dankbar annehmen.

Ich denk auch, dass ihm das Kümmern in seiner Trauer helfen wird.

Viele Grüße

#6

Wobei man schon aufpassen muss
Hi!

Dass der Mann nicht irgendwann aus den Latschen kippt. Und er auch seine Nische bekommt, um sich mal hängenlassen zu dürfen. Oder zumindest die Chance bekommt zu sagen, wenn er nicht mehr kann.

Wobei ich sehe, dass die Fragestellerin das gerade einfach nicht leisten kann, sich um den Mann zu kümmern. Aber ein Auge sollte sie drauf haben.

Evtl. gibt es dafür auch gute Freunde oder nahe Verwandte.

Grüße
kernig

#7

Hallo Jenny!

Auch mir tut leid, was dir passiert ist.

Da sich aber bisher niemand zur medizinischen Seite geäußert hat, möchte ich dies gern nachholen.

Wenn du selbst das Gefühl hast, dass du ungewöhnlich stark blutest und dich eben auch so schlapp fühlst, würde ich an deiner Stelle zumindest telefonische Rücksprache mit einem Arzt halten. Es ist jetzt auch wichtig, dass es dir körperlich bald wieder besser geht und nicht noch etwas Schlimmes passiert.

Alles Liebe
Dine