Fei

Vgtl.: Des gett fei net! Des kasste fei net manchng! Das „fei“
drückt m. E eine moralische Wertung aus, so etwas tut man
nicht.
Aber woher kommt das fei? Angeblich Fein, aber das gibt
mir keinen Sinn. Gibts ja in allen möglichen Dialekten.

Ist aber so, siehe http://www.gavagai.de/person/HHI09.htm :
Es ist ein verstärkendes Funktionswort, etwa übersetzbar mit „wirklich“, „schon“, „wohl“ oder „doch“.
Sabine Krämer-Neubert, Dialektforscherin, Universität Würzburg, Institut für deutsche Philologie: „Es stammt ab von fein“.

Grimm http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu… schreibt zum Adverb „fein“:

  1. neben einem verbum in der bedeutung von wol, recht, hübsch, zuweilen blosz ausfüllend und bedeutungslos …

  2. neben einem andern adj. oder adv. zur erhöhung oder ausschmückung des begrifs, in der weise wie wir auch hübsch, recht u. a. beifügen …

  3. die volkssprache weisz noch leisere beziehungen in dieses fein zu legen, z. b. in Schwaben drückt es aus ‚sogar‘ oder ‚noch dazu‘…

Ähnlich Schmeller http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BO… :

"fein (fei~), adv.,

  1. dient in Verbindung mit einem ausdrücklich gesetzten oder stillschweigend verstandenen Verbum … eine Art von Wusch“ auszudrücken - …Dàs d es fei~ net ver’liərst … Gi mə’ fei~ ə gross Stuck …
  2. … „mit dem Hauptton, vor Adjectiven und Adverbien: ziemlich – Du kimst fe~i spàt. Fei~ kàlt is s …“

Dort wird außerdem das Adverb „freij, frey“ aufgeführt als
„2) Ausdruck des Bekräftigens, Hervorhebens - …Er hàt’s Glàs frey fàlln lassn. Sie hàt mə’’n Briəf frey aus də’ Hand grissn… …“
http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BO…

Näheres zur Funktion findest Du hier:
http://books.google.de/books?id=TZbqNDlGHvgC&printse…

Zu „fei“ gibt es übrigens auch etwas im www-Archiv
/t/was-bedeutet-fei/966339
und FAQ:209.

Gruß
Kreszenz