weiß jemand von euch etwas zum Feindbild Stadt in der USA-
Geschichte? (z.bsp historische Entwicklung (Änderung)der Einstellung
der Leute zum Thema Stadt - erst: Begeisterung… erste Vorstellung
nach der Gründung der neuen Kolonien - , bis hin zu : „Stadt als
Moloch“ …ganz Amerika eine einzige „Megacity“…usw…) - oder mir
einen Experten dafür nennen?
Bin dankbar für jeden Hinweis, da ich an der englischen Literatur
scheitere, weil mein Englisch bedauerlicherweise zu schlecht ist.
Ghost Towns: Verlassene Städte in den USA
Guten Tag, Flora
Geschichtlich interessant sind u. a. die verlassenen Städte:
/t/geisterstaedte-in-den-usa/3504579
http://www.ghosttowngallery.com/indexd.html
http://www.schaepp.de/geisterstaedte/in.html
Mit freundlichen Grüssen
Rolf
Servus!
weiß jemand von euch etwas zum Feindbild Stadt in der USA-
Geschichte? (z.bsp historische Entwicklung (Änderung)der
Einstellung
der Leute zum Thema Stadt - erst: Begeisterung… erste
Vorstellung
nach der Gründung der neuen Kolonien - , bis hin zu : „Stadt
als
Moloch“ …ganz Amerika eine einzige „Megacity“…usw…) -
oder mir
einen Experten dafür nennen?
Während meines Studiums hab ich ein Seminar bei Prof.Hopfinger an der Uni Eichstätt besucht. Thema USA. Unter den Referatsthemen war auch das „Problemfeld Stadt“. Da sich Prof.Hopfinger intensiv mit den USA beschäftigt hat, wäre er wohl einer der von dir angesprochenen Experten, der auch was dazu veröffentlicht hat (seine Homepage an der Uni ist http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geograph…; leider funktioniert der Link zu seinen Veröffentlichungen nicht…). Aber eigentlich jeder Kultur- oder Wirtschaftsgeograph ist glaub ich Experte genug, um Dir weiterhelfen zu können.
Einsteweilen versuch ich´s mal:
„Die Amis“ (in Anführungszeichen, weil eigentlich unzulässige Verallgemeinerung) sind als Siedlergesellschaft groß geworden. Die ersten Städte während der Anfangsphase waren ja nur grössere Dörfer.
Jedem Bauern ist die Stadt unheimlich. So auch den Amis. Die hängen nun bis heute dermassen an ihrer Geschichte als tapfere Siedler, die sich im Urwald gegen Bären und Indianer behaupteten, daß sie geistig immer noch Bauern sind. Ergo sind ihnen Städte bis heute unheimlich, auch wenn heute die Mehrzahl in Städten wohnt.
So singt jeder aufrechte Republikaner das Loblied auf den einfachen, ehrlichen, tief religiösen Amerikaner, der von der eigenen Hände Arbeit lebt und lustvoll seinen Acker pflegt oder ein Rinder treibt oder was auch immer.
Problem: In den USA zählen drei Häuser mit Misthaufen schon als Stadt. Also eigentlich alles, was nicht ein einzelnes Bauernhaus bzw. eine Ranch ist. „Dörfer“ gibt´s da nicht. Der große Verstädterungsgrad der Amis rührt auch daher. Wenn man das Ganze nach Ortsgrößen auflöst, bleiben zwar immer noch genügend Stadtmenschen übrig, aber der Prozentsatz verschiebt sich etwas in Richtung „Landbevölkerung“ (so wie wir Europäer das definieren würden).
VG
Christian
Vielen lieben Dank für deine interessante Antwort und auch den Humor.
Ich habe schon auch den Eindruck, dass es immer ein Gegensatz ist…
- auf der einen Seite : Größer, Mächtiger - andererseits Flucht
davor.
Sagt dir: „Amerika - Stadt auf dem Hügel“ etwas? Ich habe das - seit
der frühen Siedlergeschichte so interpretiert - immer alles besser,
größer, schneller zu machen (Vorbildfunktion/„Experiment Amerika“)als
die übrige Welt - was sich dann in der großen Städtekonzeption zeigt,
die ja auch oft recht einschüchternd wirkt. Also - erst bewusster
Aufbau… aus einem Ideal, einer Idee, aus Stolz heraus… doch dann
Entwicklung hin zur Last (eben Stadt als Moloch)
- Habe ich das falsch verstanden?
Ansonsten danke ich dir sehr, und würde mich freuen, vielleicht
nochmal von dir zu hören.
Servus!
weiß jemand von euch etwas zum Feindbild Stadt in der USA-
Geschichte? (z.bsp historische Entwicklung (Änderung)der
Einstellung
der Leute zum Thema Stadt - erst: Begeisterung… erste
Vorstellung
nach der Gründung der neuen Kolonien - , bis hin zu : „Stadt
als
Moloch“ …ganz Amerika eine einzige „Megacity“…usw…) -
oder mir
einen Experten dafür nennen?
Während meines Studiums hab ich ein Seminar bei Prof.Hopfinger
an der Uni Eichstätt besucht. Thema USA. Unter den
Referatsthemen war auch das „Problemfeld Stadt“. Da sich
Prof.Hopfinger intensiv mit den USA beschäftigt hat, wäre er
wohl einer der von dir angesprochenen Experten, der auch was
dazu veröffentlicht hat (seine Homepage an der Uni ist
http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geographie/
Kulturgeographie/Mitarbeiter/Hopfinger/#forschungsschwerpunkte;
leider funktioniert der Link zu seinen Veröffentlichungen
nicht…). Aber eigentlich jeder Kultur- oder
Wirtschaftsgeograph ist glaub ich Experte genug, um Dir
weiterhelfen zu können.
Einsteweilen versuch ich´s mal:
„Die Amis“ (in Anführungszeichen, weil eigentlich unzulässige
Verallgemeinerung) sind als Siedlergesellschaft groß geworden.
Die ersten Städte während der Anfangsphase waren ja nur
grössere Dörfer.
Jedem Bauern ist die Stadt unheimlich. So auch den Amis. Die
hängen nun bis heute dermassen an ihrer Geschichte als tapfere
Siedler, die sich im Urwald gegen Bären und Indianer
behaupteten, daß sie geistig immer noch Bauern sind. Ergo sind
ihnen Städte bis heute unheimlich, auch wenn heute die
Mehrzahl in Städten wohnt.
So singt jeder aufrechte Republikaner das Loblied auf den
einfachen, ehrlichen, tief religiösen Amerikaner, der von der
eigenen Hände Arbeit lebt und lustvoll seinen Acker pflegt
oder ein Rinder treibt oder was auch immer.
Problem: In den USA zählen drei Häuser mit Misthaufen schon
als Stadt. Also eigentlich alles, was nicht ein einzelnes
Bauernhaus bzw. eine Ranch ist. „Dörfer“ gibt´s da nicht. Der
große Verstädterungsgrad der Amis rührt auch daher. Wenn man
das Ganze nach Ortsgrößen auflöst, bleiben zwar immer noch
genügend Stadtmenschen übrig, aber der Prozentsatz verschiebt
sich etwas in Richtung „Landbevölkerung“ (so wie wir Europäer
das definieren würden).
VG
Christian
Servus!
Sagt dir: „Amerika - Stadt auf dem Hügel“ etwas?
Nein. Wann von wem geschrieben?
Ich habe das
- seit
der frühen Siedlergeschichte so interpretiert - immer alles
besser,
größer, schneller zu machen (Vorbildfunktion/„Experiment
Amerika“)als
die übrige Welt - was sich dann in der großen Städtekonzeption
zeigt,
die ja auch oft recht einschüchternd wirkt. Also - erst
bewusster
Aufbau… aus einem Ideal, einer Idee, aus Stolz heraus…
doch dann
Entwicklung hin zur Last (eben Stadt als Moloch)
- Habe ich das falsch verstanden?
Ganz hab ich Deine Gedankengänge jetzt nicht nachvollziehen können. 
Dass die Amis ihre Städte aber von vorneherein so gebaut haben, dass sie die ganze Welt beeindrucken, das glaub ich jetzt eher nicht.
Die Konzeption ging wie bei jeder Stadt erst mal von kleineren Maßstäben aus. Charakteristisch ist das Schachbrettmuster der Straßen. Bietet sich an, wenn man eine Stadt auf der grünen Wiese baut. Das haben schon die alten Griechen in Milet so gemacht, auch Karlsruhe, Mannheim und andere deutsche und europäische Neugründungen sind so aufgebaut: Sieht gut aus, man findet sich einfach zurecht, un ist billiger, weil man beim Bauen nicht auf geschwungene Strassen etc. Rücksicht nehmen muss.
Was die amerikanischen Städte so eindrucksvoll macht, ist die Skyline. Und die ist nichts geplantes, sondern tatsächlich Ausdruck des „größer, schneller, höher“. Die ersten Wolkenkratzer wurden in der Boomtown des frühen 20.Jahrhunderts gebaut: In Chicago. Die Bodenpreise waren enorm, die technischen Voraussetzungen mit der Entwicklung hochwertiger Stähle vorhanden, also baute man, so hoch es eben ging und finanzierbar war.
Die New Yorker zogen nach, und die anderen Städte wollten dann nicht zurück stehen: Wolkenkratzerbauen gehörte zum guten Ton bei den Firmen und Bürgermeistern.
Die ganze Zeit über aber bestand das Ideal des ländlichen Lebens. Wann wurden die ersten Western gedreht? Genau: So wie es Filme gab, waren Western „in“. Und das war exakt zu der Zeit, als in Chicago die ersten Wolkenkratzer hochgezogen wurden!
Die Großartigkeit der Städte (und der Stolz der Amis darauf) und die Wertschätzung des bäuerlichen Daseins liefen parallel, nebeneinanderher. Das gehört zu den Zwiespältigkeiten bzw. Widersprüchen, die die amerikanische Gesellschaft so einzigartig machen. Sowas kann man einfach nur mit Humor kommentieren…oder miesepetrig. Ich entscheide mich meist für das Erste. 
VG
Christian