Feinperlige Kohlensäure in Erfrischungsgetränken

Hallo zusammen,

eventuell ist es dem ein oder anderen schon mal aufgefallen: Gängige Mineralwässer die mit CO2 versetzt wurden „sprudeln“ im Mund anders als die meisten Erfrischungsgetränke. Letztere sind wesentlich feinperliger. Wie kommt das?
Jedes Mal, wenn ich mir ein solches Getränk selber zusammen mische* und zum Schluss Mineralwasser zum Verdünnen des Konzentrats zugebe, erhalte ich ein eher grob sprudelndes Getränk. Wie ist es möglich diese „feine Perlung“ zu erreichen? Liegt es evtl. an der Abfüllung welche industriell unter Druck stattfindet?

*Zutaten sind hier in der Regel hauptsächlich Zucker, Zitronensäure (oder Phosphorsäure), Aromen, Farbstoffe und ggf. ein Säureregulator.

Warum Kohlensäure den Getränken zugesetzt wird würde mich mehr interessieren… .

MfG George

Damit es sprudelt?
Es wird selbstverständlich CO2 zugesetzt und das dissoziiert mit H2O eben zur Kohlensäure…

Damit es sprudelt und die eigene Darm-und Magenflora mal so richtig durchwirbelt!
Kohlensäure war und ist in erster Linie ein Abfallprodukt der alkoholischen Gärung, wird profitabel am Konsumenten entsorgt und das seit über hundert Jahren, immer schön an der Abgassteuer vorbei; gut gezuckert für Patientennachwuchs in der Zahnmedizin sorgend.

MfG George

Lassen wir das Thema beiseite. Das hilft mir hier nicht weiter.

Vielleicht hilft es Dir weiter die unterschiedlichen Temperaturen von Flaschen gleichen Inhalts vor dem Öffnen zu untersuchen… .
Ich denke die unter Druck zugeführte Kohlensäuremenge und die Temperatur bei éffnung sind der Schlüssel zur Beantwortung Deiner Frage.
MfG George ohne Scheuklappen

Ich habe direkt mal getestet: Böses Zuckergetränk eines Namhaften Herstellers aus dem Kühlschrank und bei Zimmertemperatur. Das kalte Getränk scheint tatsächlich etwas feinperliger zu sein. Der Unterschied ist aber so gering, dass es auch einfach meine Subjektive Wahrnehmung sein kann.

Der Unterschied den ich sonst feststelle zwischen gekauften und selbst hergestellten Getränken ist wesentlich größer. Eine Möglichkeit, die mir noch eingefallen ist: Könnte es am Glucosesirup oder zugesetzten Stabilisatoren liegen? Diese Zusatzstoffe verwende ich nämlich nicht.

hallo George

Deine Frage lässt sich ganz einfach beantworten:
Weil es den meisten Menschen besser schmeckt.
Weil sonst Carbonate des Calciums, Magnesiums etc. ausfallen würden und die Brühe trübe machen.
Gelöstes CO2 wird schon zum allergrößten Teil im Magen durch die vorhandene Salzsäure ausgetrieben, (Frohes Osterrülpsen)
Die Entsorgung des bei Verbrennungsprozessen entstehenden CO2 erfolgt nicht in die Getränkeflasche.
Mir schmeckt kaltes entkohlensäuertes Mineralwasser nicht und den meisten meiner Bekannten geht es ähnlich, das liegt am angestiegenen pH Wert.
Das bei der alkoholischen Gärung entstehende CO2 trägt sehr erheblich zum Wohlgeschmack des Bieres bei. Bei Schaumweinen ist es ebenso erwünscht.
das war im Übrigen auch nicht die Fragestellung.

So nun zur Fragestellung:
Die Blasengrösse des ausperlenden CO2 hängt unter Anderem von ungelösten ultrafeinen Teilchen und Kratzern an der Gefäßwand ab, wobei die Glätte der Nachbaroberfläche und die Oberflächenspannung der Flüssigkeit auch wichtig sind.
Siehe: feine Perlen im Sekt und gröbere im Mineralwasser. (Oberflächenspannung von alkoholhaltigen Flüssigkeiten)
In uralten Weizengläsern war im Boden eine kleine rauhe Bohrung, aus der es extrem lange perlte. Fettige Biergläser entwickeln kaum brauchbaren Schaum, der auch noch schnell zusammenfällt.
Hilft das zum Verständnis weiter??

Gruß Olschi

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Leider nicht wirklich. Mir geht es um das Gefühl im Mund und nicht um die optische Blasengröße im Glas. Vermutlich hängt beides zusammen, dennoch weiß ich nicht, wie ich dieses feinperlige Gefühl im Mund erreiche.
Es geht dabei um mit Zucker versetzte Erfrischungsgetränke. Ich verwende das Mineralwasser lediglich zum verdünnen des Konzentrats.

Danke für die Bemühungen.

Ich weiss es gehört nicht in diese Runde aber wird nur Kohlendioxid aus Verbrennungen mit der CO2 Steuer belegt oder auch Abgase aus chemischen Verfahren.
Ich trinke trotzdem lieber stilles Wasser und ich kann mich nicht erinnern jemals Ablagerungen von Mg oder Eisen oder sonst was in der Flasche gehabt zu haben… .

MfG George

Ich glaub Olschi hats…!
MfG George

Hallo Torben,

die Zusammensetzung des Getränks hat wahrscheinlich den größten Einfluss bei gegebener Temperatur. Daneben gibt es natürlich noch andere Bedingungen - wie schon genannt die Beschaffenheit der Oberfläche des Gefäßes. Klar, die Sättigung mit Gas ist auch ein Parameter.

Diese Fragestellung tritt auch in der Biotechnologie auf. Hier muss ja möglichst viel Gas in eine Flüssigkeit gebracht werden, um die Mikroorganismen mit den benötigten Gasen zu versorgen. Dabei wird aber meist gerührt, was im vorliegenden Fall ja nicht vorliegt. Aber ich denke eine Biotechnologe könnte prinzipielle Aussagen zu Gaseintrag (das ist unter anderem auch von der Blasengröße abhängig) und Zusammensetzungen von Medien machen. Hier werden unter anderem Zucker zur Versorgung der Mikroorganismen eingesetzt.

In diesem Zusammenhang fällt mir noch dieses Experimente mit Mentos und Cola mit Süßstoffen ein. Hier erhält man ja den größeren Springbrunnen bei Zugabe von Mentos zu zuckerfreier Cola gegenüber zuckerhaltiger Cola (Quelle: Mythbusters, http://www.youtube.com/watch?v=kMXPOqovSBs). Das hat jetzt nicht direkt mit der Blasengröße zu tun, aber auch hier verläßt Gas Flüssigkeit.

Grüße

Ralf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Warum fragst, du, wenn du’s nicht wissen willst?
Hab grad noch mal einen Schluck aus der Mineralwasserflasche genommen, mit großen Blasen, verglichen mit Sekt.

Bei all dem sollte man die Chemie außen vor lassen, es geht nur um die Entstehung und Ablösung der Blasen.

2 Gedanken kommen mir da:

  1. Je größer das Gefäß, desto größer die Blasen, weil sie an Masse (durch Gasaufnahme) und Volumen (durch Druckminderung) zunehmen.
  2. Die Ablösung der Blasen von der Gefäßwand könnte vom Material abhängen, trank gerade aus einer Kunststoffflasche.

Zoelomat.

Hallo,

Eine Antwort zum Thema Fein/Grobperlig könnte in der Produktion liegen: Schaumweine mit Zweitgärung - also Champagner, Sekt, Cava etc. lagern längere Zeit bei gleichbleibend kühlen Temperaturen. Da löst sich das CO2 in der Flüssigkeit; bei der industriellen
Mineralwasser - und Sodagetränkherstellung ist diese Lagerung kein Thema, bei vielen Softdrink - Ausschankgeräten wird einem Sodawasser nur der Aromasirup in der Zapfpistole zugesetzt, man hat eine Wasser/CO2 - Gemisch, das grobperlig zerfällt, keine Lösung !

Besten Gruß
von Julius