Feldstärkeumfang DCF77

Hallo zusammen,

ich denke, bei AFu bin ich richtig:

Mit welchem relativen Bereich der Feldstärke muss man rechnen, wenn man in Deutschland DCF77 empfangen will? Ich vermute, der Feldstärkeverlauf entspricht nicht dem Kehrwert des Abstands, sonst würde ich hier nicht fragen.

Annahmen:

  • Empfang über eine Ferritantenne, immer optimal ausgerichtet
  • Die minimale Entfernung vom Sender (Mainflingen) ist 1000m,
  • die maximale Entfernung ist an den Grenzen Deutschlands.
  • Was passiert im Gebieten mit besonderen Abschattungen (geografische Abschattungen, sofern vorhanden, nicht gemeint sind Häuser o. Ä.)?
  • In welchem Verhältnis ist die Feldstärke hier in Hannover, wo ich wohne, zu erwarten?

Darüber hinaus: Wie verlaufen (in großer Entfernung zum Sender) die (magnetischen) Feldlinien? Ich vermute, kreisförmig um den Sender herum, mit der Mittelachse senkrecht zur Erdoberfläche?

Danke für Antworten

Uwe

Hallo, Uwe

Ehe ich mir hier jetzt einen Wolf schreibe, lies mal hier nach http://www.dcf77.com/ Wenn Du dann noch Fragen hast, werden wir die zu klären versuchen.

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

vielen Dank, aber die Seite kenne ich schon. Für den Fall, dass sie mir jemand empfiehlt: Auch http://www.ptb.de/de/org/4/44/442/dcf77_1.htm und http://www.ptb.de/de/org/4/44/442/dcf77_weite.htm kenne ich, und auch diese Seiten beantworten keine meiner Fragen. Also bleiben exakt alle Fragen, die ich eingangs gestellt hatte.

Grüße

Uwe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Uwe,
Die Feldstärke nimmt im Quadrat zur Entfernung zum Sender ab.
In Hannover sollte das Signal mit deutlich über 100µV/m ankommen
Die effektive Tag- bzw. Nachtreichweite sind auf der verlinkten Seite angegeben.
Da das Signal im Längstwellenbereich ausgestrahlt wird, spielt Abschattung nur dann eine Rolle, wenn innerhalb von Stahlkonstruktionen (Faradyscher Käfig) empfangen werden soll.

Gruß
Eckard

1 Like

Hallo Eckard,

noch einmal danke.

M. E. müsste im Idealfall die Feldstärke umgekehrt proportional zur Entfernung sein, nicht zum Quadrat der Entfernung, denn es ist die Leistung die umgekehrt proportional zum Quadrat der Entfernung sein müsste. (Doppelte Entfernung -> halbe Empfangsspannung -> 1/4 Empfangsleistung = -6 dB)

Aber das ist nur ein Aspekt. Wir haben keinen Idealfall. Wir haben einen erheblichen Krümmungsradius der Erde, und darum geht es mir u. A. auch. Spielt der Krümmungsradius wegen der großen Wellenlänge definitiv keine wesentliche Rolle?

Außerdem geht es mir um den Nahfeldeffekt an der Antenne (ab ca. 1000 m), den ich nur vom Hörensagen kenne, dessen Auswirkung (sofern er überhaupt eine Rolle spielt) ich aber nicht einschätzen kann.

Und wenn es noch einen wesentlichen Effekt gibt - den wüsste ich auch gerne.

Noch einmal: Es geht mir nicht um Reichweiten, die sind mir völlig egal, es geht mir um den relativen Verlauf der Feldstärke(!). Konkret: Um den Dynamikumfang , den ein Empfänger, genauer: ein Empfänger mit einer magnetischen Antenne, innerhalb Deutschlands im Freien (nicht in Gebäuden, unter Brücken etc.) verarbeiten können muss. Deshalb helfen mir die Links überhaupt kein bisschen.

Grüße

Uwe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Uwe,
die Erdkrümmung spielt bei der Ausbreitung der Bodenwelle keine Rolle, auch Berg und Tal sind von untergeordneter Wirkung. Wesentlich höheren Einfluß hat die Leitfähigkeit des Bodens.
Das wird hier recht gut erklärt: http://members.aon.at/wabweb/radio/grundl3.htm
Grüße
Eckard

1 Like

Hallo Uwe!

M. E. müsste im Idealfall die Feldstärke umgekehrt
proportional zur Entfernung sein, …denn es ist die Leistung die umgekehrt
proportional zum Quadrat der Entfernung sein müsste.

Korrekt. E- und H-Feldstärke sind umgekehrt proportional zur Entfernung. Die Leistungsflussdichte ist umgekehrt proportional zum Quadrat der Entfernung.


Außerdem geht es mir um den Nahfeldeffekt an der Antenne (ab
ca. 1000 m), den ich nur vom Hörensagen kenne, dessen
Auswirkung (sofern er überhaupt eine Rolle spielt) ich aber
nicht einschätzen kann.

Die Antenne besteht aus sechs vertikalen parallelen Seilen, die unten gespeist und in 150 m Höhe an einer langen Dachkapazität (sechs parallele Drähte, ca. 600 m lang) aufgehängt sind. Der Strahler ist also sehr stark verkürzt (Wellenlänge = 3,9 km), man kann überschlagsmäßig mit gleichmäßiger Stromverteilung rechnen.

Die Leisung des Senders beträgt 50 kW und der Strahlerstrom (im Fußpunkt) beträgt ca. 160 A. Daraus kannst du die magnetische Feldstärke im Fern- und Nahfeld bestimmen. Die magnetischen Komponenten der Ströme in der horizontalen Dachkapazität heben sich gegenseitig ungefähr auf.

Die magnetischen Feldlinien verlaufen horzontal kreisförmig um den vertikalen Strahler (etwas schräg, da die Dachkapazität leicht unsymmetrisch ist).

Gruß Bernhard

1 Like

Ich danke Euch
Danke Bernhard, der mir bestätigt hat, dass auch relativ nahe an der Antenne schon 1/Abstand gilt (das mit dem Nahfeld war, glaube ich, die Phase, die nicht wie im Fernfeld 90° zwischen E- und H-Feld ist… ?).

Und danke Eckard: der Link war sehr gut: Auch wenn von Reichweiten gesprochen wird, erkennt man sehr gut, in welcher Entfernung bei welchen LW-Frequenzen 1/Abstand in welchem Maße nicht mehr gilt. So kann ich bei 77,5 kHz bei 1000 km Abstand mit der gleichen Feldstärke wie bei 2000 km Abstand, aber ohne Erdkrümmung rechnen. Also bei 1 km bis 1000 km ein Dynamikbereich von ca. 1 : 2000 = 66 dB. Außerdem wichtig: Was noch eine wichtige Rolle spielt.

Genau das hatte ich gesucht. Hier wurde ich geholfen.

Grüße
Uwe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]