Felix Baumgartner Überquerung Ärmelkanal

Hallo,
gestern abend habe ich bei Stern TV gesehen, wie Felix Baumgartner mit einem „Flügel“ ohne Antrieb den Ärmelkanal überquert hat. Wow, ich muss sagen, das war spannend! Meine Frage ist nun: hinter dem Flügel sah man etwas wie einen (Abgas-)Strahl, obwohl der Flügel ja keinen eigenen Antrieb hat. Wie/wodurch entsteht so ein sichtbarer Strahl? Bitte für Laien verständlich erklären :wink:

Grüße
Nelly

Hi Nelly,

hab den Film zwar nicht gesehen, aber ich vermute mal, daß es sich um Kondenswasser handelt.
Das kommt so:
Beim Umströmen des Flügels ist die Luft oberhalb schneller als die untere. Nach einem Prinzip der Aerodynamik bzw. der Strömungslehre erzeugt das einen Auftrieb. An der Flügelkante kühlt die Luft dann ab undwenn die Luftfeuchte gerade an die 100 % ist, kondensiert Wasser und man hat auch bei antrieblosen Seglern einen Kondensstreifen.
Bei Bergen kann man diesen Effekt manchmal auch sehen. Am Grad entstehen Wolken.

Gandalf

Hallo Nelly,

ganz ehrlich gesagt fand ich diesen „Stunt“ gar nicht so spannend, denn durch diesen aufmontierten Flügel wurde aus Felix Baumgartner ein sehr einfaches Segelflugzeug. Hätte er den Flügel etwas größer gemacht hätte er bestimmt auch ohne große Probleme bis London fliegen können - es ist alles nur eine Frage der Leistung des Flügels. Eigene Leistung von ihm steckt da keine mehr drin.
Um auf Deine Frage zu antworten - Gandalf hat fast recht, mit seinem Beitrag. Es ist tatsächlich kondensiertes Wasser, also sichtbarer Wasserdampf ähnlich dem einer Wolke, Nebel oder auch den Kondensstreifen hinter einem Verkehrsflugzeug. Die Entstehung dieses „Strahles“ ist allerdings etwas anders. Gandalf beschrieb, wie über dem Flügel sich eine Art Nebelwand bildet (Dieser Effekt ist an feuchten Herbsttagen oft auf Flughäfen zu sehen, wenn die Flugzeuge abheben und sich in Form einer halben Ellipse diese Nebelwand für ein paar Sekunden bildet.)
Der „Strahl“, den Du gesehen hast beruht aber vermutlich aber eher auf einer sehr starken Verwirbelung. Durch die von Gandalf beschriebenen Druckunterschiede auf Flügel Ober- und Unterseite kommt es an der Flügelspitze zu einem Wirbel (Gut zu sehen, wenn du mit der flachen Hand im rechten Winkel durch die Badewanne fährst - die Wirbel, die sich links und rechts bilden entstehen aufgrund des kleinen Druckunterschiedes, den die Bewegung Deiner Hand erzeugt), der durch die schnelle Bewegung des Flügels langgezogen wird. In diesem Wirbel wirkt die „Zentrifugalkraft“ nach außen und sorgt dafür, daß der Druck im inneren des Wirbels sinkt, damit dann auch die Temperatur, so daß das in der Luft befindliche Wasser auskondensiert - und somit entsteht mehr ein hinterhergezogener „Schweif“ als ein den Flügel „antreibender“ Strahl.

Ich hoffe geholfen zu haben.

Viele Grüße,

Nabla

Hi,
hab den Bericht (wenn auch nur in Teilen) gesehen.
Meiner Meinung nach war das lediglich eine kleine Rauchpatrone am Bein.
Wenn das wirklich wie von Dir beschrieben ein Kondensstreifen gewesen wär, hätte man ihn wohl auch an dem Begleitflugzeug sehen müssen. Hab ich aber in dem kurzen Ausschnitt nicht.
mfg felix

PS: wirklich aufregend fand ichs nicht; vermarkten kann sich der Mann aber,…

Ein Bild dazu
Auf diesem Bild: http://www.airliners.net/open.file/288675/M/ sind die von mir beschriebenen Kondensationstreifen recht gut zu sehen. Sie sind auf diesem Bild allerdings sehr „zierlich“ und können in der Praxis durchaus auch um einiges kräftiger (Durchmesser) her sein.

Gruß,
Nabla

Hi,
war eine Rauchpatrone, haben Springer ab und zu dabei. Hier sieht man es, am linken Bein befestigt.
Grüße Alex

Naja…so ist`s aber dann doch net!
Hallo erst mal!

Also um alle „Vermutungen und wissenschaftliche Erläuterungen“ mal abzuwürgen: Felix hat da auf JEDEN FALL eine Rauchpatrone am Bein montiert gehabt! Das macht man nicht, damit es spektakulärer aussieht, sondern, damit man auch vom Boden aus fehen kann, wo sich der Springer befindet (was bei einer Höhe von mehreren tausend Metern und Geschwindigkeiten von rund 200km/h nicht so einfach ist).
Da ist nichts mit Kondensstreifen oder ähnliches!
2.! Von wegen…das kann ja jeder - einfach Flügel auf den Rücken schnallen und ab gehts über den Kanal! Kleiner Tip: Versuchs einfach mal!
Die Kräfte des Windes und der anströmenden Luft sind bei dem Sprung aus dem Flugzeug so enorm, dass selbst geübte springer mit diesen Flügeln nicht zurechtkommen! Schätze mal, Dir würde es zuerst mal beide Handgelenke brechen, denn mer Flügel wird mit den Händen gesteuert…
Wenn man sich mit einer Materie nicht genug auskennt, sollte man nicht über andere herziehen!!!

Grüße,
Wassermaxe

2.! Von wegen…das kann ja jeder - einfach Flügel auf den
Rücken schnallen und ab gehts über den Kanal! Kleiner Tip: Versuchs einfach mal!
Die Kräfte des Windes und der anströmenden Luft sind bei dem
Sprung aus dem Flugzeug so enorm, dass selbst geübte springer
mit diesen Flügeln nicht zurechtkommen! Schätze mal, Dir würde
es zuerst mal beide Handgelenke brechen, denn mer Flügel wird
mit den Händen gesteuert…
Wenn man sich mit einer Materie nicht genug auskennt, sollte
man nicht über andere herziehen!!!

Hallo Wassermax,

ich sage ja nicht, daß das ohne weiteres jeder kann. Es ist nur für mich keine ernsthafte Leistung in dieser Aktion zu sehen - bis auf den Umstand mit dem Gerät umzugehen. Wenn ich die Bilder auf seiner Homepage richtig interpretiere ist der Flügel ja auch auf seinem Rücken festgeschnallt. Auch die Aussage „erste Kanalüberquerung im freien Fall“ halte ich für deutlich übertrieben - aber das ist ein anderes Thema.
Was die Rauchpatrone angeht hast Du wohl recht, aber das hatte ja auch Alexander schon geschrieben. Mein Beitrag basierte nur auf den Überlegungen von Nelly, die sich für mich anfangs nach den von mir beschriebenen Wirbeln anhörten.

Viele Grüße,

Nabla

Hallo Wassermaxe,

das der Flügel sich nicht ganz einfach handhaben lässt, konnte man schon bei den Testläufen sehen.
Aber insgesamt finde ich die Aktion in dieser Form überflüssig und die Berichterstattung reichlich übertrieben.(Vermutlich der wichtigste Grund für die weit verbreitete Ablehnung des Projektes)
Es ist quasi ein Schlag ins Gesicht von Leuten die wirklich eine Überquerung gemacht haben.
Damit meine ich einen Start vom Boden aus - und nicht auf 10000 Meter hochfliegen lassen und dann abspringen.
Baumgartner hat wahrlich schon bessere Performance geleistet.

bis denne
Thomas