Fenster von innen vereist

Hallo Leute,
ich bin vor kurzem umgezogen und nun habe ich ein unerwartetes Problem.
Seitdem das so kalt draußen ist, sind meine Fenster von innen morgens immer vereist.
Wie kann das angehen? Und was könnte ich dagegen unternehmen?
Freue mich auf Antworten

hallo,

die fenster sind vermutlich schlecht isoliert.
entweder es werden komplett neue fenster eingebaut oder nur die gläser gewechselt.
das sollte aber der fachbetrieb vor ort feststellen.
durch die vereisung an der innenseite des fensters ist erkennbar, dass hier sehr viel energie verloren geht.
mfg

Hallo, was sind das für Fenster? Einfach verglast oder Isolierglas? Luftfeuchtigkeit beschlägt die kalte Scheibe und wird zu Wasser das an einem einfach verglasten Fenstere dann auch gefrieren kann. Neue Fenster ist mein einziger vorschlag.

LG Ganges

Hallo,

ich würde es erst einmal mit moderatem Heizen versuchen

Viele Grüße

Hallo NomenestOmen!

Am 01.12.2010, um 15:16 Uhr, hast Du bereits die gleiche Frage gestellt. Dass sich der Aggregatzustand von Wasser beim zunehmenden Sinken der Temperatur ändert, stellt nicht wirklich einen Unterschied zu Deiner ersten Frage dar.
Lies doch selbst noch einmal: .

Da ich nun aber eine ungefähre Vorstellung habe, wie kalt Deine Scheibe wird, kann ich meine Antwort von damals noch präziser gestalten. Dazu muss ich aber noch technischer Antworten, denn das Grundprinzip der Antwort auf Deine Frage zum Thema „Fensterscheiben sind nass!“ bleibt gleich. Es kommen jetzt nur noch Zahlen ins Spiel:

An Deinen Scheiben bildet sich Kondensat, weil die Luftfeuchtigkeit der warmen Raumluft im Bereich der Scheiben so stark abkühlt, dass sich Kondensat bildet. Kalte Luft kann eben weniger Wasserdampf transportieren, als warme Luft!
Dass aus dem Kondensat Eis entsteht, liegt daran, dass die Scheibe kälter als etwa 0 Grad Celsius (Gefrierpunkt von Wasser) wird. Wenn die Scheibe sogar das Wasser gefrieren lässt, muss man sich natürlich auch nicht wundern, dass dort die Raumluft den enthaltenen Wasserdampf in Form von Kondensat verliert. So trocken kann in keiner Wohnung die Luft sein, als dass sie an derart kalten Scheiben nicht kondensieren würde.

Die Luft kann bekanntlich nur eine begrenzte Menge Wasserdampf aufnehmen. Welche Menge dies konkret ist, ist abhängig vom atmosphärischem Druck und der Temperatur. Man spricht dabei von einer Sättigung, oder genauer von der Luftfeuchtigkeit. Zu unterscheiden ist absolute und relative Luftfeuchtigkeit. Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Wasserdampf in g/m³ (Gramm pro Kubikmeter) sich in der Luft befinden. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt in Prozent an, wie viel Wasserdampf von der maximal möglichen Menge (bei 100 Prozent Sättigung der Luft mit einer bestimmten Temperatur) in der Luft enthalten sind. Lässt man den Aspekt Druck, der bis auf geringe und hier zu vernachlässigende Abweichungen immer gleich ist (Normaldruck), bei der Betrachtung einmal weg, so ergibt sich, dass die Temperatur einen enormen Einfluss auf die relative Luftfeuchtigkeit haben und für das Kondensieren zuständig sein muss.

Hat die Raumluft bei 20 Grad Celsius eine relative Luftfeuchtigkeit von „nur“ 50 Prozent, so bedeutet dies nur, dass die 20 Grad Celsius warme Luft nur zur Hälfte gesättigt ist. Wird die Temperatur abgekühlt, steigt die Sättigung der Raumluft extrem schnell, so dass 100 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit in unmittelbarer Nähe einer Fensterscheibe schnell erreicht sind und die Menge, die 100 Prozent überschreiten, in Form von Kondensat sich am nächstgelegenen Untergrund, nämlich an der Fensterscheibe, niederschlagen.

Bei 20 Grad Celsius kann Luft bei Normaldruck 17,2848 Gramm Wasser(dampf) pro Kubikmeter aufnehmen. Diese 20 Grad Celsius warme Raumluft hätte dann bei 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit eine Menge von 8,6424 Gramm pro Kubikmeter im Gepäck. Kühlt sich diese Raumluft aber bis auf rund 8,5 Grad Celsius ab, so ist die relative Luftfeuchtigkeit bei 100 Prozent angelangt und bei weiterem Sinken der Temperatur kommt es zum Kondensieren.
Wenn das Kondensat sogar auf der Scheibe zu Eis wird, ist die Temperatur der Scheibe definitiv und deutlich unter 0 Grad Celsius und die an der Scheibe vorbei streichende Raumluft wird in unmittelbarer Nähe der Scheibe auf diese Temperatur abgekühlt. Bei 0 Grad Celsius kann die Raumluft aber nur noch 4,84843 Gramm Wasser(dampf) pro Kubikmeter transportieren, so dass die Raumluft, die bei 20 Grad Celsius „nur“ 50 Prozent Luftfeuchtigkeit hatte, beinahe doppelt so viel Feuchtigkeit enthält, wie sie bei 0 Grad Celsius noch transportieren könnte.

Mit anderen Worten:
Um das Kondensieren der Raumluft an Deinen Scheiben verhindern zu können, muss die Raumluft bei 20 Grad Celsius maximal (oder besser noch unter) 25 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit liegen, denn 25 Prozent von maximal möglichen 17,2848 Gramm Wasser(dampf) pro Kubikmeter Raumluft sind 4,3212 Gramm Wasser(dampf) pro Kubikmeter Raumluft und damit würde das Kondensieren an der Scheibe erst beginnen, wenn die Luft auf knapp unter 0 Grad Celsius sinkt.
Und dabei hatten wir noch gar keine richtig kalten Tage, so dass der Grenzwert weiter unter 25 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit liegen müsste, da die Temperatur der Scheibe sich bei richtig knackiger Kälte noch deutlich unter 0 Grad Celsius bewegen wird.

Nochmals in Tabelle:

100% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 17,2848 g/m³ Wasser(dampf)
100% rel. Luftfeuchtigkeit bei 9°C = 8,81648 g/m³ Wasser(dampf)
100% rel. Luftfeuchtigkeit bei 0°C = 4,84843 g/m³ Wasser(dampf)
100% rel. Luftfeuchtigkeit bei -1°C = 4,5239 g/m³ Wasser(dampf)
100% rel. Luftfeuchtigkeit bei -2°C = 4,2187 g/m³ Wasser(dampf)

50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 8,6424 g/m³ Wasser(dampf)
50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 98% rel. Luftfeuchtigkeit bei 9°C
50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C ~ 100% rel. Luftfeuchtigkeit bei 8,5°C
50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 178% rel. Luftfeuchtigkeit bei 0°C
50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 191% rel. Luftfeuchtigkeit bei -1°C
50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 202% rel. Luftfeuchtigkeit bei -1°C

25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 4,3212 g/m³ Wasser(dampf)
25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 49% rel. Luftfeuchtigkeit bei 9°C
25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C ~ 50% rel. Luftfeuchtigkeit bei 8,5°C
25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 89% rel. Luftfeuchtigkeit bei 0°C
25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 96% rel. Luftfeuchtigkeit bei -1°C
25% rel. Luftfeuchtigkeit bei 20°C = 102% rel. Luftfeuchtigkeit bei -2°C

Da eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 25 Prozent in einer Wohnung unrealistisch sind, musst Du mit dem Kondensat an diesen Fensterscheiben zwangsweise leben. Die Alternative wäre, die Scheiben gegen solche mit besserer Isolation auszutauschen.

Ich hoffe, dass ich mit dieser sehr physikalischen Antwort besser helfen konnte, als in meiner Antwort zum Thema „Fensterscheiben sind nass!“. Durch die Information, dass das Kondensat sogar zu Eis wird, hatte ich immerhin eine Information mehr als damals: die ungefähre Scheibentemperatur.

Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision ZILL-Fenster GmbH, Berlin

Das Problem liegt meines Erachtens an der a’ zu hohen Luftfeuchtigkeit und b’ an der schlechten Verglasung und ggf. c’ an zu wenig Raumtemperatur.
Die Luftfeuchtigkeit kondensiert immer am kältesten Punkt im Raum (in diesem Fall am Fenster - und hier wieder an der Scheibe - kältester Punkt; Schalte doch mal die Heizung ein, ggf. mal volle Pulle und schaue ob das Eis dann weg ist.
Wenn der Raum nicht geheizt wird, niedrige Lufttemperatur, dann kann die Luft auch nicht sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen bzw. diese kondensiert auf der Scheibe; da diese bei dieser Witterung ggf. extrem kalt ist, gefriert das kondensierte Wasser auf der Scheibe.
Abhilfe wäre ggf. Heizung etwas laufen lassen oder auch ggf. Fensterglas gegen bessere Verglasung austauschen.

mfg Thomas

Hallo NomenestOmen,
sind Deine Fenster richtig vereist oder nur beschlagen? Wenn Sie wirklich vereist sind ist das schon ein krasseres Beispiel. Grundsätzlich schlägt sich im Winter die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit an kalten Oberflächen nieder. Darum sind auch viele glasscheiben beschlagen. Im Prinzip ist es beim Spiegel im Bad nach dem Duschen auch so. Wenn aber bei dir das vereist hast du vermutlich ein schlechtes Glas verbaut oder starke Zugluft durch den Rahmen.
Abhilfe bringt viel viel viel Lüften. Am besten ist es jedoch mal an neue Fenster zu denken.
Gruß

Leider erst jetzt - Frage übersehen…

Für weniger Feuchtigkeit im Raum sorgen (besser lüften) und Raumtemparatur erhöhen.

Natürlich helfen auch neue Fenster.

Hallo Leute,

ich bin vor kurzem umgezogen und nun habe ich ein
unerwartetes Problem.

Seitdem das so kalt draußen ist, sind meine Fenster von innen
morgens immer vereist.

Haben die Fenster Zweischeiben-Isolierglas? Und ist dieses mit Wärmeschutz ausgestattet? Das ist eine metallische Beschichtung an einer der Innenseiten der Glasscheiben und führt zu einem besseren k-Wert. Das Metall reflektiert Wärme in den Raum zurück und reduziert eindringende Kälte Kälte.

Aber auch guten Wärmeschutz-Isoliergläsern kann es zu Vereisungen kommen. Meist am Glasrand. Dies ist die kälteste Stelle am Fenster und dort setzt sich Feuchtigkeit ab.

Also ist auch zu prüfen, wieviel Feuchtigkeit im Raum ist. Regelmäßiges Lüften hilft. Faustregel: Fenster öffnen und solange offen lassen, bis sich die Feuchtigkeit, die sich auf der Fenster-Außenscheibe nach dem Öffnen gebildet hat, wieder verschwunden ist.

Waschen, Kochen, Duschen und auch Schlafen erzeugt viel Feuchtigkeit, die ja irgendwo hin muss. Am Fenster (abwischbar) ist das immer noch besser als in der Wand (Schimmelbildung).

In Schlafräumen vielleicht die Tür ein Spalt offen lassen.

Bei alten Einscheiben-Fenstern ist alles verbessern vergeblich, da hilft nur Austauschen.

Schöne Grüße

Wie kann das angehen? Und was könnte ich dagegen unternehmen?

Freue mich auf Antworten

Die Lösung Ihres Problems liegt - wenn es nicht an den Fenstern selbst liegt - meistens im richrigen Heizen und Lüften. Wie man richtig heizt und lüftet, wird hier beschrieben: http://www.gastip.de/news/21556/Richtiges-Heizen-und…