Hallo!
es geht ja nicht darum, dass der Weg einen Extremwert annimmt,
sondern die Zeit. Und das Fermat’sche Prinzip sagt eigentlich,
dass das Licht immer auf dem schnellsten Weg unterwegs ist,
dass die Laufzeit also ein Minimum ist. Ich wüsste jedenfalls
kein Beispiel, wo sie maximal wird.
Ich schon:
Stellen wir uns einen Hohlzylinder vor, der innen verpsiegelt ist. Durchmesser 8 cm. Jeweils 3 cm vom Zentrum entfernt befinden sich gegenüberliegend Sender A und Empfänger B. Gesucht ist der Lichtweg, des einmal reflektierten Strahls.
Nach der klassischen Strahlenoptik sind zwei Wege erlaubt:
- Der Lichtstrahl geht von A in der Verlängerung von BA nach außen, wird in sich selbst reflektiert und gelangt nach B. Wegstrecke: 1 cm + 7 cm = 8 cm.
- Der Lichtstrahl führt zu dem Punkt, wo die Mittelsenkrechte auf BA den Kreisumfang trifft. Nach Pythagoras beträgt die Wegstrecke hier 2 * Wurzel((3cm)² + (4cm)²) = 10 cm.
Lichtweg 1) ist der minimale Weg, Lichtweg 2) der maximale Weg.
Wenn der Hohlzylinder elliptisch ist und Sender und Empfänger in den Brennpunkten liegen, sind alle Lichtwege gleich. Das bedeutet, dass das gesamte Licht, das von A ausgeht auch in B ankommt. Der Begriff „Brennpunkt“ hat also durchaus seine Berechtigung. (Das über „Einfallswinkel = Ausfallswinkel“ zu erklären, ist erheblich komplizierter als mit dem fermatschen Prinzip.)
Du kannst z.B. mit einem Spiegel einen Weg konstruieren, der
ein lokales Maximum annimmt (Minimum ist der direkte Weg
Quelle -> Ziel, lokales Maximum Quelle -> Spiegel ->
Ziel).
Ist das nicht auch ein Minimum? Gesucht ist dabei ein
Lichtweg, bei dem die Spiegeloberfläche einmal berührt wird.
Und der schnellste (in diesem Fall auch kürzeste) Weg gibt
dann gerade das Reflexionsgesetz.
Sehe ich genaus.
Michael